Zwei Spenden statt einer Eröffnungsfeier
Die Firma Jäger Haustechnik verlegt ihren Sitz von Gennach nach Klosterlechfeld. Was die Hintergründe des Umzugs sind und warum sich zwei Kindergärten darüber freuen
Klosterlechfeld/Gennach
Rund 800 Quadratmeter groß ist der schicke Neubau der Jäger Haustechnik im Klosterlechfelder Gewerbegebiet. Die 1991 in Gennach gegründete Firma für Sanitär, Heizungsbau und Spenglerei hat dort seinen neuen Firmensitz. Eigentlich wird so etwas gerne groß gefeiert, doch Chef Christian Jäger hatte anderes, etwas Gutes, im Sinn.
Die Jägers verzichteten auf eine große Eröffnungsfeier, sie besuchten stattdessen zwei Kindergärten. Den einen in der neuen Firmenheimat Klosterlechfeld, den anderen in der alten Heimat Gennach. Mit im Gepäck hatte Christian Jäger eine tolle Überraschung für die Kindergärten. „Eine Eröffnungsfeier kostet Geld, aber dies ist in Kindergärten besser angelegt“, erklärt Jäger, der beiden Einrichtungen 1500 Euro überreichte. Da war die Freude natürlich groß. Karin Krimshandl, Kindergartenleiterin in Klosterlechfeld, hatte schon eine spontane Idee zur Verwendung der Spende. „Wir wollen noch einen zweiten Bus“, erklärt sie. Bus, das ist ein großer Bollerwagen, in dem einige Kinder Platz haben. „Den Rest werden wir wahrscheinlich auf die Gruppen aufteilen“, ergänzt sie.
Klosterlechfelds Bürgermeister Rudolf Schneider war ebenfalls begeistert; und das aus zwei Gründen. Zum einen freute ihn die große Spende an den Kindergarten, zum anderen zeigt er sich glücklich, dass die Firma Jäger ihre neue Heimat in Klosterlechfeld gefunden hat. „Das macht schon ein wenig stolz“, gibt er zu. Doch so ganz ohne Eröffnungsfeier will Schneider die Jägers nicht gehen lassen. „Ich überlege, ob wir im neuen Gewerbegebiet eine Art Tag der offenen Tür mit allen Firmen veranstalten“, verrät
Schneider.
Nicht nur in Klosterlechfeld war die Freude groß. Denn auch der Kindergarten in Gennach wurde von der Firma Jäger mit 1500 Euro bedacht. In gewisser Weise eine Art Abschiedsgeschenk, nachdem der Firmensitz von Gennach nach Klosterlechfeld gewandert ist. Aber für Christian Jäger ist es auch ein bisschen mehr. Immerhin ging er selbst in Gennach in den Kindergarten, zudem wohnt er weiter in Gennach. Langerringens Bürgermeister Konrad Dobler freute sich genauso wie Kindergartenleiterin Rita Veit. „Der Kindergarten darf natürlich frei über die Verwendung der Spende entscheiden“, versprach Dobler. Er selbst sah die Spende mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Für den Kindergarten ist es toll, aber wir verlieren auch eine Firma, die lange Jahre hier fest verwurzelt war“, so Langerringens Bürgermeister.
Das weiß auch Christian Jäger, der nicht gerne den alten Firmensitz aufgegeben hat. „Wir hatten in Gennach einfach keinen Platz mehr“, sagt er zu den Gründen. Deshalb machte sich die Firma auf die Suche. „In Klosterlechfeld sind wir dann fündig geworden. Da passt es: Wir haben ausreichend Fläche und auch die Verkehrsanbindung ist super“, freut sich Jäger. Im nördlichen Teil des Grundstücks steht der neue Firmensitz, mit großen Lagerflächen und viel Platz für die Spenglerei.