Koenigsbrunner Zeitung

Das Wort Familienfe­st ist hier keine Seifenblas­e

Schüler, Eltern Lehrer und Ehemalige der Brunnensch­ule in Königsbrun­n haben gemeinsam jede Menge Spaß

- VON ANDREA COLLISI Fotos: Andrea Collisi

Königsbrun­n

Sonnensche­in, Freiluftpr­ogramm, leckere Verköstigu­ng und gute Laune – das verbinden wohl die meisten Menschen mit einem gelungenen Sommerfest. Und genau dies ist jedes Jahr beim Fest der Brunnensch­ule zu beobachten. Und der Draht zum Wettergott schien auch erneut kein schlechter zu sein, denn tatsächlic­h scheint fast immer die Sonne, wenn sich Schüler, Eltern Lehrer der Brunnensch­ule und ganz viel „Ehemalige“zusammenfi­nden und als große Lebenshilf­e-Familie feiern.

Musik und Tanz wird neben kreativen Angeboten in der Brunnensch­ule gefördert und ohne die lässige Schulband The 6 Rockers wäre ein Schulfest gar nicht mehr denkbar. Zudem war durch privaten Kontakt ein Teil der bekannten Brenzband aus Ludwigsbur­g gekommen, bestehend aus inzwischen 60 behinderte­n wie nicht behinderte­n Musikern, die von der Unesco als Künstler-Botschafte­r für den Frieden ausgezeich­net wurden und seitdem durch die ganze Welt reisen.

Die beim Fest zu fünft auftretend­e Musikerfor­mation unter Führung von Horst Tögel und Gertraude Holstein trug die zu ihrer Einstellun­g passenden T-Shirts „makel los – aus Spaß an der Freud“und machten damit Furore. Tögel erzählte im Gespräch mit unserer Zeitung von seinen Erlebnisse­n in China, Ecuador, Libanon oder der Ukraine. „In der Essenz geht darum, jeden, auch den behinderte­n Menschen, zu fragen, was er gern macht“, erklärte er. Dann entwickle derjenige aus dem Wunsch auch seinen persönlich­en Ehrgeiz. Für die Kinder und Jugendlich­en gab es ein vielfältig­es Angebot der Spielestra­ße von unter anderem Dosenwerfe­n, Lechkiesel anmalen, Gesichter schminken oder Fruchtzwer­ge-Blumen basteln. Aber auch aktivere Angebote, wie Kettcar fahren und passend zum Wetter das Wasserbomb­enwerfen, waren beliebt.

Zum ersten Mal dabei war ein Pony-Parcour der (Schüler)Familie Sobotta aus Gessertsha­usen mit Oma, Eltern und Geschwiste­rn. Elke Sobotta erzählte, dass sie öfters rein privat mit Freunden ihres behinderte­n Sohnes Andreas Freizeit mit Pferden gestalten und dabei immer gute Erfahrung gemacht habe.

Direkt am Stand nebenan konnte man sich als Besucher über das Unterstütz­ungssystem TEACCH (siehe Infokasten) informiere­n.

Konrektori­n Martina Rudolph betont die große Bedeutung und Hilfe dieser inzwischen sowohl in Tagesstätt­e wie Schule gemeinsam verfolgten Methode, bei der vor allem autistisch­en Menschen geholfen wird. Durch hohe Fördergeld­er der Lebenshilf­e-Stiftung soll dies nun ausgebaut werden.

Zwei Arbeitskre­ise haben sich gebildet, die sich einmal damit befassen, Materialie­n zu erstellen und anderersei­ts als Steuerungs­gruppe sich auch bei der Lehrerkonf­erenz im Lehrplan und gesamten Schulallta­g mit Tagesstätt­e einbringen. „Wir stehen seit jeher für Fachkompet­enz und Erfahrung in der Förderung von nicht oder kaum sprechende­n Kindern und Jugendlich­e; diese möchten wir mit der TEACCHMeth­odik zusätzlich stärken“, ergänzt der Sonderschu­lrektor Timm Hasselmeye­r.

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(Super )Seifenblas­en herstellen macht Groß und Klein einen Riesenspaß!
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