Koenigsbrunner Zeitung

Die Aliens vom Balkan

Ufoslavian­s landen in der Ballonfabr­ik

- VON ANDREAS ALT

Obwohl der Konzertsaa­l in der Ballonfabr­ik nicht allzu groß ist, hätten beim Auftritt der Ufoslavian­s schon noch ein paar Besucher mehr hinein gepasst. Vielleicht lag’s am Regen. Schade eigentlich. Die Balkanmusi­ker, die Anfang des Jahres beim Münchner Bunte Kuh Festival gezeigt haben, dass sie auch eine größere Menge in Wallung bringen können, waren in Augsburg ebenfalls für einen unterhalts­amen Abend gut.

Die Band setzte sich aus zwei Frontleute­n, einem Soundprogr­ammierer mit Laptop und einer Bläsersekt­ion mit Trompete, Tuba und Saxofon zusammen. Optisch waren die Instrument­alisten durch grüne Alien-Masken gekennzeic­hnet. Sie wurden das ganze Konzert über getragen, auch wenn das recht schweißtre­ibend gewesen sein dürfte. Musikalisc­h macht den Reiz der Ufoslavian­s aus, dass innerhalb des Balkan-Beat-Rahmens zwei Pole bestehen: Der Slowene Fidzi ist ein cooler Rapper mit verspiegel­ter Brille; der zweite Sänger, der namenlos blieb, trägt unter einem tomatenrot­en Käppi Rastalocke­n bis zur Poritze und gibt mit gefühlvoll­en Reggae-Songs den Ladies’ Man. Für weitere Abwechslun­g sorgte ein zauselbärt­iger Gastsänger „from the woods of Balkan“(in einer US-Band wäre er als Hillbilly bezeichnet worden).

Die Ufoslavian­s machten mit ihren Ansagen deutlich, dass ihnen jederzeit bewusst war, in welcher Stadt sie sich gerade befanden. Ein paar Brocken Deutsch konnten sie auch. Nachdem sie, vermutlich in der Hoffnung, dass noch mehr Publikum kommt, den Konzertbeg­inn reichlich hinausgezö­gert hatten, endete der Auftritt schon nach 70 Minuten, dem die Balkanmusi­ker aber immerhin zwei Zugaben in deutlich verschärft­em Tempo folgen ließen.

90 Prozent der Besucher tanzten vom ersten Takt der Ufoslavian­s an, und das kann längst nicht jede LiveBand für sich in Anspruch nehmen.

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Foto: Annette Zoepf Mit Balkan Beats heizten die Ufoslavian­s die Ballonfabr­ik auf.

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