Das Wort Familienfest ist hier keine Seifenblase
Schüler, Eltern Lehrer und Ehemalige der Brunnenschule in Königsbrunn haben gemeinsam jede Menge Spaß
Königsbrunn
Sonnenschein, Freiluftprogramm, leckere Verköstigung und gute Laune – das verbinden wohl die meisten Menschen mit einem gelungenen Sommerfest. Und genau dies ist jedes Jahr beim Fest der Brunnenschule zu beobachten. Und der Draht zum Wettergott schien auch erneut kein schlechter zu sein, denn tatsächlich scheint fast immer die Sonne, wenn sich Schüler, Eltern Lehrer der Brunnenschule und ganz viel „Ehemalige“zusammenfinden und als große Lebenshilfe-Familie feiern.
Musik und Tanz wird neben kreativen Angeboten in der Brunnenschule gefördert und ohne die lässige Schulband The 6 Rockers wäre ein Schulfest gar nicht mehr denkbar. Zudem war durch privaten Kontakt ein Teil der bekannten Brenzband aus Ludwigsburg gekommen, bestehend aus inzwischen 60 behinderten wie nicht behinderten Musikern, die von der Unesco als Künstler-Botschafter für den Frieden ausgezeichnet wurden und seitdem durch die ganze Welt reisen.
Die beim Fest zu fünft auftretende Musikerformation unter Führung von Horst Tögel und Gertraude Holstein trug die zu ihrer Einstellung passenden T-Shirts „makel los – aus Spaß an der Freud“und machten damit Furore. Tögel erzählte im Gespräch mit unserer Zeitung von seinen Erlebnissen in China, Ecuador, Libanon oder der Ukraine. „In der Essenz geht darum, jeden, auch den behinderten Menschen, zu fragen, was er gern macht“, erklärte er. Dann entwickle derjenige aus dem Wunsch auch seinen persönlichen Ehrgeiz. Für die Kinder und Jugendlichen gab es ein vielfältiges Angebot der Spielestraße von unter anderem Dosenwerfen, Lechkiesel anmalen, Gesichter schminken oder Fruchtzwerge-Blumen basteln. Aber auch aktivere Angebote, wie Kettcar fahren und passend zum Wetter das Wasserbombenwerfen, waren beliebt.
Zum ersten Mal dabei war ein Pony-Parcour der (Schüler)Familie Sobotta aus Gessertshausen mit Oma, Eltern und Geschwistern. Elke Sobotta erzählte, dass sie öfters rein privat mit Freunden ihres behinderten Sohnes Andreas Freizeit mit Pferden gestalten und dabei immer gute Erfahrung gemacht habe.
Direkt am Stand nebenan konnte man sich als Besucher über das Unterstützungssystem TEACCH (siehe Infokasten) informieren.
Konrektorin Martina Rudolph betont die große Bedeutung und Hilfe dieser inzwischen sowohl in Tagesstätte wie Schule gemeinsam verfolgten Methode, bei der vor allem autistischen Menschen geholfen wird. Durch hohe Fördergelder der Lebenshilfe-Stiftung soll dies nun ausgebaut werden.
Zwei Arbeitskreise haben sich gebildet, die sich einmal damit befassen, Materialien zu erstellen und andererseits als Steuerungsgruppe sich auch bei der Lehrerkonferenz im Lehrplan und gesamten Schulalltag mit Tagesstätte einbringen. „Wir stehen seit jeher für Fachkompetenz und Erfahrung in der Förderung von nicht oder kaum sprechenden Kindern und Jugendliche; diese möchten wir mit der TEACCHMethodik zusätzlich stärken“, ergänzt der Sonderschulrektor Timm Hasselmeyer.