Augsburg steht im Zeichen des Friedens
Die Stadt feiert das Hohe Friedensfest mit einem mehrwöchigen Kulturprogramm. Los geht’s Ende Juli. Über 70 Veranstaltungen sind geplant, der Abschluss hat schon seit langem Tradition
Das Augsburger Hohe Friedensfest am 8. August ist ein offizieller Feiertag, den es nur in Augsburg gibt. Die Stadt feiert diesen Tag mit einem vielseitigen Kulturangebot, das sich über mehrere Wochen erstreckt. Das Motto lautet in diesem Jahr „Utopie: Was wäre, wenn ...?“Konzerte, Theater, Filme, Vorträge etc. – es ist, so das Friedensbüro als Veranstalter, für jeden Geschmack etwas dabei. Ein Überblick:
● Eröffnung Eröffnet wird das Programm am Sonntag, 22. Juli, mit der kleinen Friedenstafel am Oberhauser Bahnhof sowie einer Abendveranstaltung mit Podiumsdiskussion im Kleinen Goldenen Saal. Auch Schauspieler des Theaters Augsburg beteiligen sich am Programm.
● Mitmachen Kreativität ist beim „Taubenschlag“gefragt, der Zugang zu Kunst, Kultur, Bildung und dabei zahlreiche Mitwirkungsmöglichkeiten bietet. Er steht dieses Jahr als begehbare Kunstinstallation am Willy-Brandt-Platz. Bei der „Peace City Summer School“im Hollbau im Annahof können sich Interessierte bei Seminaren, Vorträgen und Gesprächen aktiv einbringen. Unter anderem beteiligt sich hier der Lehrstuhl für Politikwissenschaft der Universität Augsburg.
● Ausstellungen „The Art of Utopia“ist eine Ausstellung des Goethe-Institus Tel Aviv. Sie ist im Rahmen des Friedensfestes das erste Mal außerhalb von Israel zu sehen, im Foyer der Stadtsparkasse. Die Ausstellung „Utopie – Zwischen Traum und Wahnsinn“zeigt Werke junger Augsburger Künstler.
● Musik Auch musikalisch ist viel geboten: von Indie, Jazz und türkischer Musik bis hin zu Rap Sessions im Taubenschlag ist alles dabei. Ein Höhepunkt dürfte das Konzert mit Texten von Thomas Morus im Textilmuseum sein (25. Juli), dazu gibt es musikalische Werke aus Renaissance und Neuzeit.
● Literatur Künstler Angela Aux begleitete das Programm mit einer Schreibmaschinenperformance, bei der er die Gedanken der Passanten in Form von Haikus, einer japanischen Form des Gedichts, auf Papier bringt. Der Autor Leif Randt liest aus seinem Roman „Planet Magnon“. Außerdem gibt es die „1. Augsburger Gespräche zu Literatur und Engagement“. Sie finden am 23. und 24. Juli in der Stadtbücherei statt, zu Gast sind unter anderem Felicitas Hoppe, Georg Klein, Clemens Meyer und Jonas Lüscher.
● Theater Im Stück „Past Forward“(29. Juli, Kulturhaus Abraxas) werden die Zuschauer dazu aufgerufen, die Geister der Vergangenheit zu beschwören. In „Kalte Heimat“(4. und 5. August; Café Tür an Tür) werden alte Geschichten von Vertreibung und Flucht mit heutigem Heimatverlust verglichen.
● Kino Gezeigt wird unter anderem der Spielfilm „Dragonfly Eyes“(6. August, Liliom), der ausschließlich aus Material von chinesischen Überwachungskameras besteht und die Geschichte einer jungen Frau erzählt. Erwin Schletterer hat zudem ein Kurzfilmprogramm unter dem Motto „Schön wär’s“zusammengestellt. Am 3. August sind im Liliom sieben internationale Kurzfilme zu sehen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema des Friedensfests auseinandersetzen.
● Stadtführungen „Was wäre, wenn Luther nicht zum Augsburger Reichstag befohlen worden wäre?“– solche und andere Fragen ergründet man bei einer der zahlreichen Stadtführungen.
● Kinder und Familien Spannende Rallyes wie zum Beispiel durch das Jüdische Kulturmuseum und Workshops bieten auch dem Nachwuchs ein buntes und abwechslungsreiches Programm.
● Friedensfest Den krönenden Abschluss des Programms bilden zahlreiche Gottesdienste, die Friedenstafel am Rathausplatz und ein Festkonzert in St. Anna am 8. August.
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Info Das komplette Programmheft liegt in vielen Augsburger Restaurants und Geschäften aus. Es ist auch im Inter net unter www.friedensstadt augsburg.de zu finden.