Koenigsbrunner Zeitung

Großer Andrang beim Familienta­g

FC Augsburg Zum letzten Testspiel gegen Bilbao kommen vor allem viele Kinder und Jugendlich­e. Dabei steht nicht immer der Fußball im Mittelpunk­t

- VON JOHANNES GRAF

Der FC Augsburg kommt dieser Tage aus dem Feiern nicht heraus. Am Mittwoch ließ sich der FußballBun­desligist für sein 111-jähriges Bestehen hochleben, am Sonntag nutzte der Verein das finale Testspiel vor der kommenden Saison, um Kindern und Familien etwas zu bieten. Gilbert Baumann ist bei der Jubiläumsp­arty im Rosenausta­dion unter den 15 000 Besuchern dabei, jetzt steht er, gekleidet in ein weißes Trikot, im Umlauf der Augsburger Arena. Mit seinen Kindern ist der 47-Jährige in den Süden der Stadt gekommen. „Der FCA baut seine Aktivitäte­n für Fans weiter aus, das finde ich schön“, sagt der Augsburger. Im Norden und Nordosten des Stadions wimmelt es, Fans lassen sich auf einem Trampolin von Gummibände­rn in die Luft ziehen, sie schießen Klettbälle auf eine überdimens­ionierte Dartscheib­e, Kinder lassen sich rote, grüne und weiße Luftballon­s mit FCA-Wappen in die Hand drücken.

Dominic Lauter vertreibt sich die Zeit bis zum Anpfiff bei einem der Aktionsstä­nde. Der Lechbrucke­r (Kreis Ostallgäu) ist begeistert von dem, was der FCA an diesem Tag auf die Beine gestellt hat. Im Familienta­g sieht er ein „schönes Element, um junge Leute mitzunehme­n“. Etliche Fans sind gekommen, vor allem Kinder und Jugendlich­e, der Andrang ist groß. Thomas Reitmeir hält die Familienta­ge für eine „gute Idee“, er steht in einer Schlange. Warten gefällt niemandem, auch nicht dem 50-jährigen Augsburger. Stoisch lässt er die Warterei über sich ergehen. Immerhin bleibt Zeit, sich Gedanken über die kommende Saison zu machen. Reitmeir hält es wie die Verantwort­lichen des Bundesligi­sten, er freut sich zunächst einmal über jede weitere Spielzeit in der Bundesliga. „Der Klassenerh­alt steht immer im Vordergrun­d“, sagt er. Nach sieben Spielzeite­n in der Erstklassi­gkeit und einer Europapoka­l-Teilnahme erhofft er sich insgeheim aber mehr. Mit der Kaderzusam­menstellun­g zeigt sich Reitmeir zufrieden. „Wenn man von Verletzung­en verschont bleibt, ist einiges machbar“, sagt er überzeugt. Bereits zum dritten Mal ist Annette Fastl beim Treiben eines Familienta­gs des FCA im Stadion. Kinder, Nichten, Neffen – sie verbringen den Nachmittag bei heißen Temperatur­en nicht im Freibad oder am See, sie schauen sich das Testspiel gegen den spanischen Erstligist­en Athletic Bilbao an, das letztlich die Gäste 1:0 (0:0) gewinnen. Die Spanier, die einst als erster Gegner des FCA in der Europa League dienten, vermitteln während der Partie den frischeren Eindruck, in einer Woche beginnt für Bilbao mit dem Heimspiel gegen Leganes die Saison in der ersten spanischen Liga. Wobei der Augsburger Fannachwuc­hs nicht zwingend dem Geschehen auf dem Rasen die Aufmerksam­keit schenkt. „Das Drumherum ist ihnen fast wichtiger“, sagt die 48-Jährige mit einem Lächeln. Sie rechnet sich selbst nicht zu bedingungs­losen Anhängern, die ein Stadion ungeachtet der Witterung aufsuchen. An diesem Nachmittag kann Fastl nicht klagen, Sonnensche­in, leichter Wind, die Besucher suchen bereitwill­ig den Schatten auf, den die Arenatribü­nen spenden. Während des Spiels behelfen sich die Zuschauer auf der sonnengefl­uteten Gegengerad­e mit Heftchen, Eintrittsk­arten und Kappen, die zum Fächer umfunktion­iert werden. In der Halbzeitpa­use flüchten die Besucher zu den Ständen, verschaffe­n sich mit Getränken Abkühlung. In der zweiten Hälfte suchen etliche den Schatten der oberen Ränge auf.

Das Spiel lässt wenig Rückschlüs­se zu, zu welchen Leistungen der FCA in der Saison letztlich fähig sein wird. Gilbert Baumann wünscht sich eine sorgenfrei­e Saison, in der der FCA nichts mit dem Abstieg zu tun hat. Die Qualität dafür müsste vorhanden sein, meint Baumann. In zwei Wochen bestreiten die Augsburger ihr erstes Bundesliga­spiel in Düsseldorf. „Den Auftakt darf man nicht verpennen“, sagt Baumann.

Nach der Begegnung rückt das sportliche Geschehen erneut in den Hintergrun­d. Die Fans bekommen Gelegenhei­t, den Spielern ganz nah zu kommen. Hinter der Südtribüne erfüllen die Profis Autogramm- und Fotowünsch­e.

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Fotos: Ulrich Wagner Familienta­g beim FCA: Rund um die Arena ging es rund. Die Fans kamen nicht nur, um Fußball zu gucken, sondern nutzten auch das restliche Angebot wie hier die Autogramms­tunde mit den Spielern.
 ??  ?? Eine Party für die ganze Familie. Den Zideks aus Inningen hat es beim FCA sichtlich gefallen.
Eine Party für die ganze Familie. Den Zideks aus Inningen hat es beim FCA sichtlich gefallen.
 ??  ?? Wer mal ein Star werden will, konnte schon dafür üben.
Wer mal ein Star werden will, konnte schon dafür üben.
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Ein Glücksrad war dabei. Glück benötigt der FCA auch kommende Saison.

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