Noch ein Spatenstich für eine AWO Anlage
In Inningen entsteht ein Bau mit 16 Seniorenwohnungen. Doch auch Studenten und Azubis finden hier Unterkunft
Inningen Neben dem Baubeginn am neuen Seniorenheim in Bobingen startet die Arbeiterwohlfahrt ein zweites Projekt im benachbarten Inningen. Auch gibt es zunehmend ältere Menschen, die nicht mehr fit genug sind, ihr Haus zu bewirtschaften, oder denen es an familiärer Unterstützung mangelt, sodass sie lieber in eine kleinere Wohnung mit Betreuungsangeboten ziehen. In Inningen gab es bisher aber nur ein privat betriebenes Altenheim. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) schickt sich nun an, eine Wohnanlage für diese Zielgruppe zu schaffen. Sie soll sich in den neuen Ortskern mit Dorfplatz, Gesundheitszentrum, Kirche und Rathaus einfügen. Jetzt war Baubeginn für das Vier-Millionen-Projekt.
Der AWO-Bezirksverband weicht damit im Augsburger Süden erstmals von seiner Regel ab, Seniorenwohnen in unmittelbarer Nähe eines ihrer Altenheime anzubieten. Es habe aber in Inningen eindeutig Bedarf für eine solche Anlage gegeben, wie er bei einer Bürgerversammlung festgestellt habe, sagte Präsidiumsvorsitzender Heinz Münzenrieder im Gespräch mit unserer Zeitung. Vielleicht sei es sogar ein Vorteil, dass hier seniorenge- rechte Wohnungen geschaffen würden, die nicht gleich einen Blick aufs Pflegeheim nebenan bieten.
Geplant ist ein zweistöckiger Bau mit ausgebautem Dachgeschoss. Darin liegt zudem eine Besonderheit: Neben 16 Seniorenwohnungen sollen im Dach sieben weitere Wohneinheiten entstehen, die für junge Leute – etwa Studenten oder Azubis – gedacht sind. Damit wird die Anlage zu einem Mehrgenerationenhaus. Ziel sei, dass sich die Jungen auch mal durch Einkaufen und ähnliche Nachbarschaftsdienste für die Älteren nützlich machten, sagte Münzenrieder. Zu dem Haus gehört eine Tiefgarage mit 14 Stellplätzen. Es wird bis auf das Dachgeschoss barrierefrei sein.
Von der Vorgeschichte des Baus berichtete SPD-Stadtrat Willi Leichtle. Noch vor 20 Jahren habe es im Ortskern von Inningen mehrere alte Bauernhöfe gegeben, die überwiegend leer standen und baufällig wurden. Er wolle hier schon lange etwas Neues entwickeln und in die Neugestaltung rund um den vor einigen Jahren entstandenen Dorfplatz füge sich auch die Seniorenwohnanlage. Leichtle hat sich nach eigenen Worten eingebracht, damit die Stadt das Grundstück von Hoferben auf Umwegen erwerben konnte. Der Wohnbaugruppe sei es dann aber zu klein gewesen. Daraufhin kam die AWO ins Spiel. Nun seien die Weichen dafür gestellt, dass auch Bewohner der AWO-Anlage bald auf den Bänken auf dem Dorfplatz sitzen könnten, sagte Leichtle. Auf dem Grundstück habe ein 50 Jahre alter Nussbaum weichen müssen, der hinter dem Bauernhof gestanden habe. Das AWOGebäude habe nicht um ihn herum geplant werden können. Es werde aber bald auf dem Areal mehr Grün geben, als früher vorhanden war, betonte Leichtle.
Architekt Thomas Hummel hat an dem Projekt seit Herbst 2015 gearbeitet. 2016 wurde entsprechend den Vorstellungen der AWO umgeplant. Das Haus wird u-förmig; der Innenhof gehe nach Süden und gewähre einen Blick in den benachbarten Pfarrgarten. Die Betreuung der Bewohner werde der AWO-Kreisverband übernehmen. Mit der Fertigstellung des Bauwerks werde Ende 2019 gerechnet.