Schwabmünchen am Boden
Mammuts verspielen im Derby eine deutliche Führung. Warum die Unparteiischen in der Kritik stehen
Schwabmünchen
Groß war die Vorfreude, nicht nur im Schwabmünchner Lager, auf die Rückkehr des Derbys gegen Augsburg. Noch größer jedoch war die Enttäuschung der Schwabmünchner nach dem Spiel. Am Ende unterlagen die Schwabmünchner – nicht ganz unverdient – mit 11:14 in einem hochklassigen und dramatischen Derby den Augsburgern.
Dabei sah es zur Spielhälfte richtig gut für die Schwabmünchner aus. Nach 35 Minuten lagen die Mammuts mit 10:3 in Führung, und es sah nach einer klaren Angelegenheit aus. Doch dann kam ein altes Schwabmünchner Problem zum Tragen: der kleine Kader. Während die Gäste mit zehn Feldspielern antraten, brachten die Mammuts nur acht Mann aufs Feld. So kam es, dass die Augsburger aus dem Nichts in den letzten vier Minuten des zweiten Spielabschnitts aus dem
10:3 noch ein 10:7 machten. Zu Beginn des Schlussdrittels schienen die Schwabmünchner wieder erholt, denn schon nach 33 Sekunden legten sie mit dem elften Treffer nach. Doch das war es dann auch für Schwabmünchen.
Der TV Augsburg kam immer besser in Fahrt, verkürzte bis zur
49. Minute auf 11:9. Dann fingen sich die Schwabmünchner wieder und konnten die Partie ausgegliche- gestalten. Die Wende kam dann in der 54. Minute – in Augen der Schwabmünchner von den Schiedsrichtern eingeleitet. Eigentlich hätten die Hausherren eine Überzahlsituation gehabt, gut sechs Minuten vor dem Ende eine ganz wichtige Phase. Doch statt Zeit von der Uhr zu bekommen oder gar den zwölften Treffer erzielen zu können, machten die Augsburger ihren zehnten Treffer – ins verwaiste Schwabner münchner Tor. Denn beim Anspiel war Mammuts-Torhüter Patrick Zibrowius noch an der Spielerbank, um zu trinken – bei der Hitze in der Halle durchaus nachvollziehbar. Selbst die Augsburger zeigten sich überrascht, das Tor leer vorzufinden und zögerten erst, zu spielen. Da aber die Schiedsrichter weiterlaufen ließen, nahmen sie das Geschenk an.
Trotz wütender Proteste der Schwabmünchner galt der Treffer. Ob der regelkonform war, bleibt strittig. Zibrowius stand auf dem Spielfeld, also konnten die Schiedsrichter den Ball ins Spiel bringen. Aber seit dieser Saison dürfen die Torhüter keine Trinkflaschen mehr mit ins Tor nehmen, und die Schiedsrichter sind angehalten, den Torhütern die Gelegenheit zu geben, an der Bank etwas zu trinken. Dies nutzte der Schwabmünchner Keeper immer wieder intensiv, auch in Absprache mit einem der Schiris. „Auch wenn es regelkonform sein könnte, ist es eine Frechheit, das Tor zu geben, vor allem in der Phase des Spiels“, schimpfte MammutsKapitän Dominik Hägele nach dem Spiel.
Damit hat er nicht unrecht. Auch wenn Schwabmünchens Keeper sehr oft eine Trinkpause eingelegt hatte, er wurde im Vorfeld nie deswegen ermahnt. So hat diese Aktion der Schiedsrichter durchaus einen spielentscheidenden Charakter, denn für die müden Mammuts war dies ein bitterer Nackenschlag, für die Gäste dagegen ein richtiger Energieschub, der am Ende dazu führte, dass die Augsburger sich den Sieg sichern konnten.