Musiker gratulieren und Sozialstation freut sich
Warum der Geburtstag von Lothar Drössler mehrere Dinge verbindet. Der Kulturpreisträger lehnt Geschenke ab und will lieber etwas für den guten Zweck tun
Bobingen
Seinen 75. Geburtstag zusammen mit der Familie und zahlreichen Freunden feiern – das wollte Lothar Drössler gerne. Der Jubilar und Kulturpreisträger der Stadt Bobingen 2011 lehnte Geschenke für sich selbst jedoch ab. Lieber wollte er der Sozialstation Bobingen die gespendeten Geburtstagsgelder zukommen lassen. Nun konnte er an die Leiterin Carolyn Kreuzer und Pfarrer Thomas Rauch einen Betrag von 750 Euro übergeben. Das hat seine Gründe.
„Ich bin schon lange selbst Mitglied bei der Sozialstation, war sechs Jahre sogar im Vorstand und weiß um die Sorgen die Nöte, die so eine Einrichtung hat“, sagt Lothar Drössler dazu. Auch bei der Renovierung des Hauses am Kirchplatz vor einigen Jahren fungierte er als studierter Bauingenieur im Ruhe- stand ehrenamtlich als Bauaufsicht. Mit dem Ruhestand übrigens nimmt es der passionierte Musiker nicht ganz so genau. „Ich bin in vielen Musikensembles aktiv“, bestätigt Drössler. So spielt er bei den Waroingern, die Oberkrainer-Musik machen, Gitarre, setzt sich für das Kammerorchester Bobingen, in dem er Ehrenmitglied ist, ans Cello. Lange Jahre sang er auch im Wehringer Männergesangsverein Lyra, bevor dieser aufgelöst wurde. Und heute noch spielt er in der Big Band Herbert Pfannschmidt, ebenfalls Gitarre. Zum Geburtstag spielten die Waroinger auf, der Frauenchor Corono di melco sang ein Ständchen. Wichtigste Geburtstagsgäste aber waren neben alten Freunden aus den ehemaligen Tanzkapellen Colibries und Knattertöne die Mitglieder aus Lothar Drösslers Familie: Ehefrau Gertrud, seine drei Töchter mit ihren Männern und die sieben Enkelkinder. Beim Elfmeterschießen gegen den Nachwuchs musste sich Drössler am Geburtstagsabend beweisen und erhielt zum Lohn dafür einen Pokal. Und auch wenn die Familie an den 75-Jährigen appellierte, künftig ein wenig kürzerzutreten, musste dieser doch lachend zugeben: „Ich weiß nicht, ob ich das schaffe!“
Geschafft werden soll mit dem gespendeten Geld in der Sozialstation jedenfalls ein Teil der anstehenden Renovierung im Kirchhoflädele. „Unsere Mitarbeiter dort leisten seit Jahren tolle Arbeit, die der Einrichtung zugutekommt, und hier muss dringend ein wenig renoviert werden“, erläutert Carolyn Kreuzer.
Er schafft es nicht, kürzerzutreten