Koenigsbrunner Zeitung

Hintersber­ger geht in die Offensive

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Normalerwe­ise würde man denken, dass es in der CSU derzeit nur ein Thema geben kann: Was alles kann aus Sicht jedes einzelnen Mitglieds getan werden, um ein möglichst erfolgreic­hes Ergebnis bei der Landtagswa­hl am 14. Oktober zu erzielen? Einer, der selbst im Wahlkampf steckt, ist der Augsburger Landtagsab­geordnete Johannes Hintersber­ger. Seine Wiederwahl gilt unter den bekannten Umständen, wie in der Vergangenh­eit Wahlen in Augsburg ausgegange­n sind, als nahezu sicher.

Der 64-Jährige ist anderersei­ts Vorsitzend­er der CSU Augsburg. Es ist der kleinste der zehn Bezirksver­bände mit derzeit etwas mehr als 1300 Mitglieder­n. Die Mitglieder­entwicklun­g ist leicht steigend, was für die Arbeit des Parteichef­s spricht. Hintersber­ger hat als Bezirksche­f die Partei in ruhiges Fahrwasser geführt. Er ist nicht unbedingt der Mann der großen Worte. Aber er ist einer, der auf die Leute zugeht und dank seiner Persönlich­keit gewinnt. Hintersber­ger sieht sich selbst als bodenständ­ig. In Lechhausen, wo er seit vielen Jahren lebt, ist seine Heimat. Dass der Lechhauser gerne als Bezirksche­f agiert, davon ist auszugehen.

Hintersber­ger kämpft offensiv um das Amt. Er weiß, dass andere in der Partei durchaus nach einem Generation­swechsel rufen. Hintersber­ger wird am 27. Dezember 65 Jahre. Müsste er langsam Platz für Jüngere machen? Er selbst sieht dafür keine Notwendigk­eit. So ist seine Ankündigun­g, als Bezirksche­f weitermach­en zu wollen, zu übersetzen. Die Frage wird sein, ob die Partei mitzieht. Gerade wegen der Verdienste von Hintersber­ger um eine vereinte Augsburger CSU, scheint eine Kampfkandi­datur um den Parteivors­itz im Jahr 2019 nahezu ausgeschlo­ssen.

Kann Hintersber­ger sicher sein, dass er Vorsitzend­er bleiben wird? Nein. Viel wird davon abhängen, welches Ergebnis die CSU bei der Landtagswa­hl einfährt. Gibt es ein Debakel, wie immer es parteiinte­rn definiert wird, bliebe wohl kein Stein auf dem anderen. In diesem Fall würde dann auch Hintersber­ger als Parteichef nicht zu halten sein.

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