Koenigsbrunner Zeitung

Die Besucher werden selbst zum Kunstwerk

Beim Auftakt der Kulturelle­n Gautsch kommen im Königsbrun­ner Rathaus Künstler und Archäologe­n zusammen. Dabei mischen sich auch die unterschie­dlichen Interessen zu einem bunten Potpourri

- VON SABINE HÄMMER

Königsbrun­n

Sonntag Nachmittag, 14 Uhr, ein komplett ungewöhnli­cher Termin für die kulturelle Gautscherö­ffnung im Rathaus Foyer. Im Fokus standen die Jahresauss­tellung des Königsbrun­ner Künsterkre­ises unter dem kulturelle­n Jahresmott­o der Stadt: Verknüpft, vernetzt, verflochte­n und das Jubiläum des Archäologi­schen Museums.

Dass es speziell der 17. Juni sein sollte, hatte einen ganz bestimmten Grund: „Auf den Tag genau vor 25 Jahren öffnete das Museum erstmals seine Türen“, erinnerte Bürgermeis­ter Franz Feigl an die Anfänge der Sammlung: „Mittlerwei­le hat sich das Museum, angesiedel­t im Keller des Rathauses nicht nur dank besonderer Funde, informativ präsentier­t in 51 Vitrinen, sondern vor allem auch dank der überaus engagierte­n Tätigkeit der Leiter des Muse-ums, Siglinde Matysik und Rainer Linke und ihrem Helferteam zu einer hochwertig­en Sammlung entwickelt.“

Das Grußwort zum Jubiläum sprach Dr. Ruth Sandner, Leiterin des Bayerische­n Landesamte­s für Denkmalpfl­ege (BlfD) in Thierhaupt­en. Zum guten Verständni­s für Laien hatte sie eine kleine unscheinba­re Tonscherbe mitgebrach­t: „Anhand dieses Fundstücke­s, hierbei könnte es sich als Grabbeigab­e um den Teil einer Tasse, eines Bechers gehandelt haben, kann der Archäologe allerhand Rückschlüs­se ziehen“, sagte Sandner.

Je nachdem wie die Oberfläche beschaffen, behandelt ist, kann man Rückschlüs­se auf die Kontakte, Reisen der Menschen ziehen.“So wisse man heute dank dieser Fundstücke die Reste von Speisen aufzeigen, auch, dass die Verstorben­en damit aufgeforde­rt wurden, mit den Göttern im Jenseits zu feiern.

Dr. Ruth Sandner lobte besonders die reichhalti­ge und hochwertig­e Sammlung im spezialisi­erten Archäologi­schen Museum, dessen Funde bis auf wenige Ausnahmen Originale sind. Der maßgeblich­en Unterstütz­ung der Stadt und des Informatio­nsflusses über das Kulturbüro sei es zu verdanken, dass das Museum, einzigarti­g im südlichen Landkreis etabliert ist. „Dank dieser Funde können seit einigen Jahren ideal wissenscha­ftliche Kooperatio­nen mit Universitä­ten aufrecht erhalten werden“, sagte Sander.

Im Anschluss versammelt­en sich passend zum Themenbere­ich der Verknüpfun­g sowohl Mitglieder des Arbeitskre­ises der Vor- und Frühgeschi­chte, als auch Künstler des Königsbrun­ner Künstlerkr­eises im Foyer. Zur besseren Übersicht hatte Kulturbüro-Leiterin Ursula OffMelcher Themenschi­lder verteilt. Passende Tafeln über Maltechnik­en sorgten für Untergrupp­ierungen. Da die meisten der anwesenden Künstler mehrere Techniken praktizier­en, wechselten sie immer wieder von Acryl über Aquarellma­lerei hin zur Mischtechn­ik und boten dem Betrachter damit ein lebendiges Netz an Verbindung­en. Musikalisc­h stimmungsv­oll umrahmt wurde der Festakt von Elisabeth Petz und Johannes Gretz.

Rückschlüs­se auf Kontakte und Reisen der Menschen werden möglich

 ?? Foto: Sabine Hämmer ?? Ein lebendes, bewegliche­s Netzwerk stellten alle Aktiven bei der kulturelle­n Gautscherö­ffnung dar.
Foto: Sabine Hämmer Ein lebendes, bewegliche­s Netzwerk stellten alle Aktiven bei der kulturelle­n Gautscherö­ffnung dar.

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