Wanderung von Stich nach Maria Rain
Die Wanderung der Naturfreunde Klosterlechfeld findet am Donnerstag, 16. August, im Allgäu statt. Die etwa neun Kilometer lange Strecke mit rund 250 Höhenmetern startet in Stich, führt an der Wertach entlang und endet mit dem Aufstieg nach Maria Rain. Wanderer sollten festes Schuhwerk, Wanderstöcke, eine Kopfbedeckung und eine Zwischenbrotzeit sowie Getränke mitbringen. Treffpunkt ist um 8.30 Uhr am Festplatz in Klosterlechfeld. Interessenten können sich bis zum 15. August bei Familie Hlinka unter der Telefonnummer 08232/74965 anmelden. Schwabmünchen
Eine Viertelstunde vor neun Uhr morgens betritt Angelika Schwab den Weltladen an der Luitpoldstraße. Mit dem Einschalten der Beleuchtung taucht das Ladenlokal in ein warmes Farbenmeer, das zum Verweilen einlädt. „Bevor es gleich losgeht, sind noch ein paar Dinge zu erledigen“, sagt sie und schaut auf den Computerbildschirm. Auf dem elektronischen „Schwarzen Brett“liest sie die Nachrichten der Diensthabenden des Vortages. Waltraud Moritz, ebenfalls ehrenamtliche Mitarbeiterin, kommt hinzu, um noch Waren einzuräumen. Knapp 30 ehrenamtliche Aktive halten den Betrieb im Ladengeschäft mit Einkauf, Einräumen, Dekoration, Verkauf und Buchhaltung aufrecht. Das Warensortiment besteht schwerpunktmäßig aus Gewürzen, Kaffee und Tee, Kosmetika sowie Kunsthandwerk insbesondere von der südlichen Erdhalbkugel. Der Schwabmünchner Weltladen gehört zu mehr als 900 im Bundesgebiet.
„Ich bin seit 18 Jahren dabei und es macht mir so viel Freude wie am ersten Tag“, sagte Angelika Schwab, während sie ihrer großen Leidenschaft, der ansprechenden Präsentation der angebotenen Waren, nachgeht. Mit ihrer Tätigkeit hier im Weltladen könne sie direkt den Menschen auf der südlichen Halbkugel helfen, da sie nicht gerne reise und damit ein Engagement vor Ort ausfalle.
„Die Menschen in den ärmeren Ländern wollen keine Spenden, sondern einen gerechteren Lohn für ihre Arbeit. Dazu können wir im Weltladen durch den Verkauf ihrer Produkte beitragen“, erläutert Waltraud Moritz, die sich seit zwei Jahren aktiv im Weltladen engagiert. Die Lieferanten des Geschäftes auf der Luitpoldstraße unter der Stadtpfarrkirche St. Michael bezögen die Artikel in der Regel unmittelbar aus den Erzeugerländern. „Somit fällt auch der kostenintensive Zwischenhandel weg.“Zusätzlich zu gerechten Preisen sorgten Berater der Zulieferer vor Ort für Hilfestellung sowohl bei der Produktgestaltung als auch der Produktion, ergänzt sie.
Neben dem fairen Handel sei ebenso die Information über die Produktion im Ursprungsland sowie Bildungsarbeit zu entwicklungspolitischen Themen weitere Pfeiler der ehrenamtlichen Arbeit. „Nur ein fairer Handel unter Vernachlässigung der Aspekte der sozialen Ge- von Arbeitsbedingungen reichen nicht aus, die Welt zu einen. Die Schärfung des Bewusstseins über die Umstände gehört genauso zur Arbeit im Weltladen“, sagt Angelika Schwab, die sich vehement gegen den Begriff „Dritte Welt“ stemmt. „Dieser Begriff ist eine hochnäsige Sichtweise der nördlichen Erdhalbkugel, die damit die anderen Menschen herabstuft und diskriminiert. Es gibt nur eine Welt, damit verbietet sich diese Klassifizierung“, sagt sie energisch.
Geschickt drapiert Schwab eine Filzblume auf der Präsentationsfläche im Ladeninneren. „Für uns vom Deko-Team ist die Präsentation der Produkte eine Herzensangelegenheit. Alle sechs bis acht Wochen ändern wir, nachdem wir uns bei einer Besprechung über Thema uns Farben geeinigt haben, die Schaufenstergestaltung“, berichtet sie von ihrer Arbeit neben dem Verkaufsdienst. Die Balance zwischen reiner Bereitstellung der Produkte und Präsentation sei wichtig, um die Individualität zu erhalten und die Neugier auf die Vielfalt der Produkte bei den Kunden zu wecken, beschreibt sie ihre Philosophie.
„Zugegeben, wir sind kein Geschäft für den Wocheneinkauf“, sagt Schwab. Dies liege auf der einen Seite an den höheren Preisen, die jedoch den Erzeugern im fairen Handel zu Gute kommen, auf der anderen Seite am Fehlen von frischen Waren. „Unsere Bananen aus Ecuador sind die einzigen frischen Prostaltung dukte, die im Angebot sind. Dennoch betrachte ich unsere Waren als preiswert im wahrsten Sinne des Wortes: Sie sind ihren Preis wert“, erläutert Angelika Schwab. Auch würde das Angebot an die Nachfrage ausgerichtet. „So haben wir festgestellt, dass Spielwaren nicht nachgefragt werden. Somit sind sie nahezu aus dem Sortiment verschwunden“, ergänzt Waltraud Moritz.
Beide Damen sind sich über die Motivation ihrer Mitarbeit einig. „Wir machen das für die Produzenten und die Möglichkeit, abseits von großen Konzernen, fair und gerecht Handel zu treiben. Gleichzeitig freuen wir uns den Kunden einen Mehrwert an Geschmack und hoher Qualität bieten zu können“, sagen sie. Und kümmern sich dann mit viel Engagement um eine Kundin, die eine Beratung wünscht.
Deko ist eine Herzensangelegenheit