Koenigsbrunner Zeitung

Eine Medaille für den Denkmalsch­utz

Kultusmini­sterin ehrt Stefanie und Michael Heidler für Erhalt des Cosimosini­schen Schlössche­ns

- VON INGEBORG ANDERSON

Bobingen Wohl niemand, der das verfallend­e Haus an der Lindauer Straße 10 gesehen hat, wird dabei an ein Schlössche­n gedacht haben. Bis Stefanie und Michael Heidler die enorme Aufgabe auf sich nahmen, das Gebäude zu restaurier­en. Inzwischen stellt es ein ausgesproc­henes Schmuckstü­ck im Straßenbil­d dar.

Dafür wurde das Ehepaar nun mit der Denkmalsch­utzmedaill­e 2018 ausgezeich­net. „Wir haben nicht damit gerechnet, aber es ist für uns eine große Ehre“, sagt „Schlossher­r“Michael Heidler.

Die Medaille, die jährlich für besonders gelungene Denkmalpro­jekte vergeben wird, stelle, wie Michael Heidler sagt, „den Oscar unter den Denkmalsau­szeichnung­en“dar. Aus rund 100 Vorschläge­n wurden 30 Projekte ausgewählt, die die Medaille erhielten, davon sind drei in Schwaben. Und im Landkreis ist das Cosimosini­sche Schlössche­n das einzige ausgezeich­nete Objekt.

Den Einsatz der Bauherren wür- Marion Kiechle, bayerische Staatsmini­sterin für Wissenscha­ft und Kunst, mit den Worten: „Die Träger der Denkmalsch­utzmedaill­e sind Menschen, die mit ihrem Engagement das kulturelle Erbe Bayerns bewahren.“

Und das um 1540 errichtete Schlössche­n ist historisch besonders wertvoll, da es das älteste nichtkirch­liche Bauwerk Bobingens ist.

Stefanie und Michael Heidler erinnern sich, dass das Gebäude fast am Zusammenfa­llen war. Im Zuge der Restaurier­ungsarbeit­en, die von beiden mit viel Engagement und Eigenleist­ung vorangetri­eben wurden, traten neben den offensicht­lichen Schäden noch manche unvorherge­sehene zutage. Sehr kompetent unterstütz­t wurden sie bei ihrem Unternehme­n von Architekt Niels Pelzer aus Rehau. Noch ein weiteres, von ihm betreutes Objekt war unter den Ausgezeich­neten.

Seit gut zwei Jahren leben Heidlers in ihrem schmucken Schlössche­n und fühlen sich wohl. „Ohne die Hilfe der Familie wäre das allerdings nicht möglich gewesen“, sagt Stefanie Heidler.

Zur feierliche­n Verleihung der Medaillen im Bayerische­n Landesamt für Denkmalpfl­ege in München

Ein Schmuckstü­ck und Gewinn für das Stadtbild

auch Vertreter der im Landkreis mit dem Projekt befassten Institutio­nen gekommen, etwa der stellvertr­etende Landrat Heinz Liebert und der Leiter des Landesamte­s für Denkmalpfl­ege, Bernhard Herrdigte mann. Auch Bobingens Bürgermeis­ter Bernd Müller ließ es sich nicht nehmen, gleich vor Ort in München zu gratuliere­n. „Ich finde es sehr bewunderns­wert, dass junge Leute sich so für den Denkmalwar­en schutz engagieren, und wie sie dieses enorme Projekt gestemmt haben. Das Cosimosini­sche Schlössche­n ist zum Schmuckstü­ck geworden und ein Gewinn für das Stadtbild“, lobte er.

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Foto: Steffen Leiprecht Die bayerische Staatsmini­sterin für Wissenscha­ft und Kunst, Marion Kiechle (links), zeichnete das Ehepaar Stefanie und Michael Heidler (mit Baby Johann) mit der Bayerische­n Denkmalsch­utzmedaill­e aus.

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