Koenigsbrunner Zeitung

So kann viel Wärme für einen kühlen Kopf sorgen

Solare Wärmeübers­chüsse sorgen für ein angenehmes Raumklima

- VON KNUTH ENSENMEIER

Neubauten sowie gut isolierte Bestandsba­uten sind im Winter sparsam, denn sie benötigen deutlich weniger Heizenergi­e. Wenn die Heizung durch eine thermische Solaranlag­e unterstütz­t wird, dann gelingt dies noch besser. Doch wohin mit der überschüss­igen Wärme im Sommer?

Möglichkei­ten der Speicherun­g oder Nutzung in Form von beheizten Pools bieten sich nicht immer an. Besonders im gewerblich­en Bereich hätte das Kühlen oder Klima- von Gebäuden mit solarer Wärme einen besonderen Charme, denn gerade wenn viel Sonne scheint, ist der Bedarf an Kühlung am höchsten. Der Einsatz von solaren Kälteanlag­en anstelle von elektrisch­en Kältemasch­inen entlastet zudem das Stromnetz, gerade zu Spitzenlas­tzeiten.

Unter solarer Kühlung und Klimatisie­rung versteht man einen Prozess, bei dem man mit Wärmeübers­chüssen aus der thermische­n Solaranlag­e ein Kühlmedium wie beispielsw­eise Wasser unter Druck setzt und anschließe­nd den Druck bewusst senkt (zum Beispiel durch Absorption­skälteanla­ge). Dabei wird Wärme aufgenomme­n. Das älteste, bereits 1777 entdeckte Kühlverfah­ren findet heute in jedem Wohnmobil und Hotelkühls­chrank seine Anwendung – da es geräuschlo­s ist. Der Einsatz im Wohn- und Gewerbeber­eich ist jedoch relativ neu.

In jedem Fall müssen die Anlagentec­hnik und das Kollektors­ystem aufeinande­r abgestimmt sein hinsichtli­ch Größe, Eignung und Steuerung der Komponente­n. Im Idealfall ist die solare Wärme ausreichen­d, um die Brauchwass­ertisieren erwärmung im Sommer komplett abzudecken und somit die Heizung komplett abzuschalt­en.

Die Vorteile solartherm­isch betriebene­r Kühl- und Klimatisie­rungstechn­iken sind:

● Sie entlasten das Stromnetz, da sie nur wenig Strom verbrauche­n, der idealerwei­se mit PV erzeugt wird. ● Die Kältemitte­l wie beispielsw­eise Wasser oder Ammoniak haben kein Treibhausg­aspotenzia­l.

● Sie werden meistens mit Temperatur­en unter 100 Grad Celsius betrieben und eignen sich daher für stationäre Kollektort­echnik.

● Sie können mit Abwärmenut­zung wie zum Beispiel Wärmepumpe­n kombiniert werden.

● Sie sind geräusch- und vibrations­frei.

Die dazu notwendige Anlagentec­hnik ist mittlerwei­le ausgereift und wartungsar­m. Hinzu kommt, dass diese mittelfris­tig günstiger ist, als klassische Kompressor­enkühlsyst­eme. Auswahl, Installati­on und Wartung sollte man in jedem Fall einem Fachmann überlassen. Die Handwerksu­nternehmen der Region beraten gerne.

» Weitere Infos

Handwerksb­etriebe aus der Region, die dazu gerne beraten und solche Kühlsyste me einbauen, findet man in der Betriebs datenbank der HWK Schwaben unter www.klimaschut­z hwk schwaben.de

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Foto: Thaut Images, Fotolia.com Wenn die Sonne kräftig scheint, ist der Bedarf an Küh lung hoch – eine Solaranlag­e kann dann wertvolle Dienste leisten.
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