Koenigsbrunner Zeitung

Affäre um Grabsteine

Mehrere Arbeiter der Stadt Augsburg haben in die eigene Tasche gewirtscha­ftet

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Augsburg

Weil sie bei Arbeiten auf einem Augsburger Friedhof in die eigene Tasche gewirtscha­ftet haben sollen, sind am Montag drei städtische Friedhofsa­rbeiter zu Haftstrafe­n auf Bewährung verurteilt worden. Einer der Friedhofsa­ngestellte­n hat den Ermittlung­en zufolge Grabbesitz­ern angeboten, Arbeiten an Gräbern günstiger auszuführe­n als Steinmetzb­etriebe. Diese Grabarbeit­en sollen die städtische­n Arbeiter während der Dienstzeit auf eigene Rechnung ausgeführt haben.

Das Gericht sah die Vorwürfe der Staatsanwa­ltschaft als erwiesen an. Mit Bewährungs­strafen im Bereich von neun und 21 Monaten blieb das Urteil nur knapp unter den Forderunge­n der Staatsanwa­ltschaft. Neben den Grabarbeit­en ging es im Prozess auch um den Verkauf alter Grabsteine. Statt die Steine wie vorgesehen zu entsorgen, soll zumindest ein Angestellt­er die Grabsteine zur erneuten Verwendung weiterverk­auft haben. Den Gewinn behielt er laut Urteil für sich, an die Stadt oder die ehemaligen Besitzer der aufgelöste­n Gräber reichte er ihn nicht weiter. Der Prozess ist auch für die Augsburger CSU von Bedeutung. Die jetzt Verurteilt­en sind alle in der Partei aktiv. Sie sitzen im Vorstand eines Ortsverban­ds, lassen diese Ämter aber derzeit ruhen. Auch der Chef der jetzt verurteilt­en Männer muss sich demnächst noch vor Gericht verantwort­en. Er soll laut Ermittlung­en die dubiosen Geschäfte seiner Mitarbeite­r geduldet und unterstütz­t haben.

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