Fleißige Hände überall
Damit ab Donnerstag in Schwabmünchen das große Festival gefeiert werden kann, sind schon seit voriger Woche viele Helfer auf dem Gelände. Warum einiges geheim bleibt
Schwabmünchen
Wüssten es die gelegentlichen Besucher nicht besser, würden sie sich auf einer Großbaustelle wähnen. Denn so wirkt es rund um die Schwabmünchner Geyerburg beim Aufbau des am Donnerstag startenden Sindgoldsand Festivals. Es kreischen Sägen, surren Bohrer und gehämmert wird auch. Zufrieden blicken Björn Deppermann und Michael Ostner über das Gelände. Die beiden sind die Leiter des Aufbauteams. „Es läuft“, zeigt sich Deppermann zufrieden.
Auf den zweiten Blick ist die Professionalität erkennbar, die über die Jahre auch beim Aufbau eingezogen ist. Wo früher Jugendliche in kurzer Hose und Shirt gebastelt haben, wird jetzt Arbeitskleidung getragen, junge Zimmermänner arbeiten in ihrer traditionellen Kluft am Gebälk von kleinen Häusern.
Irgendwie ist es dann doch wieder die Aura der Großbaustelle – nur etwas entspannter. Die Werkzeugkisten sind beschriftet, im alten Bauhof gibt es eine eigene Werkzeugausgabe. Auch die Fahrzeuge machen was her. Im Vorjahr wurden einige Helfer zum Staplerfahrer ausgebildet. Das ergibt Sinn, denn die großen Gefährte sind im Dauereinsatz. Kein Wunder – die Bauten werden immer imposanter. Die Bar über dem Seitenarm der Singold direkt vor dem Geyerburg, die im Vorjahr Premiere feierte, wird auch in diesem Jahr an ihrer einzigartigen Stelle stehen. Auch sie ist ein Zeichen für die Entwicklung, die das Festival und seine ehrenamtlichen Helfer in den vergangenen Jahren gemacht haben. Viele der Schüler von damals sind die Handwerker von heute. Und die bringen ihr erworbenes Wissen in die Seele des Festivals ein.
Dabei sind nicht nur die Hand- werker und ihre Helfer ein wichtiger Bestandteil, wenn es um das Bild geht, welches das Festival nach außen abgibt. Für die Gestaltung ist das „Dekoteam“mit Otto Grothe an der Spitze in der Verantwortung. Wie alle Jahre bringt die Singoldsand-Kreativabteilung neue Ideen an den Start, sodass das Festivalgelände immer wieder aufs Neue entdeckt werden will. Doch was genau in diesem Jahr auf die Besucher zukommt, ist ein wohlgehütetes Geheimnis. „Es wird wieder einige neue Elemente geben, da sind ein paar richtig spannende Sachen dabei“, verrät Festival-Urgestein Patrick Jung.
Wie ernst es dem Festivalteam mit der Geheimhaltung ist, zeigt sich beim Presse-Fototermin. „Ihr könnt überall Fotos machen, nur bitte keine von der Deko“, bittet Louisa Orteld die Fotografen. „Wir wollen unseren Gästen einfach das Erlebnis der fertigen Deko nicht stückweise vorwegnehmen“, erklärt Patrick Jung die Geheimhaltung. Nur das Grundthema der Dekoration ist bekannt. Schon allein die Plakate verraten, dass es sich diesmal in Richtung Dschungel bewegt.
Rund 80 Helfer sind jeden Tag auf dem Gelände, um aus dem leeren Platz für drei Tage ein kleines und feines Paradies zu schaffen.
Beeindruckend beim Besuch auf dem Gelände – das übrings während der gesamten Aufbauzeit von jedermann begangen und bestaunt werden kann – ist die Mischung aus konzentriertem Arbeiten und lockerer Stimmung. Das ist dann wohl auch der größte Unterschied zu einer „echten“Großbaustelle.
Ein wichtiger Faktor für die gute Laune steht im Crewbereich hinter der Baustelle der großen Strandbühne. In großen Zelten ist der Cateringbereich für die Helfer untergebracht, im Freien stehen Liegestühle und Sofas. Eine kleine Wohlfühloase inmitten des Aufbaugewusels. Dort schwingt unter anderem Julia Baumüller den Kochlöffel. Mittags und abends sorgt sie und ihr Team für die Verpflegung der Helferschar. Dann wird es für ein paar Minuten ruhig auf der Großbaustelle Singoldsand.