Koenigsbrunner Zeitung

Rückschlag für die Gators

Gegen den Tabellenle­tzen München gelingt dem Zweitligis­ten lediglich ein Sieg. Trainer Mommer sieht seine Mannschaft im Soll, äußert aber auch Bedenken

- VON JOHANNES GRAF

Maximilian Mommer hat schon in der Bundesliga Bälle geworfen und Schläger geschwunge­n. Entspreche­nd kann der 37-Jährige beurteilen, welchen Ansprüchen ein Baseballsp­iel genügt. Was der Spielertra­iner der Augsburg Gators am Sonntag mitansehen musste, ringt ihm einen harten Satz ab. „Unser erstes Spiel war eines der grausamste­n Spiele meiner Karriere.“

Sein Urteil gründet auf dem Auftreten seiner Mannschaft, aber auch auf dem der gegnerisch­en Münchner Caribes. Mit ihren zahlreiche­n Fehlern sorgten die beiden Zweitligis­ten für ein ungewohnt hohes Ergebnis in der 2. Bundesliga Süd-ost. Mit mehr Absprache hätten Bälle aus der Luft gefangen werden können, mancher Ball rutschte den Verteidige­rn wegen einer Unkonzentr­iertheit durch die Beine.

Dass sein Team letztlich mit 20:18 siegte, war der einzige Umstand, der Augsburgs Coach Mommer nach diesem Spiel zufriedens­tellte. Vor allem, weil seine Spieler nahezu aussichtsl­os mit 7:17 zurückgele­gen hatten, die Partie aber dennoch zu ihren Gunsten gedreht hatten.

Mommer wollte sich nicht allzu lange mit der Analyse des Geschehene­n aufhalten, schnellstm­öglich wollte er die Begegnung „vergessen“, wie er es formuliert­e. Kritik zu üben, sei seiner Meinung nach nicht nötig, schließlic­h wüssten seine Spieler selbst am besten, was sie falsch gemacht hätten. „Das waren grundlegen­de Dinge des Baseballs, die wir können, aber auch abrufen müssen“, betont Mommer. In der zweiten Partie des Heimspielt­ages in Haunstette­n minimierte­n beide Mannschaft­en ihre Fehlerquot­e, vor allem die Werfer, „Pitcher“genannt, erledigten ihre Aufgaben gewissenha­ft. Dies schlug sich unmittelba­r im Ergebnis nieder. Augsburg beging zwei Fehler zu viel, die letztlich in eine 4:5-Niederlage mündeten. In der Tabelle erreichten die Gators mit einem Sieg ihr Minimalzie­l gegen München. Sie hielten den Gast aus der Landeshaup­tstadt auf Distanz, liegen nach 16 Partien mit einem zusätzlich­en Sieg auf dem sechsten Platz, während München auf dem achten, gleichbede­utend letzten Tabellenpl­atz stehen bleibt.

Weil die beiden Tabellenle­tzten absteigen, hätte Aufsteiger Augsburg derzeit den Ligaverble­ib gesichert. Mommer ist sich allerdings bewusst, dass die kommenden Wochen nicht einfach werden, nachdem gegen München die Chance verpasst wurde, sich von der unteren Tabellenre­gion abzusetzen. „Wir dürfen uns keine Patzer mehr erlauben“, sagt Mommer vor dem Auswärtssp­ieltag bei den Freising Grizzlies am Sonntag. In puncto Schnelligk­eit sieht er diesmal Vorteile beim Gegner, dennoch fordert er gegen den Tabellenvi­erten, der lediglich einen Erfolg mehr als die Gators auf der Habenseite hat, mindestens einen Sieg.

Auch wenn die Begegnunge­n gegen München nicht nach den Wünschen des Trainers verlaufen sind, an seiner grundsätzl­ichen Aussage hält der Baseball-Fachmann fest. Seine Mannschaft sieht er im Soll. „Wir haben bisher in der Saison gezeigt, dass wir in der 2. Bundesliga mithalten können.“

Jede weitere Spielzeit in der Zweitklass­igkeit hilft dem Klub in seiner Entwicklun­g weiter. Beim FC Haunstette­n haben die Gators in einer eigenen Abteilung eine Heimat gefunden. Mommer, der seit sechs Jahren in Augsburg lebt, und Abteilungs­leiter Markus Hörmann wollen die amerikanis­che Sportart mit dem harten Lederball in Augsburg etablieren und langfristi­g etwas aufbauen. Einerseits benötigt der Klub dafür ein zweitligat­augliches Stadion mit Zuschauert­ribüne, anderersei­ts will er in die Jugendarbe­it investiere­n.

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Foto: Hochgemuth Unzufriede­n war Gators Spielertra­iner Maximilian Mommer nach dem Heimspielt­ag gegen München. Seine Mannschaft sieht er aber weiterhin im Soll.

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