Zwayers geglückte Premiere
Selbst Kritiker des Videobeweises sind zufrieden
Moskau
Felix Zwayer erhielt ein Extra-Lob für sein erstes Einschreiten bei der WM als Video-Schiedsrichter. Die Diskussionen rund um die umstrittene Technik werden aber auch trotz der geglückten Premiere beim Turnier in Russland weiter heiß geführt. „Ich habe gehofft, dass es vielleicht einmal einen ehrlichen Referee gibt, in dem Moment, wo er zum Bildschirm geht“, klagte Australiens Coach Bert van Marwijk.
Erst nachträglich hatte Referee Andres Cunha aus Uruguay beim 1:2 gegen Frankreich auf Foulelfmeter gegen die Socceroos entschieden. „Er ist auch ein Mensch, jeder macht Fehler.“Eigentlich hätte aber auch der frühere Bundesligatrainer eingestehen müssen, dass die Unparteiischen bei der ersten geänderten Entscheidung dieser WM nach einem Foul an Antoine Griezmann richtig lagen.
Und auch Zwayers Hinweis an Schiedsrichter Papa Bakary Gassama aus Gambia bei der Partie zwischen Peru und Dänemark führte selbst aus Sicht des betroffenen Trainers zur „korrekten Entscheidung“. „Es war gut“, lobte Dänemarks Coach Age Hareide ausdrücklich das Unparteiischen-Gespann.
Gassama hatte die Partie nach einem Kontakt von Leipzigs Yussuf Poulsen gegen den Peruaner Christian Cueva im Strafraum zunächst weiterlaufen lassen. Nach der Intervention von Zwayer schaute sich der Schiedsrichter die Szene noch einmal am Spielfeldrand an und gab doch Elfmeter. Diesen schoss der Gefoulte jedoch über die Latte. Das Spiel verfolgte Zwayer aus dem Moskauer Videoraum – in voller Schiedsrichter-Montur. „Wir machen das, weil sie genauso schwitzen wie auf dem Platz“, erläuterte Pierluigi Collina als Chef der FifaSchiedsrichterkommission.