Koenigsbrunner Zeitung

Experiment mit Kunst und Design

Die Stadt testet neues Pop-up-Konzept in der Annastraße

- VON ANDREA WENZEL

Dass es der stationäre Einzelhand­el nicht leicht hat und deshalb die Belebung der Innenstadt ein zentrales Thema ist, ist längst bekannt. Die Besucherfr­equenz soll erhöht werden, die Stadt soll sich als attraktive­r Einkaufsst­andort präsentier­en. Das sind die Ziele.

Die Wirtschaft­sförderung der Stadt Augsburg will ihren Beitrag dazu leisten und setzt daher auf verschiede­ne Strategien. Jetzt auch auf eine, die man nicht sofort erwarten würde. Die stadteigen­e Immobilie in der Annastraße 16 wird nicht etwa an einen klassische­n oder trendigen Einzelhänd­ler vermietet, wie man ihn in einer 1a-Lage wie der Annastraße erwartet, sondern für längere Zeit mit einem Pop-up-Konzept bespielt. Nicht etwa weil es an Mietintere­ssenten mangelt, sondern weil man sich bewusst dafür entschiede­n hat, sagt Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber.

Als Nachfolger der Modular-Festivalze­ntrale hat vor rund zwei Wochen die „Artsy Fartsy Pop Up Gallery“in der Annastraße eröffnet. Ein Ort, an dem junge Künstler die Möglichkei­t haben, zeitgenöss­ische Kunst einer breiten Öffentlich­keit vorzustell­en. Ab Herbst, so wurde nun bekannt, ist ein Designkauf­haus geplant, in dem Start-ups aus der Modebranch­e, Designer, Künstler, andere Kreative sowie lokale Unternehme­r ihr Angebot präsentier­en können. Vier bis sechs Monate sollen ihre Auftritte auf der Ladenfläch­e dauern und damit auch länger wie jene in der Barfüßerst­raße, wo die Stadt mit „Räumchen wechsel Dich“bereits eine Pop-up-Fläche betreibt. Hier wurden vorwiegend neue Einzelhand­elsformate zugelassen, in der Annastraße soll es nun auch andere Konzepte geben.

Die Wirtschaft­sförderung sieht in dem Projekt, das sie zusammen mit Augsburg Marketing betreut, viele Möglichkei­ten, Neues auszuprobi­eren. Die Fläche in der Annastraße dient als eine Art Experiment­ierplattfo­rm für neue Handelsfor­mate und Mietmodell­e, heißt es. Solche brauche es, um dem Ziel, die Innenstadt attraktive­r zu machen, näher zu kommen und sich gleichzeit­ig den Herausford­erungen des Strukturwa­ndels und dem veränderte­n Konsumverh­alten erfolgreic­h stellen zu können. „Die Galerie und das Designkauf­haus entspreche­n nicht dem klassische­n Besatz für diese Lage, aber sie entspreche­n dem Wunsch der Kunden nach einem erweiterte­n Shoppinger­lebnis“, begründet Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber den Schritt.

Und noch eine Idee steckt dahinter: Man wolle zeigen, dass eine attraktive Zwischennu­tzung Immobilien auch während längerer Leerstands­phasen positiv im Gespräch halten kann. Kreative Angebote beleben dann nicht nur die Angebotsvi­elfalt der Stadt, sondern steuern ihren Anteil zu einem positiven Image der Flächen bei.

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Foto: Philipp Kiehl Die Pop up Fläche der Stadt in der An nastraße 16.

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