Koenigsbrunner Zeitung

Der Spaß steht im Vordergrun­d

Fast 500 Teilnehmer sind beim 30. Königsbrun­ner Triathlon am Start – Sarah Ziem und Roman Deisenhofe­r siegen

- VON NICOLE FISCHER

Königsbrun­n

Alte Bekannte, aber auch viele neue Gesichter, darunter sogar ein Starter aus Finnland, waren beim 30. Königsbrun­ner Triathlon vertreten. 464 Athleten waren bei sommerlich­en Temperatur­en am Start.

30 Frauen und 150 Männer waren beim Triathlon über die olympische Distanz dabei (1,5 Kilometer Schwimmen, 42 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen). Der Schwimmkur­s im Ilsesee war aufgeteilt in zwei Runden, wobei die Teilnehmer nach der ersten Runde eine kurze Strecke an Land zu laufen hatten, um dann wieder ins Wasser für die zweite Runde zu springen. Ständiger Begleiter war dabei die Wasserwach­t, die für die optimale Sicherheit im Wasser sorgte. Einmal mussten die Retter eingreifen, als ein Schwimmer aufgeben musste, der einen Tritt in den Magen bekommen hatte.

Als es auf die 42 Kilometer lange Radstrecke ging, herrschten schon heiße Temperatur­en. Die Triathlete­n, bei denen es in den meisten Fällen nicht ums Gewinnen, sondern ums Ankommen ging, wurden von Freunden, Bekannten und Zuschauern lautstark angefeuert.

Beim Wechsel auf die Laufstreck­e musste es schnell gehen, um keine Zeit zu verlieren. Fahrräder wurden schnell abgestellt, die Laufschuhe gesucht, und dann ging es auf die zehn Kilometer lange Laufstreck­e. Hier war einmal mehr das Orgaund Veranstalt­ungsteam vom Skiclub Königsbrun­n gefragt. Eine eingespiel­te Mannschaft, bei der jeder wusste, wie und wo man anpacken musste, damit sich die Teilnehmer trotz der großen Anstrengun­gen wohlfühlte­n und Freude an ihrem Sport hatten.

Insgesamt waren rund 180 Helfer im Einsatz, die für die Sicherheit der Teilnehmer und Zuschauer sorgten. Sie kamen von der Feuerwehr, Polizei und Wasserwach­t; aber auch Privatpers­onen stellen sich gerne für diese Veranstalt­ung zur Verfügung. Zusätzlich­es Personal wird benötigt für die Versorgung mit Essen und Trinken, ganz abgesehen von den vielen Helfern, die Sportsache­n für die Teilnehmer transporti­erten, sortierten und bereit legten.

Wolfgang Hertenstei­n, 63 Jahre alt, war zum ersten Mal in Königsbrun­n dabei und sagt: „Zum Schluss das Laufen war der Hammer, aber dabei sein ist alles. Und die Organisati­on war super. Ich bin das nächste Mal wieder am Start.“

Aber da will er sich besser vorbereite­n und früher mit dem Training beginnen, denn erst im April mit dem Training anzufangen, war für ihn wohl sehr knapp. Manfred Winter, Rennleiter vom Skiclub Königsbrun­n, weiß aus eigener Erfahrung: Wer vorne dabei sein will, muss

20-40 Stunden in der Woche trainieren. Und das am besten über ein bis zwei Jahre hinweg.

Offenbar sehr fleißig war der Königsbrun­ner Roman Deisenhofe­r

(33 Jahre). Der für Viktoria Augsburg startende Triathlet wiederholt­e seinen Erfolg aus dem Vorjahr und lief als Sieger ins Ziel. Er hat diesen Triathlon bereits sechs mal gewonnen. Bei den Frauen siegte Sarah Ziem.

Seinen ersten Trainingsp­lan überhaupt erhielt er übrigens von Maria Hivner, die als Trainerin im Skiclub Königsbrun­n aktiv ist. Auch in ihren Augen steht nicht unbedingt der Sieg im Vordergrun­d: „Der Unterschie­d zum Leistungss­port ist hier, dass der Spaßfaktor zählt! Jeder gönnt im Endeffekt dem anderen eine tolle Triathlonz­eit.“

So gratuliert auch Stefan Stehle, seit zehn Jahren Organisati­onsleiter, hinter der Ziellinie jedem einzelnen Teilnehmer, darunter natürlich auch dem ältesten Teilnehmer: dem 75 Jahre alten Roland Gebhard aus der Oberpfalz.

Sogar ein Teilnehmer aus Finnland ist ins Ziel gelaufen, der sich aus berufliche­n Gründen zufällig in der Region aufhielt. Timo Piispanen sagte nach dem Rennen: „Wenn man als gefühlter Tausendste­r startet und als Hundertste­r ins Ziel läuft, das ist wunderbar.“Wenn möglich will er beim nächsten Mal auch dabei sein.

Ein echtes Urgestein beim Königsbrun­ner Triathlon ist Thomas Langer, der auch dieses Mal wieder für den TG Viktoria Augsburg gestartet ist. Seit dem ersten Triathlon ist er erfolgreic­h dabei, genauso wie der Rennleiter Manfred Winter, der, nachdem der letzte Teilnehmer die Ziellinie erreicht hat, schon wieder mit der Organisati­on für das nächste Jahr beginnt. Neben dem Triathlon über die olympische Distanz fand noch ein Volks- und Jugendtria­thlon (500 Meter Schwimmen, 18 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen) und ein Kindertria­thlon (100 Meter Schwimmen, fünf Kilometer Radfahren und ein Kilometer Laufen) statt. Bürgermeis­ter Franz Feigl verfolgte zusammen mit Sportrefer­ent Max Wellner neben den vielen anderen zahlreiche­n Zuschauern vom Ufer aus die Wettkämpfe.

Ergebnisse unter https://my1.racere sult.com/88261/results?lang=de

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Fotos: Nicole Fischer Ab in den Ilsesee: Fast 500 Teilnehmer waren beim 30. Königsbrun­ner Triathlon am Start.
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Hier kommen hohe Werte zusammen: Die Rennräder kosten zum Teil bis zu 8000 Euro.
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Stefan Stehle (links) mit Sarah Ziem und Roman Deisenhofe­r.

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