Neue Funde locken neue Besucher an
Wie die Wehringer Grabschätze in Königsbrunn ankommen
Königsbrunn
Über den regen Zulauf, den das Archäologische Museum am Jubiläumstag verzeichnete, freuten sich ganz besonders die beiden Leiter, Siglinde Matysik und Rainer Linke. Nicht nur Fachpublikum besuchte die Räume im Kellergeschoß, sondern auch einige Neulinge, die eigentlich hauptsächlich wegen der Vernissage gekommen waren und eher zufällig im Museum vorbei schauten.
„Solch eine Vielfalt an Zeugnissen längst vergangener Zeiten von der Jungsteinzeit bis zum frühen Mittelalter hätte ich nicht erwartet“, sagte Besucher Winfrid Wurzer, dessen Leidenschaft eher der jüngeren Geschichte gilt. Begeistert von den neu entdeckten Wehringer Nekropolen war Stadträtin Doris Lurz. „Die erstmalig präsentierten Schmuckstücke gehörten einer sehr wohlhabenden Frau aus der frühen Bronzezeit um 2200 bis 1800 vor Christus“, erläuterte Siglinde Matysik. Diese Funde sind vom Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte bei archäologischen Ausgrabungen im Auftrag des Amts für Denkmalpflege ehrenamtlich geborgen worden. Laut Gesetz gehören 50 Prozent dem Finder (in diesem Fall der Arbeitskreis-Gruppe Süd), die andere Hälfte dem Grundstückseigentümer, der jedoch bei unseren ehrenamtlichen Grabungen vorher auf sein Fundrecht verzichtet hat.
Die Ausgrabungsstücke verbleiben in Königsbrunn und werden nach Restaurierung und Dokumentation für die Ausstellung im Museum ausgewählt. Dass die Exponate von hoher wissenschaftlicher und teilweise überregionaler Bedeutung sind, zeigt sich darin, dass Professoren von Universitäten Themen für Bachelor-Master-Doktorarbeiten mit Forschungen über die archäologischen Rettungsgrabungen vergeben. »