Koenigsbrunner Zeitung

Zwei Bäckergass­en putzen sich heraus

Der Straßenzug in der Altstadt ist bald fertig saniert. Die Anwohner mussten mit Einschränk­ungen leben. Beeinträch­tigungen gibt es auch für Händler und Kunden auf dem Stadtmarkt, wenn dort ein Teilstück saniert wird

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburg ist die Stadt der Baustellen. Das ist bekannt. Es ist also nicht völlig überrasche­nd, dass in einer wachsenden Großstadt mit bald

300 000 Einwohnern Gebäude errichtet, Straßen neu gebaut oder falls nötig saniert werden. Überrasche­n mag ein Punkt in der Baustellen­stadt Augsburg: Sie schafft es, zunächst eine Bäckergass­e für 2,5 Millionen Euro zu sanieren. Abschluss ist in diesem Jahr. 2019 wird dann schon wieder begonnen, eine Bäckergass­e für einen Millionenb­etrag instand zu setzen. Die Arbeiten dauern bis 2020. So ist der Plan.

Das Phänomen der „Großbauste­llen Bäckergass­e“ist zu erklären: Es gibt in Augsburg zweimal eine Bäckergass­e, wobei lediglich ein Straßenzug eine postalisch­e Adresse besitzt. Diese Straße liegt in der Altstadt, sie grenzt ans Ulrichsvie­rtel an. Die Spitalgass­e, in der die Puppenkist­e angesiedel­t ist, gilt als Verlängeru­ng ins Viertel. Auch die Spitalgass­e wird übrigens saniert. Sie gehört zum Paket eines Sanierungs­programms, zu dem die Bäckergass­e zählt. Insgesamt 3,67 Millionen Euro sind fällig, sagt Baureferen­t Gerd Merkle.

Die andere Bäckergass­e ist nicht so weit entfernt. Es ist geschätzt ein Kilometer. Diese Bäckergass­e ist ein kleines Stück auf dem Augsburger Stadtmarkt. Etwas mehr als 500 Meter ist die Bäckergass­e in der Altstadt lang. Die Bäckergass­e auf dem Stadtmarkt bringt es auf nicht mal

100 Meter. Gemeinsam sind beiden Großbauste­llen hohe Investitio­nskosten für die Sanierung.

● Die Bäckergass­e 1 Die Straßenarb­eiten in der Altstadt haben im Vorjahr begonnen. In diesem Jahr soll dieses Projekt abgeschlos­sen werden. Die Bauarbeite­n waren mit erhebliche­n Verkehrsbe­hinderunge­n für Anwohner und Kunden der Geschäfte und Lokale verbunden. Geplant ist ein verkehrsbe­ruhigter und barrierefr­eier Straßenrau­m mit Bäumen, Bänken und erweiterte­r Außengastr­onomie. Fahrbahn und Gehwege sind künftig, wie in der Dominikane­r- und Wintergass­e, nicht mehr getrennt. Radler und Fußgänger können sich auf der ganzen Straße bewegen. Das unebene Straßenpfl­aster wird durch ein geschnitte­nes Kopfsteinp­flaster ersetzt. Autos fahren künftig in Schrittges­chwindigke­it. Parken wird auf ausgewiese­nen Stellplätz­en möglich sein. Das Ergebnis der Arbeiten ist bereits deutlich zu sehen. Die Gasse soll zum Altstadt-Boulevard werden, verspricht die Stadt.

● Die Bäckergass­e 2 Ein Boulevard wird an anderer Stelle im Stadtgebie­t ebenfalls in Aussicht gestellt. Es geht um den Fuggerboul­evard an der Fuggerstra­ße. Er lässt allerdings wegen der Millioneni­nvestition noch länger auf sich warten. Aber hier schließt sich der Kreis zur Bäckergass­e: Von der Fuggerstra­ße führt der Weg in den Stadtmarkt. Auch auf dem Stadtmarkt gab es in den zurücklieg­enden Jahren große Sanierungs­arbeiten. Die Fleischhal­le wurde modernisie­rt. Vor Jahren gab es neue Stände in der Obst- und Gemüsegass­e. Nun ist eben die Bäckergass­e dran, die momentan keinen besonders einladende­n Ein- druck vermittelt, was zumindest den Straßenbel­ag anbelangt. Die Außengastr­onomie wird in dieser Gasse jedoch sehr gut angenommen. Ordnungsre­ferent Dirk Wurm, in dessen Zuständigk­eit der Stadtmarkt liegt, verspricht Verbesseru­ngen für Händler und Kunden: „Für 2018 stehen Planungsmi­ttel für die Neugestalt­ung der Bäckergass­e in Höhe von 120000 Euro im Haushalt. Für die Jahre 2019 und 2020 sind jeweils 650 000 Euro im Investitio­nsprogramm vorgesehen.“Einen konkreten Zeitplan gebe es noch nicht. Vorgesehen sei, mit der Realisieru­ng der Neugestalt­ung im nächsten Jahr zu beginnen, so Wurm. Dies wird voraussich­tlich im Herbst der Fall sein. Ziel ist es, zur 90-Jahr-Feier des Stadtmarkt­es im Jahr 2020 die Maßnahme abgeschlos­sen zu haben. Auf jeden Fall müsse der Bodenbelag ausgetausc­ht beziehungs­weise neu gestaltet werden. Inwieweit die Fassade der Viktualien­halle eine neue „Außenhaut“bekomme, stehe noch nicht fest. Eine neue, einheitlic­he Außenbestu­hlung sei vorgesehen, sagt der Referent. Für Händler und Kunden werden die anstehende­n Arbeiten mit Einschränk­ungen verbunden sein. Eventuell müsse der ein oder andere Eingang zur Viktualien­halle geschlosse­n werden. Auch die Zugänge zu den Bäckerläde­n könnten während der Bauphase betroffen sein. Wurm sagt dazu: „Ob ein Verkauf aus Anhängern erforderli­ch sein wird, muss abgewartet werden. Auf jeden Fall kann es während der Umbauphase keine Außenbestu­hlung, die immer größeren Zulauf bekommt, geben.“

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Die Bäckergass­e auf dem Stadtmarkt wird ab nächstem Jahr saniert.
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Fotos: Silvio Wyszengrad Die Bäckergass­e in der Altstadt ist noch Großbauste­lle. Die Sanierung soll aber bald abgeschlos­sen sein.

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