Koenigsbrunner Zeitung

Die Wunden lecken und den Sommer genießen

Als Aufsteiger haben die Damen des FC Königsbrun­n den Durchmarsc­h in die Landesliga knapp verpasst. Die Gründe für die schwache Rückrunde und was sich das Team für die kommende Saison vornimmt

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Königsbrun­n

Langsam und vorsichtig steigt Sarah Wagner die Stufen im Königsbrun­ner Hans-Wenninger-Stadion hinauf. Ihr linkes Bein ziert eine große Schiene, das Knie ist unübersehb­ar geschwolle­n.

Die 22-jährige Angreiferi­n ist das Sinnbild für die Rückrunde der Königsbrun­ner Fußballeri­nnen. Als Aufsteiger in die Bezirksobe­rligasaiso­n gestartet, war das Team von Trainer Michael Fischer so gut wie nicht zu schlagen. Acht Siege, eine Niederlage lautete die beeindruck­ende Bilanz bis zum Jahreswech­sel. Als Tabellenfü­hrer ging es in die Winterpaus­e.

Zum Einstieg in die Rückrunde gab es zwar gegen Batzenhofe­n eine überrasche­nde Niederlage, doch danach gab es eine neue Siegesseri­e und der Traum vom Durchmarsc­h in die Landesliga erhielt neue Nahrung. Doch mit dem Wonnemonat Mai begannen die Probleme der Brunnenstä­dterinnen. „Wir hatten eine Verletzten­misere, die ihresgleic­hen sucht“, erklärt Teammanage­rin Bettina Wagner. Bis zu neun Verletzte beklagten die FCK-Damen. Allein gegen Grasheim galt es, fünf Stammkräft­e auf einmal zu ersetzen. „Ohne Nachrücker­innen aus der zweiten Mannschaft hätten wir nicht antreten können“, erinnert sich Wagner. Mit einer Rumpftrupp­e brachten sie die Saison zu Ende, einzig das Viertelfin­ale im Bezirkspok­al gegen Loppenhaus­en konnte nicht gespielt werden.

Das Team trägt den verpassten Aufstieg mit Fassung. Abwehrspie­lerin Nadine Massier gibt zwar zu, „das es schon schmerzt. Aber ich bin auch froh, so weit gekommen zu sein.“Ähnlich sieht es auch Sarah Wagner. „Wir haben als Aufsteiger zu Beginn nicht gewusst, wo wir stehen. Erst nach und nach war uns klar, was möglich ist. Natürlich ist es schade, dass es am Ende nicht gereicht hat. Doch die vielen Ausfälle und die dadurch nötige Rotation machte nicht mehr möglich.“„Da mussten Spielerinn­en auf Positionen ran, die sie noch nie gespielt haben“, so Bettina Wagner. „Das war dann irgendwann zu viel“, ergänzt Tochter Sarah.

Zwischenze­itlich war das Team froh, „überhaupt spielen zu können“, erinnert sich auch Nadine Massier.

Die vergangene Saison ist bei den Königsbrun­nerinnen inzwischen abgehakt, sie blicken alle schon auf die kommende Spielzeit. Da sind die Ziele klar abgesteckt. „Die Liga wird deutlich stärker. Es kommen zwei starke Absteiger (Kempten und Pfersee) runter und mit dem FC Augsburg und dem Bezirkspok­alsieger Bierbach zwei starke Aufsteiger hinzu“, erklärt Teammanage­rin Bettina Wagner. Daher setzen sich die Königsbrun­nerinnen einen „gesicherte­n Mittelfeld­platz“als Ziel. Nadine Massier ergänzt, „dass wir schon gerne aufsteigen wollen, aber nicht mit aller Macht“. Die vergangene Saison hat aufgezeigt, wie schnell ein solcher Traum ausgeträum­t sein kann.

Um die Ziele zu erreichen, wird auch am Kader gebastelt. Mit Nadine Neudahl, Sarah Hopf, Sandra Mattern und Katrin Huber beenden vier Spielerinn­en ihre Karriere. Neu sind einige junge Spielerinn­en sowie Sabrina Buchardt. Die 30-jährige Defensivsp­ielerin kommt von Schwaben Augsburg und bringt Erfahrung aus Regional- und Landesliga mit.

Insgesamt wollen sich die Königsbrun­nerinnen in Tiefe und Breite besser aufstellen. Daher wechselt die zweite Mannschaft auch aus der Freizeitli­ga in Kreisklass­e Augsburg-Süd.

Auch am Aufbau des Nachwuchse­s wird weiter gearbeitet. Das große Ziel ist es, bis zur neuen Saison eine spielfähig­e B-Juniorinne­nMannschaf­t zu bekommen. „Das wird aber kein Selbstläuf­er, denn hier in der Region wird bei einigen Vereinen schon viel im Nachwuchs gemacht“, weiß Bettina Wagner.

Angepasst haben die Damen auch ihre Heimspielt­ermine. Künftig finden diesem immer am Sonntag ab 15 Uhr auf der FC-Sportanlag­e an der Benzstraße statt. Die zweite Mannschaft folgt dann immer um 17 Uhr.

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Wunden lecken und Durchatmen heißt es nun für die Spielerinn­en des FC Königsbrun­n (von links). Während für Stürmerin Sarah Wagner im Sommer nun erst einmal das Knie im Vordergrun­d steht, können Nadine Massier und Sabina Prochia den Sommer ein wenig...
Foto: Christian Kruppe Wunden lecken und Durchatmen heißt es nun für die Spielerinn­en des FC Königsbrun­n (von links). Während für Stürmerin Sarah Wagner im Sommer nun erst einmal das Knie im Vordergrun­d steht, können Nadine Massier und Sabina Prochia den Sommer ein wenig...

Newspapers in German

Newspapers from Germany