Wertachkliniken halten die schwarze Null
Vorstand lobt den Stand der Versorgung. Allerdings noch keine Lösung für Geburtenstation in Schwabmünchen
Schwabmünchen/Bobingen
Auch im elften Jahr nach der Fusion der städtischen Krankenhäuser von Bobingen und Schwabmünchen erzielen die Wertachkliniken mit 57000 Euro ein positives Jahresergebnis – die sprichwörtliche schwarze Null. „Die Rahmenbedingungen werden immer schwieriger“, sagt dazu Vorstand Martin Gösele: „Aber wir haben hoch engagierte und qualifizierte Mitarbeiter, die sich das Vertrauen der Menschen in der Region jeden Tag aufs Neue erarbeiten.“Allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2018 seien die Patientenzahlen um mehr als neun Prozent gestiegen. Wichtig sei außerdem die technische Ausstattung der beiden Häuser, erklärt Gösele: „Ohne moderne Geräte ist keine moderne Medizin möglich.“Für den Erfolg der Wertachkliniken, und damit für die gute medizinische Versorgung des südlichen Landkreises, entscheidend seien deshalb auch die Investitionen der Träger. Die beiden Städte, Bobingen und Schwabmünchen, sowie der Landkreis stellen immer wieder große Beträge für die räumliche und technische Ausstattung der Wertachkliniken zur Verfügung und ermöglichen damit eine medizinische Grundversorgung auf Spezialistenniveau im südlichen Augsburger Landkreis. Allein im Jahr 2017 investierten sie rund 2,3 Millionen Euro.
Die moderne Ausstattung komme den Patienten in zweifacher Hinsicht zugute, so der Vorstand. Neben den guten Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten gelinge es den Wertachkliniken aufgrund der guten Arbeitsbedingungen immer wieder, trotz Fachkräftemangel und Ärztenotstand qualifiziertes Personal in die Region zu holen.
Die beiden neuen Chefärzte, der Gastroenterologe Professor Andreas Weber und der Anästhesist und Intensivmediziner Dr. Gordon Hoff- mann, seien nur ein Beleg dafür. Darüber hinaus konnte beispielsweise das Team der Inneren Medizin gerade durch einen weiteren Oberarzt, den Gastroenterologen Dr. Max Bittinger, verstärkt werden. In der Pflege gelinge es ebenfalls immer wieder, offene Stellen mit qualifizierten Kräften, die oft sogar in der eigenen Pflegeschule in Bobingen ausgebildet wurden, zu besetzen.
Damit die derzeit abgemeldete Geburtshilfe in Schwabmünchen bald wieder geöffnet werden kann, planen die Wertachkliniken, neben der bereits bestehenden Kinderarztpraxis auch eine Hebammenpraxis in das Krankenhaus zu integrieren. Klinikvorstand Gösele hofft auf entsprechende Anfragen.
Im Frühjahr hatte sich Landrat Sailer bei einem Besuch in den Wertachkliniken vom Nutzen der Investitionen des Landkreises überzeugt. Dabei würdigte er auch die hohe Motivation und gute Organisation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur so sei die gute, wohnortnahe Versorgung der Patienten zu gewährleisten, erklärte Sailer und versprach: „Der Landkreis wird auch weiterhin in die beiden Standorte der Wertachkliniken, Bobingen und Schwabmünchen, investieren, weil wir großen Wert darauf legen, dass die Bevölkerung in der Region medizinisch gut versorgt ist.“
Zwei neue Chefärzte und weitere Verstärkungen