Schäferwagen zum naturnahen Kuscheln
Der Naturpark-Verein wertet drei Touren in den Westlichen Wäldern auf
Kutzenhausen Maingründel
Das im vergangenen Jahr gestartete Förderprojekt zur qualitativen Verbesserung der Themenwege im Naturpark Augsburg Westliche Wälder ist in vollem Gange. Mittlerweile wurden die Westvariante des JakobusPilgerwegs von Wellenburg bis Kirchheim, der Archäologische Radweg von Meitingen bis Kloster Oberschönenfeld und der StaudenMeditationsweg von Fischach bis Kirchheim-Siebnach einer Stärkenund Schwächen-Analyse unterzogen. Über das Projekt berichtete Lisa Prechtl vom Planungsbüro top plan bei der Mitgliederversammlung des Naturpark-Vereins im Bürgerhaus in Maingründel.
Mit den Themenwegen solle der Rad- und Wandertourismus in der Region gefördert werden, machte Geschäftsführer Werner Platteder aufmerksam. In diesem Zusammenhang erkundete Lisa Prechtl bei den drei ausgewählten Touren Qualitätskriterien wie Verkehrssicherheit, Routenführung, Infrastruktur und Erlebnisfaktoren, aber auch Wegehindernisse und eventuelle Gefahrenstellen. „Wir wollen den Naturpark über ein qualitatives Angebot profilieren, sichere Wegeverläufe aufzeigen, Aktivitäten definieren und auf Strukturen wie Rastplätze, Ruhebänke sowie Gastronomieund Übernachtungsmöglichkeiten hinweisen“, betonte sie.
Mit der Umsetzung an den drei Beispielen soll im Herbst begonnen werden. Spätestens im Frühjahr 2020 will Platteder das Qualitätswege-Trio in aufgemöbelter Form präsentieren. Mit einhergehen sollen dazu die Einrichtung von Schäferwägen als naturnahe Übernachtungsmöglichkeit und die Entwicklung und Betreuung des touristischen Wertzuwachses für Radfahrer und Wanderer.
Die Mitgliederversammlung zeigte neben dem Management der Qualitätswege auch andere Aktivitäten des Naturpark-Vereins auf. Bei seinem Rückblick verwies Werner Platteder unter anderem auf die Mitarbeit an der Kräuterstation bei Konradshofen. Erfreut zeigte sich die stellvertretende Geschäftsführerin Eva Liebig darüber, dass sich das Projekt „Wir sind Naturpark-Kindergarten“zu einem Renner gemausert habe. Hier seien 13 Aktionen an Betreuungsstätten und fünf Baumpflanzungen in enger Kooperation mit ReAL West durchgeführt worden. Der Regionalmarkt in Welden sei in nur sechs Stunden von über 2000 Gästen besucht worden.
Mit einem Anteil von 27 Prozent an den Gesamtausgaben des Naturpark-Vereins nahm im vergangenen Jahr die Landschaftspflege erhebliche Mittel in Anspruch. Hauptprojekte waren die Pflege der Nass- und Streuwiesen im Schmuttertal zwischen Fischach und Täfertingen, die Fortführung des Wasser-Greiskraut-Projekts und die Neuaufstellung von Saumstreifen.
Ebenso stark engagiert sich der Naturpark Augsburg Westliche Wälder auch im laufenden Jahr. Allein die Landschaftspflege nimmt mit 26 Prozent wieder nominell den höchsten Anteil am Jahresbudget ein. Ein Großteil der Ausgaben werde über staatliche Förderungen und Beiträge erstattet, verdeutlichte Platteder. Neu ist der Biotopverbund Holzwinkel mit Pflegemaßnahmen bei Emersacker und Flächenerweiterungen bei Lauterbrunn und Heretsried. Ziel sei, ein Biotopverbund im Laugnatal zwischen Welden und Emersacker zu schaffen, erklärte Eva Liebig. Mit der Allianz „Augsburger Land blüht“will der Verein aktiv vorgehen, Blühflächen als Nahrungsangebot für Insekten im Landkreis zu verbessern.
Bei der Umweltbildung ist eine Waldattraktion unter dem Motto „Twitternde Bäume“geplant. Fortgesetzt wird das Naturpark-Kindergarten-Projekt, diesmal unter dem Slogan „Wasser ist Leben“. Großen Anklang findet bereits jetzt das Projekt Junior-Ranger. Dort werden 22 Kinder zu „Botschaftern“des Naturparks ausgebildet.