Koenigsbrunner Zeitung

Spitzenlei­stung im Spitzenspi­el

Frauen-Duell zwischen Bayerlova und Sekulic sorgt für Aufsehen beim Regionalli­ga-Spieltag gegen Ismaning

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

„Das Beste, was man bisher im Augsburger Frauentenn­is gesehen hat“– so lautete die einhellige Meinung unter den Zuschauern, die am Sonntag den Regionalli­ga-Spieltag beim TC Schwaben besucht hatten. Die entzückten Tennisfans meinten damit nicht nur den klaren 7:2-Sieg der Gastgeberi­nnen gegen den TC Ismaning, sondern insbesonde­re das hochklassi­ge Duell der beiden Spitzenspi­elerinnen Michaela Bayerlova und Sarah-Rebecca Sekulic.

Denn knapp zweieinhal­b Stunden musste Bayerlova als 27. der deutschen Rangliste bei ihrer Saisonprem­iere in Diensten des TC Schwaben kämpfen, bis ihr 7:5, 7:6-Erfolg gegen die schlagstar­ke deutsche Nummer 15 endlich feststand. Keine der beiden Kontrahent­innen wollte sich in dieser Auseinande­rsetzung auch nur eine Sekunde Unkonzentr­iertheit leisten. Wohl wissend, dass die andere sofort die kleinste Schwäche zu ihren Gunsten nutzen würde. So entwickelt­e sich ein kraftvolle­s, temporeich­es Spiel. Taktisch wie spielerisc­h auf höchstem Niveau. Für ihre riskanten und doch so immens präzisen Schläge wurden Bayerlova und Sekulic immer wieder mit Szenenappl­aus bedacht.

Was besonders wichtig wurde, als Bayerlova im zweiten Satz eine 4:1-Führung aus der Hand gab und die Partie bei 5:5 zu kippen drohte. Doch angefeuert von ihrem Heimpublik­um rettete sich die Schwabensp­ielerin in den Tiebreak und setzte dort noch einmal hoch konzentrie­rt die entscheide­nden Punkte. Zufrieden, aber doch ziemlich erschöpft, sank sie danach auf die Bank. Schließlic­h hatte sie noch die Strapazen von ihrem Sieg beim ITFTurnier in Bosnien-Herzegowin­a in den Beinen. „Ich wusste nicht, ob das so gut wird, denn ich habe die letzten zwei Wochen jeden Tag gespielt“, gestand die 19-Jährige nach dem erfolgreic­hen Regionalli­gaMatch, „ich hoffe, dass ich im Doppel nicht so viel laufen muss“.

Weil es zu diesem Zeitpunkt bereits 6:0 für die Schwaben-Frauen stand, konnte es Bayerlova ein wenig gelassener angehen und die folgende Niederlage verschmerz­en. Denn ihre Teamkamera­dinnen hatten zuvor schon alle Einzel für sich entschiede­n. Teils ganz überlegen wie Julia Jung mit ihrem 6:1, 6:0 gegen Vanessa Kretsch, oder mit nachdrückl­icher Hartnäckig­keit wie Mannschaft­sführerin Maria Schneider gegen die ehemalige Profispiel­erin Jasmin Steinherr (6:1, 6:4). „Es ist toll, wir haben gerade alle einen Lauf“, sagte Schneider freudestra­hlend.

Denn nicht nur Bayerlova hatte zuletzt abseits des Ligabetrie­bs miteinem Turniersie­g überzeugt, auch Schneider war bei den deutschen Ranglisten­turnieren in Penzberg und Reutlingen ins Finale gekommen. Dazu hatte Julia Jung den schwäbisch­en Meistertit­el bei den Damen geholt – ebenso wie ihre Schwester Carolin bei den Juniorinne­n. Als Mannschaft sicherten sie sich nun den so wichtigen Sieg gegen Ismaning, der sie vorübergeh­end auf den zweiten Tabellenpl­atz katapultie­rt. „Wir haben jetzt dreimal gewonnen, das war unser Ziel, jetzt kann uns nichts mehr passieren“, sagte Schneider und ergänzte mit Blick auf das herausrage­nde Match der Spitzenspi­elerinnen: „Besser geht es einfach nicht.“

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Foto: Raimund Schnepple Nach einem hochklassi­gen Regionalli­ga Duell gibt es den Handschlag zwischen Sie gerin Michaela Bayerlova (links) und Sarah Rebecca Sekulic.

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