Koenigsbrunner Zeitung

Schwabmünc­hen am Boden

Mammuts verspielen im Derby eine deutliche Führung. Warum die Unparteiis­chen in der Kritik stehen

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen

Groß war die Vorfreude, nicht nur im Schwabmünc­hner Lager, auf die Rückkehr des Derbys gegen Augsburg. Noch größer jedoch war die Enttäuschu­ng der Schwabmünc­hner nach dem Spiel. Am Ende unterlagen die Schwabmünc­hner – nicht ganz unverdient – mit 11:14 in einem hochklassi­gen und dramatisch­en Derby den Augsburger­n.

Dabei sah es zur Spielhälft­e richtig gut für die Schwabmünc­hner aus. Nach 35 Minuten lagen die Mammuts mit 10:3 in Führung, und es sah nach einer klaren Angelegenh­eit aus. Doch dann kam ein altes Schwabmünc­hner Problem zum Tragen: der kleine Kader. Während die Gäste mit zehn Feldspiele­rn antraten, brachten die Mammuts nur acht Mann aufs Feld. So kam es, dass die Augsburger aus dem Nichts in den letzten vier Minuten des zweiten Spielabsch­nitts aus dem

10:3 noch ein 10:7 machten. Zu Beginn des Schlussdri­ttels schienen die Schwabmünc­hner wieder erholt, denn schon nach 33 Sekunden legten sie mit dem elften Treffer nach. Doch das war es dann auch für Schwabmünc­hen.

Der TV Augsburg kam immer besser in Fahrt, verkürzte bis zur

49. Minute auf 11:9. Dann fingen sich die Schwabmünc­hner wieder und konnten die Partie ausgeglich­e- gestalten. Die Wende kam dann in der 54. Minute – in Augen der Schwabmünc­hner von den Schiedsric­htern eingeleite­t. Eigentlich hätten die Hausherren eine Überzahlsi­tuation gehabt, gut sechs Minuten vor dem Ende eine ganz wichtige Phase. Doch statt Zeit von der Uhr zu bekommen oder gar den zwölften Treffer erzielen zu können, machten die Augsburger ihren zehnten Treffer – ins verwaiste Schwabner münchner Tor. Denn beim Anspiel war Mammuts-Torhüter Patrick Zibrowius noch an der Spielerban­k, um zu trinken – bei der Hitze in der Halle durchaus nachvollzi­ehbar. Selbst die Augsburger zeigten sich überrascht, das Tor leer vorzufinde­n und zögerten erst, zu spielen. Da aber die Schiedsric­hter weiterlauf­en ließen, nahmen sie das Geschenk an.

Trotz wütender Proteste der Schwabmünc­hner galt der Treffer. Ob der regelkonfo­rm war, bleibt strittig. Zibrowius stand auf dem Spielfeld, also konnten die Schiedsric­hter den Ball ins Spiel bringen. Aber seit dieser Saison dürfen die Torhüter keine Trinkflasc­hen mehr mit ins Tor nehmen, und die Schiedsric­hter sind angehalten, den Torhütern die Gelegenhei­t zu geben, an der Bank etwas zu trinken. Dies nutzte der Schwabmünc­hner Keeper immer wieder intensiv, auch in Absprache mit einem der Schiris. „Auch wenn es regelkonfo­rm sein könnte, ist es eine Frechheit, das Tor zu geben, vor allem in der Phase des Spiels“, schimpfte MammutsKap­itän Dominik Hägele nach dem Spiel.

Damit hat er nicht unrecht. Auch wenn Schwabmünc­hens Keeper sehr oft eine Trinkpause eingelegt hatte, er wurde im Vorfeld nie deswegen ermahnt. So hat diese Aktion der Schiedsric­hter durchaus einen spielentsc­heidenden Charakter, denn für die müden Mammuts war dies ein bitterer Nackenschl­ag, für die Gäste dagegen ein richtiger Energiesch­ub, der am Ende dazu führte, dass die Augsburger sich den Sieg sichern konnten.

 ?? Foto: Kruppe ?? Am Ende des Derbys waren nur noch die Gäste aus Augsburg (weiße Trikots), hier Stefan Gläsel, obenauf und Schwabmünc­hen mit (von links) Alexander Krafczyk, Patrick Zibrowius, Dominik Hägele und Florian Ringmaier am Boden.
Foto: Kruppe Am Ende des Derbys waren nur noch die Gäste aus Augsburg (weiße Trikots), hier Stefan Gläsel, obenauf und Schwabmünc­hen mit (von links) Alexander Krafczyk, Patrick Zibrowius, Dominik Hägele und Florian Ringmaier am Boden.

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