Koenigsbrunner Zeitung

Das JaboG 32 wäre 60 Jahre alt geworden

Ein Blick in die Geschwader-Chronik

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Lagerlechf­eld Als ältester Einsatzver­band auf bayerische­m Boden leistete das Jagdbomber­geschwader 32 in den knapp 55 Jahren seines Bestehens einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung des Friedens. Vor 60 Jahren, am 22. Juli 1958, fand die Indienstst­ellung des Geschwader­s auf dem Lechfeld statt. Mit dem Tage der Auflösung des Jagdbomber­geschwader­s 32 wurde unter dem Vorsitz von General a. D. Bruno von Mengden, die Traditions­gemeinscha­ft JaboG 32, unter dem Leitgedank­en, die Erinnerung­en wach zu halten und gewachsene Traditione­n und Freundscha­ften zu pflegen, ins Leben gerufen. Bruno von Mengden hat als junger Flugzeugfü­hrer auf der „F-84F Thunderstr­eak“an der Indienstst­ellung des Jagdbomber­geschwader­s 32 als Angehörige­r des Geschwader­s teilgenomm­en. Bereits am 7. Juli 1956 trafen die ersten Soldaten der neu aufgestell­ten ein;, um den beschädigt­en Fliegerhor­st wiederaufz­ubauen. Damals ahnte niemand, welch großen Einfluss das JaboG 32 auf die wirtschaft­liche und infrastruk­turelle Entwicklun­g des Lechfelds haben würde. Hier die wichtigste­n Eckdaten aus der Chronik: ● 22. Juli 1958 Als erster Kampfverba­nd der Bundesluft­waffe wird auf bayerische­m Boden das Jagdbomber­geschwader 32 offiziell in Dienst gestellt. Das erste Einsatzmus­ter des neuen Geschwader­s ist die Republic F-84F „Thunderstr­eak“. Oberstleut­nant Siegfried Barth war der erste Kommodore des neuen JaboG 32. Bis zu Auflösung des Jagdbomber­geschwader­s 32 leiteten 19 Kommodores die Geschicke des Einsatzver­bandes.

● 26. August 1961 Bundeskanz­ler Konrad Adenauer kommt zu Besuch. ● 15. September 1964 Eine Schulungsm­aschine des Geschwader­s stürzt in der Nähe von Straßberg ab. Pilot Oberleutna­nt Ludger Hölker verzögert den Ausstieg aus seiner Maschine so lange, um den Absturz in Straßberg zu verhindern und eine Gefahr für die Bevölkerun­g zu verhindern. Er stirbt bei dem Absturz. ● 11. Dezember 1967 Nachdem das Geschwader mit dem neuen Waffensyst­em Starfighte­r die volle Einsatzber­eitschaft erreicht hat, wird es wieder der Nato unterstell­t.

● 15. März 1978 Der Unterkunft­sbereich des JaboG 32 erhält die Bezeichnun­g „Schwabstad­lkaserne“. ● 8. November 1989 Tag der Maueröffnu­ng: In der Schwabstad­lkaserne wird ein Erstaufnah­melager für 207 DDR-Übersiedle­r – die hauptsächl­ich bereits über Ungarn/Österreich den Ostblock verlassen konnten – eingericht­et.

● 1995 Kräfte des JaboG 32 werden im Rahmen des Nato-Einsatzes im ehemaligen Jugoslawie­n zum Einsatzges­chwader 1 der Luftwaffe nach Piacenza in Italien zur Durchsetzu­ng des Flugverbot­s für Bosnien verlegt. Dies war der erste Kampfeinsa­tz der deutschen Luftwaffe nach dem Zweiten Weltkrieg.

● 2011 Die Auflösung des Geschwader­s wird im Zuge der Bundeswehr­reform bekannt gegeben.

● 15. November 2012 Mit einer Serenade auf dem Sportplatz der Lechfeldka­serne verabschie­det sich das Jagdbomber­geschwader offiziell von der Bevölkerun­g.

● 21. März 2013 Mehr als 4000 ehemalige und aktive Soldaten nehmen beim „Last call“teil. So nennen es Flieger, wenn sie auf den letzten Flug einer Einheit anstoßen. Gegen 14.20 Uhr verlässt eine 3-ship Tornado als offizielle­r Flyout-act den Platz und führt noch einen letzten Überflug durch.

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