Spitzenleistung im Spitzenspiel
Frauen-Duell zwischen Bayerlova und Sekulic sorgt für Aufsehen beim Regionalliga-Spieltag gegen Ismaning
„Das Beste, was man bisher im Augsburger Frauentennis gesehen hat“– so lautete die einhellige Meinung unter den Zuschauern, die am Sonntag den Regionalliga-Spieltag beim TC Schwaben besucht hatten. Die entzückten Tennisfans meinten damit nicht nur den klaren 7:2-Sieg der Gastgeberinnen gegen den TC Ismaning, sondern insbesondere das hochklassige Duell der beiden Spitzenspielerinnen Michaela Bayerlova und Sarah-Rebecca Sekulic.
Denn knapp zweieinhalb Stunden musste Bayerlova als 27. der deutschen Rangliste bei ihrer Saisonpremiere in Diensten des TC Schwaben kämpfen, bis ihr 7:5, 7:6-Erfolg gegen die schlagstarke deutsche Nummer 15 endlich feststand. Keine der beiden Kontrahentinnen wollte sich in dieser Auseinandersetzung auch nur eine Sekunde Unkonzentriertheit leisten. Wohl wissend, dass die andere sofort die kleinste Schwäche zu ihren Gunsten nutzen würde. So entwickelte sich ein kraftvolles, temporeiches Spiel. Taktisch wie spielerisch auf höchstem Niveau. Für ihre riskanten und doch so immens präzisen Schläge wurden Bayerlova und Sekulic immer wieder mit Szenenapplaus bedacht.
Was besonders wichtig wurde, als Bayerlova im zweiten Satz eine 4:1-Führung aus der Hand gab und die Partie bei 5:5 zu kippen drohte. Doch angefeuert von ihrem Heimpublikum rettete sich die Schwabenspielerin in den Tiebreak und setzte dort noch einmal hoch konzentriert die entscheidenden Punkte. Zufrieden, aber doch ziemlich erschöpft, sank sie danach auf die Bank. Schließlich hatte sie noch die Strapazen von ihrem Sieg beim ITFTurnier in Bosnien-Herzegowina in den Beinen. „Ich wusste nicht, ob das so gut wird, denn ich habe die letzten zwei Wochen jeden Tag gespielt“, gestand die 19-Jährige nach dem erfolgreichen RegionalligaMatch, „ich hoffe, dass ich im Doppel nicht so viel laufen muss“.
Weil es zu diesem Zeitpunkt bereits 6:0 für die Schwaben-Frauen stand, konnte es Bayerlova ein wenig gelassener angehen und die folgende Niederlage verschmerzen. Denn ihre Teamkameradinnen hatten zuvor schon alle Einzel für sich entschieden. Teils ganz überlegen wie Julia Jung mit ihrem 6:1, 6:0 gegen Vanessa Kretsch, oder mit nachdrücklicher Hartnäckigkeit wie Mannschaftsführerin Maria Schneider gegen die ehemalige Profispielerin Jasmin Steinherr (6:1, 6:4). „Es ist toll, wir haben gerade alle einen Lauf“, sagte Schneider freudestrahlend.
Denn nicht nur Bayerlova hatte zuletzt abseits des Ligabetriebs miteinem Turniersieg überzeugt, auch Schneider war bei den deutschen Ranglistenturnieren in Penzberg und Reutlingen ins Finale gekommen. Dazu hatte Julia Jung den schwäbischen Meistertitel bei den Damen geholt – ebenso wie ihre Schwester Carolin bei den Juniorinnen. Als Mannschaft sicherten sie sich nun den so wichtigen Sieg gegen Ismaning, der sie vorübergehend auf den zweiten Tabellenplatz katapultiert. „Wir haben jetzt dreimal gewonnen, das war unser Ziel, jetzt kann uns nichts mehr passieren“, sagte Schneider und ergänzte mit Blick auf das herausragende Match der Spitzenspielerinnen: „Besser geht es einfach nicht.“