Paul kam übers Meer
Tipp des Tages Eine TV-Doku geht der Frage nach, warum Afrikaner nach Europa wollen
ZDF, 23.55 Uhr
Paul Nkamani ist ein Migrant aus Kamerun, der in Deutschland mit zunehmender Angst auf seine Asylentscheidung wartet. Jahrelang lebte er in einem Flüchtlingscamp vor der spanischen Enklave Melilla im Norden Marokkos. Dort traf er den Filmemacher Jakob Preuss, der den Alltag der Flüchtlinge dokumentieren wollte.
Nkamanis Geschichte hat Preuss so fasziniert, dass er ihn über Spanien und Frankreich bis nach Berlin begleitete. Das strahlt die dramatische Geschichte „Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung“an diesem Montag um 23.55 Uhr in der Reihe „Das kleine Fernsehspiel“aus.
Der Film ist der erste Beitrag der Reihe „Auf der Flucht – 4 Filme über eine Welt in Bewegung“, die der Sender anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni zeigt. Es folgen „Implosion“am 25. Juni, „Geschwister“am 9. Juli und „Die Flucht“am 16. Juli.
In seinem Film „Als Paul über das Meer kam“fragt Preuss nach den Fluchtursachen in Afrika, dem Leben im Transitlager und den Gefahren einer Mittelmeerüberquerung. Er erkundet ebenso die Sichtweisen des Grenzschutzes und zeigt, wie sich die Vorgaben des Europäischen Asylsystems auf die Situation am Ankunftsort und die Neuankömmlinge auswirken.
Die Frage nach der Motivation der Afrikaner stand für den Filmemacher dabei an erster Stelle: Was erhoffen sie sich? Ihm ist eine ehrliche, berührende TV-Doku gelungen, die bereits mit einigen Preisen ausgezeichnet wurde. Nicht zuletzt, weil sie tatsächlich Antworten auf die Frage bietet, warum Afrikaner nach Europa kommen.