Schwitzen trotz Klimaanlage
Die Fahrer haben keinen Einfluss auf die Regulierung
In Augsburg gibt es viele Orte, an denen sich heiße Sommertage genießen lassen – Busse und Trams gehören nicht dazu. Sie heizen sich oft so sehr auf, dass die Fahrgäste ins Schwitzen geraten und ihre Zielhaltestelle herbeisehnen. Mancher sucht die Schuld beim Fahrer, der die Klimaanlage nicht eingeschaltet haben könnte. Zu Unrecht. Die Kühlung in den Trams und Bussen schaltet sich ab 22 Grad automatisch ein – der Fahrer hat darauf keinen Einfluss. Es gibt einige Fahrzeuge, die keine Klimaanlage haben. Laut den Stadtwerken sind die aber in der Minderheit. „Sämtliche Neufahrzeuge werden damit ausgestattet“, sagt Sprecher Jürgen Fergg.
In Trams ist es das Ziel, die Innentemperatur um einige Grad gegenüber der Außentemperatur zu senken und damit schon für angenehme Abkühlung zu sorgen. In Bussen soll auf 22 Grad heruntergekühlt werden. Fergg räumt aber ein, dass das in der Praxis nicht immer möglich sei. Das liege zum einen an den großen Fenstern, durch die sich die Fahrzeuge schnell aufheizen. Problematisch seien aber vor allem die ständigen Türöffnungen. Dadurch strömt immer wieder warme Luft herein.
Manchmal verschärfen Fahrgäste das Problem noch – wenn sie die Klappfenster öffnen und damit den Effekt der Klimaanlage zunichtemachen. All das führt dazu, dass an heißen Sommertagen nicht immer verhindert werden kann, dass die Fahrgäste ins Schwitzen kommen.
In Verkehrsmitteln wird die Temperatur generell nur leicht heruntergekühlt. Denn ein hoher Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur kann auf die Gesundheit schlagen.
Daher passen sich auch bei der Deutschen Bahn die 3400 Klimaanlagen im Fernverkehr an die Außentemperatur an. Die Temperatur in den Zügen liegt im Winter bei 22 Grad. Im Sommer steigt sie abhängig vom Wetter auf bis zu 26 Grad.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat mahnt Autofahrer, die Klimaanlage im Wagen richtig einzustellen. Zum einen dürfe der Unterschied zur Außentemperatur nicht ungesund hoch sein. Zum anderen müsse verhindert werden, dass sich das Auto zu sehr aufheize: „Denn Studien haben ergeben, dass die Zahl der Verkehrsunfälle um elf Prozent steigt, wenn die Temperaturen bei über 25 Grad liegen.“