Koenigsbrunner Zeitung

Ein Unternehme­r und Stifter mit Herz

Er gründete das Therapieze­ntrum Burgau und das Nachsorgez­entrum Augsburg. Auch mit 80 Jahren ist Max Schuster noch voller Energie. Für eine Person ist er ein Superheld

- VON FRIDTJOF ATTERDAL

Wie 80, fühlt sich der Immobilien­unternehme­r und Gründer des Therapieze­ntrums Burgau, Max Schuster, noch nicht im geringsten. Aber weil man einen solchen runden Geburtstag nicht einfach übergehen kann, hat er enge Freunde und Weggefährt­en zu einer fröhlichen „Biergarten-Jazz-Fete“ins Gasthaus Settele eingeladen. Die Pianistin Rita Marx unterhielt mit Kollegen die Gäste mit spritziger Musik.

„Ich fühle mich offensicht­lich nicht so alt, wie ich bin“, scherzte Schuster in seiner kurzen Ansprache. Er steht noch voll im Leben, leitet zwei Immobilien­unternehme­n in Neusäß, ist Stiftungsv­orstandsvo­rsitzender und Gründer der gemeinnütz­igen Max-Schuster-Stiftung für Behinderte, Gesellscha­fter des Nachsorgez­entrums Augsburg, mit dem er bis 2017 auch als Gesellscha­fter des Therapieze­ntrums Burgau fungierte. „Ich hoffe, dass ich noch viel von meinen Plänen und Wünschen für die Zukunft umsetzen kann“, sagte er. Allerdings – künftig wolle er auch das Privatlebe­n stärker in den Mittelpunk­t stellen, so das Geburtstag­skind.

Seine Mitarbeite­r sind da skeptisch. „Er braucht seine Arbeit und muss aktiv sein – das hält ihn am Leben“, so die enge Vertraute Ursula Merscher. „Ein ,gibts nicht‘ gibt es bei ihm nicht, er lässt niemals locker, das war schon immer der Weg seines Erfolgs, so steinig er auch manchmal war.“Für Ursula Merscher ist ihr Chef ein Unternehme­r der alten Schule – wie es sie heute nur noch viel zu selten gebe.

durchsetzu­ngsstarken Menschen hat auch Christoph Kalchgrube­r Schuster kennengele­rnt. Der Geschäftsf­ührer des Nachsorgez­entrums Augsburg arbeitet seit 16 Jahren mit ihm zusammen. „Die Versorgung von hirnverlet­zten Menschen ist Max Schuster eine Herzensang­elegenheit“, sagt er. „Er ist in allem was er tut zielstrebi­g, da- aber auch menschlich“, so der Geschäftsf­ührer. Jedes Detail sei Schuster wichtig und er begleite die Geschicke des Nachsorgez­entrums eng.

Nachdem seine Tochter Evi 1987 nach einem Verkehrsun­fall in Deutschlan­d von den Ärzten aufgegeben worden war und dann in einer Schweizer Klinik rehabiliti­ert werAls den konnte, gründete Max Schuster 1989 das Therapieze­ntrum Burgau und 1997 das Nachsorgez­entrum Augsburg. In Deutschlan­d gab es zu dieser Zeit keine Rehabilita­tionsmögli­chkeiten für hirnverlet­zte Komapatien­ten.

Ein weiterer Wegbebleit­er, der zu Schusters Ehrentag nach Haunstette­n gekommen ist, ist der ehebei malige Bürgermeis­ter von Stadtberge­n, Ludwig Fink. „Ich kenne ihn schon seit den 80er Jahren, als ich noch ein einfacher Gemeindera­t war“, berichtet er. „Wenn wir zur späten Stunde nach der Sitzung zusammensa­ßen, kam Max Schuster oft dazu, bestellte Wurstsalat und Bier und sprach noch ein wenig mit uns“, so Fink.

In Neusäß sei der Unternehme­r auch heute noch extrem hoch angesehen. „Ich finde angenehm, dass er nie abgehoben war – eher die Leberkäsfr­aktion“, so der Altbürgerm­eister.

Von einer ganz anderen Seite kann sein Studienkam­erad Dietmar Etschberg berichten, der mit weiteren Kommiliton­en seit 50 Jahren eine enge Freundscha­ft zu Schuster pflegt. „Er ist Späßen durchaus aufgeschlo­ssen“, so Etschberg. „Und überaus spontan“, ergänzt Ehefrau Heidi.

Sie weiß von einer gemeinsame­n Bergtour auf den Säuling bei Füssen zu berichten – Max Schuster im „schnieken“Anzug und mit Halbschuhe­n. Nach einem Regenguss waren die Schuhe in Fetzen und der Anzug auch ein Fall für die Tonne. „In Schwangau hat sich Max dann an einem Kiosk neu eingekleid­et“, verrät sie und muss von der Erinnerung lachen.

Auch Tochter Evi ist zu der Geburtstag­sfeier gekommen. Sie hat ihrem Vater einen Bilderrahm­en gebastelt, in den sie Lego-Superhelde­n geklebt hat. „Papa, Du bist ... so schnell wie Thor, so mutig wie Batman, unglaublic­h wie Hulk, so klug wie Superman“, ist da zu lesen. „Du bist mein Superheld!“

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Einen Korb mit gesundem Gemüse aus dem eigenen Garten haben der ehemalige Stadtberge­r Bürgermeis­ter Ludwig Fink (rechts) und seine Ehefrau Emma dem Geburtstag­skind Max Schuster mitgebrach­t.
Foto: Marcus Merk Einen Korb mit gesundem Gemüse aus dem eigenen Garten haben der ehemalige Stadtberge­r Bürgermeis­ter Ludwig Fink (rechts) und seine Ehefrau Emma dem Geburtstag­skind Max Schuster mitgebrach­t.

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