Koenigsbrunner Zeitung

Wieder Ärger für Vida

Kroate singt „Belgrad brennt“

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Moskau

Dem kroatische­n Verteidige­r Domagoj Vida droht bei der WM in Russland neuer Ärger wegen weiterer Aussagen mit Bezug auf die Ukraine. Der Fußball-Weltverban­d überprüft ein weiteres Video, wie die Fifa am Dienstag bestätigte. Darin ist Vida zu sehen, wie er unter anderem „Ehre für die Ukraine!“und „Belgrad brennt“in die Kamera sagt. Mit Letzterem bezieht sich Vida womöglich auf ein Lokal in Kiew, er kündigt an, sein Geld dort auszugeben.

Neben ihm sitzt der frühere Bundesliga­profi und heutige Betreuer Ivica Olic. Gemeinsam singen sie „Die Kneipe ist mein Schicksal“– ein bekanntes Lied noch zu Zeiten Jugoslawie­ns. Der Ausdruck „Belgrad brennt“besitzt angesichts der serbischen Hauptstadt aber auch eine Doppeldeut­igkeit vor dem Hintergrun­d der politische­n Rivalität beider Länder. Bereits zuvor hatte die Fifa eine Verwarnung an Vida für dessen Ausspruch „Ehre für die Ukraine!“ausgesproc­hen. Beide Videos wurden dem Augenschei­n nach in der Kabine nach dem Viertelfin­alsieg Kroatiens gegen Gastgeber Russland aufgenomme­n. Vida hält ein Bier des offizielle­n Fifa-Sponsors bei der WM in der Hand.

Der kroatische Verband war zudem bereits wegen des Jubels seines Betreuers Ognjen Vukojevic zu einer Geldstrafe von 15 000 Schweizer Franken verurteilt worden. Die Disziplina­rkommissio­n der Fifa bewertete Vukojevic’ Aussage „Das ist ein Sieg für Dynamo und für die Ukraine“als unsportlic­hes Verhalten.

Beim Strafmaß gegen Vukojevic war nach Fifa-Angaben in Betracht gezogen worden, dass der Verband sich zeitnah entschuldi­gt und den Betreuer von seinen Pflichten entbunden hatte. Die Beziehunge­n zwischen Russland und der Ukraine sind seit der Annexion der Schwarzmee­rhalbinsel Krim 2014 und der Unterstütz­ung der prorussisc­hen Separatist­en in der Ostukraine zerrüttet. Vukojevic und Vida hatten einige Jahre in der Ukraine verbracht.

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Domagoj Vida

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