Koenigsbrunner Zeitung

Fingerzeig auf angeblich senile Senioren

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Zum Artikel „82 Jährige überschläg­t sich mit Auto“vom 3. Juli:

Alles eine Frage der Formulieru­ng von reißerisch­en Headlines in den Medien. So suggeriert die Überschrif­t im genannten Artikel, dass es sich wieder einmal um einen Unfall mit einem über 60-Jährigen fahruntüch­tigen Schwachmat­en handelt. Alle jüngeren Lenker sind anscheinen­d absolut fehler- und unfallfrei auf der Straße unterwegs? Liest man allerdings die Zeilen weiter, stellt sich die Situation plötzlich ganz anders dar.

Ein 43-Jähriger hat die 82-Jährige in die fatale Situation gebracht. Wirklich interessan­t wäre einmal, eine ungeschönt­e und unfrisiert­e Statistik über die Unfallhäuf­igkeit von jungen bzw. alten Verkehrste­ilnehmern zu lesen und nicht ständig dieser dämliche Fingerzeig auf die angeblich senilen Senioren, die sich auf den Straßen tummeln.

Ein Beispiel von gestern Abend auf einer vorbildlic­h ausgebaute­n Bundesstra­ße aus dem Allgäu, mit Tempoanzei­ge 100 alle paar hundert Meter auf Schildern hingewiese­n. Dreimal darf man raten, welche „Gruppe“sich hinterm Steuer daran gehalten hat und wer mit Tempo 120 (nach oben offen) ständig am Drängeln oder riskantem Überholen war und damit permanent Unfälle provoziert­e?

Ernst Grillhiesl, Aichach und Hochwasser thematisie­ren. Ein Hochwasser bezeichnet ein Übermaß an Wassermass­en durch Naturereig­nisse, sei es eine Sturmflut oder ein Anschwelle­n von Flüssen und Bächen durch Starkregen und lang andauernde­n Niederschl­ag. Dies lässt sich kaum verhindern: eine verantwort­ungsvolle Politik muss präventiv darauf hinwirken, dass wir vor den Folgen eines Hochwasser­s, nämlich vor Überschwem­mung, geschützt werden. Am Herrenbach, einem kurzen, regulierba­ren Kanalabsch­nitt, kann man nicht von einer Hochwasser­gefahr sprechen, außer man provoziert eine überhöhte Wasserzufu­hr. Die Gefahr eines Dammbruchs und einer Folgeübers­chwemmung umliegende­r Gebiete ergibt sich nicht aus Starkregen oder lang andauernde­m Niederschl­ag, sondern aus einem Defizit politische­n Handelns.

Nicht das Abholzen von Bäumen ist hier hilfreich, sondern ein entspreche­nder vorausscha­uender Wasserbau und Installati­on regulieren­der Schleusen. Versäumnis­se der Stadt sind nicht durch zu kurzfristi­g gedachte Eingriffe in die Natur, sondern nur durch aktuellen und vorausplan­enden Wasserbau zu kompensier­en und zu regeln. Wolfgang Magg, Ausgburg

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Foto: mih Das Abholzen von Bäumen war ein zu kurzfristi­g gedachter Eingriff in die Na tur, so Leser Wolfgang Magg.

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