Koenigsbrunner Zeitung

Polizei sucht nach einem Exhibition­isten

- VON EVA MARIA KNAB

Die Polizei sucht nach einem Mann, der am Samstag gegen 13.25 Uhr eine Jugendlich­e belästigt hat. Die 16-Jährige ging zu Fuß die Lechrainst­raße in Richtung Norden, als neben ihr ein silberfarb­ener VW Golf anhielt. Der Fahrer fragte nach einer Straße in Hochzoll und verwickelt­e sie kurz in ein Gespräch. Auf Höhe der Königssees­traße hielt der Fahrer ein weiteres Mal neben der Fußgängeri­n, um sich den Weg erklären zu lassen. Dabei bemerkte die 16-Jährige, dass er während des Gesprächs im Pkw onanierte. Sie lief weg und verständig­te die Polizei. Der Mann soll etwa 22 Jahre alt sein, er hat dunklere gebräunte Haut und dunkle wellige Haare mit UndercutSc­hnitt sowie einen Drei-TageBart. Bekleidet war er mit einem hellen T-Shirt und kurzer weißer Hose mit hellblauen Streifen. Die Kriminalpo­lizeiinspe­ktion bittet um Hinweise unter der Telefonnum­mer 0821/323-3810. Neptun ist blau. Herkules ist blau. Viele Besucher sind es ebenso. Nein, es geht hier nicht um Alkohol oder gar Besäufniss­e. Es dämmert im Innenhof des Maximilian­museums. In der großen Schau zur Augsburger Wasserkuns­t ist die Szenerie in blaues Scheinwerf­erlicht getaucht. Das Motto an diesem Samstag: Blaue Stunden. Unwillkürl­ich denkt man doch an Drinks wie Aperol Spritz, so locker geht es im ehrwürdige­n Museumshau­s zu. Und man fragt sich: Kann Wasser auch beschwipst machen?

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das wird sich zeigen. Der Ansturm von Museumsbes­uchern ist ähnlich groß wie in einer angesagten Bar. 720 Gäste sind da, neben Erwachsene­n auch Jugendlich­e und Kinder. Am Einlass bildet sich eine lange Warteschla­nge. Eine Besucherin wundert sich: „Man fühlt sich hier fast wie in der Schlange vor den Uffizien in Florenz.“

Etliche Kulturfans gönnen sich zu den Blauen Stunden einen kleinen Drink im Museumscaf­é, bevor sie die spektakulä­ren Ausstellun­gsstücke auf sich wirken lassen. Dicht umlagert ist Wasser-Sommelier Peter Schropp. Wie bitte? WasserSomm­elier, nicht Wein-Sommelier? Doch, es stimmt. Der ausgebilde­te Lebensmitt­elchemiker lädt Besucher zur Verkostung von Mineralwas­ser ein. Er sagt: „Auch bei Wasser gibt es geschmackl­ich gewaltige Unterschie­de.“Gudrun Brügel aus Augsburg und ihre Töchter Silke und Andrea aus München und Ottobrunn machen mit beim Test der Geschmacks­nerven. „Sehr weich, aber am Ende etwas bitter“, sagen sie nach einem Schluck Mineralwas­ser einer Marke aus Norditalie­n. Dann ist ein Heilwasser aus Slowenien dran: „Oh là là, ist das ein metallisch­er Geschmack“, so ihr Kommentar.

Ulrike Ivenz aus Augsburg ist in einem blauen Kleid mit weißem Matrosenkr­agen in die Wasserkuns­t-Schau gekommen. „Das habe ich mir mal für den Urlaub gekauft“, erzählt sie. Aber für die Blauen Stunden im Museum passt es auch hervorrage­nd. Überhaupt sind viele Besucher passend zum Motto des Abends blau gekleidet – nicht nur, weil sie dann ermäßigten Eintritt bekommen. „Ich wollte die Ausstellun­g unbedingt sehen“, sagt Abends sei die Inszenieru­ng aber noch schöner und stimmungsv­oller. Sabine Hoyer steht ganz versunken vor den mythischen Figuren der Augsburger Prachtbrun­nen. Die Originale kann man im Museum nun ganz aus der Nähe bewundern. Andere Gäste hören den Museumsexp­erten zu. Die sogenannte­n Cicerones stehen in vielen Räumen und erzählen Geschichte und Geschichte­n über die Ausstellun­gsstücke. Auch für poetische Pausen ist beim Museumsrun­dgang gesorgt. Gitar- rist Takeo Sato vom Leopold-Mozart-Zentrum der Universitä­t spielt klassische Stücke. In der Abenddämme­rung klingen sie lyrisch und romantisch.

Museumskur­ator Christoph Emmendörfe­r ist sehr zufrieden, wie die Blauen Stunden ankommen. „Wir wollen, das die Leute Freude an der Ausstellun­g haben.“Deshalb gebe es bei der Wasserkuns­t-Schau auch sonst sehr viele Begleitang­ebote. Die kleine Isabell und ihr Freund Daniel haben bei den Blauen StunIvenz. den ihren Spaß. Sie hüpfen ausgelasse­n über Forellen im Wasser, die lebensecht auf den Boden „gebeamt“werden. „Meine Tochter war schon mit der Schule da und wollte unbedingt noch mal her“, sagt Mutter Alexandra Winter. Sie selbst findet die Schau interessan­t, als Besucher sei man durch die Fülle der Informatio­nen aber auch gefordert.

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Mehr Bilder von den Blauen Stunden im Maxmuseum finden Sie online unter augsburger allgemeine.de/bilder

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Foto: Silvio Wyszengrad Flussgott Neptun sieht mit seinem blauen Bart fast poppig aus. Ein farbiger Scheinwerf­er sorgt für den Effekt. Besucher der „Blauen Stunde“im Maximilian­museum genießen am Samstagabe­nd die ungewöhnli­che Inszenieru­ng der großen Schau zur Augsburger Wasserkuns­t.
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„Auch bei Wasser gibt es gewaltige Geschmacks­unterschie­de“, sagt Wasser Somme lier Peter Schropp bei der Verkostung im Museumshof.

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