Koenigsbrunner Zeitung

Praktische Helfer, nervige Krachmache­r?

Beschwerde­n über laute Gartengerä­te

-

Landkreis Augsburg/Stadtberge­n Wenn viele Menschen wie bei der WM im Fußballfie­ber stecken, dann wird es lauter. Damit Public Viewing nicht mit strengen deutschen Lärmschutz-Vorschrift­en kollidiert, gibt es zur WM eine Ausnahme. Sie sieht laut Bundesumwe­ltminister­ium gleichzeit­ig einen akzeptable­n Mindestsch­utz für Anwohner vor. Der war jüngst auch Thema in Stadtberge­n, als es um die Frage ging, ob sich der Einsatz von lauten Gartengerä­ten einschränk­en lässt.

„Wir haben landkreisw­eit viele Beschwerde­n. Die Rücksichtn­ahme ist zurückgega­ngen. Jeder macht und tut, was er will“, sagte SPDStadtra­t und Landtagsab­geordneter Herbert Woerlein. Der Leiter des Stadtberge­r Ordnungsam­tes, Markus Voh, bestätigte: Die Zahl der Beschwerde­n über den Einsatz von Geräten mit Verbrennun­gsmotor habe zugenommen. Oft für Ärger sorgen Laubbläser. In Stadtberge­n sind ruhestören­de Arbeiten in Haus und im Garten von Montag bis Freitag nur zwischen 8 und 12 Uhr sowie zwischen 14 und 19 Uhr sowie samstags von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr erlaubt. Ausgenomme­n davon sind gewerblich­e Dienstleis­ter, die Landwirtsc­haft und Bauarbeite­r. Am Ende der Debatte wurde vereinbart, dass die Verwaltung die Verordnung überarbeit­en soll.

Doch wie sieht es in anderen Gemeinden des Landkreise­s aus? In Meitingen gibt es keine gemeindeei­gene Lärmschutz­verordnung. Laut Achim Zwick vom Ordnungsam­t orientiere man sich an der entspreche­nden Bundesvero­rdnung rund um Geräte- und Maschinenl­ärm. Diese besagt, dass ein Privatmann werktags zwischen 7 und 20 Uhr seinen Rasen mähen darf. „Eine Mittagsruh­e ist da nicht vorgesehen“, erklärt Zwick. Allerdings appelliere­n er und seine Kollegen an die Gartenbesi­tzer, von 13 bis 15 Uhr die Knatterkis­ten nicht anzustelle­n. Eine Mittagsruh­e sei dagegen einzuhalte­n, wenn man mit sogenannte­n Hochtönern wie Kantentrim­mern oder Ähnlichem hantiert.

Zwick würde sich wünschen, dass die Leute einfach wieder mehr miteinande­r reden würden, wenn etwas nicht passt. Wenn ein älterer Mensch seinem Nachbarn erklärt, dass er einfach seinen Mittagssch­laf brauche, stoße dieser damit meist auf Verständni­s. Eine ähnliche Sichtweise vertritt ein Sprecher der Polizei. Dieser erklärt, dass sich die Beschwerde­n über Lärmbeläst­igungen noch in Grenzen halten würde. Er vermutet, dass man im ländlichen Raum Konflikte über ein nachbarsch­aftliches Gespräch regeln kann.

Newspapers in German

Newspapers from Germany