Will SPD Sarrazin loswerden?
Neue Debatte über Parteiausschluss
Berlin
Kurz vor Erscheinen eines neuen Buches von Thilo Sarrazin über den Islam haben führende SPD-Politiker angekündigt, dessen Parteimitgliedschaft erneut prüfen zu wollen. „Die SPD wird sehr genau prüfen, ob er seine Auflagen aus dem Parteiordnungsverfahren von 2011 erfüllt. Wer die Grundprinzipien von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität missachtet, hat in der SPD keine Heimat“, sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner der
Mit seinem Bestseller „Deutschland schafft sich ab“und umstrittenen Thesen zur Einwanderung im August 2010 hatte der frühere Berliner Finanzsenator Entrüstungsstürme und Debatten über Islamkritik und Vererbung von Intelligenz ausgelöst. Mit dem Versuch, Sarrazin aus der SPD auszuschließen, war die Parteiführung im Jahr 2011 jedoch gescheitert – eine schwere Niederlage für die damalige SPD-Spitze. Das Parteiengesetz mache es „sehr schwer, sich von Mitgliedern zu trennen, wenn diese nicht gegen Gesetze verstoßen oder für andere Parteien kandidieren“, schrieb Stegner auf Twitter.
Sarrazin warf er vor, mit seinen „unseligen rechten Machwerken nur deshalb Geld“zu verdienen, weil er das als SPD-Mitglied vermarkte, obwohl das nichts mehr mit Sozialdemokratie zu tun habe. „Wenn Sarrazin noch einen Funken Anstand hätte, würde er von sich aus die SPD verlassen.“Sarrazin reagierte gelassen auf die Ankündigungen. „Ein erneuter Versuch zum Parteiausschluss würde wieder scheitern“, sagte er. „Ich kenne auch keinen verantwortlichen Funktionär, der ihn ernsthaft betreiben würde.“Das neue Buch des langjährigen SPD-Mitglieds heißt „Feindliche Übernahme – wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“und soll am 30. August erscheinen.