86 Gläser Marmelade für den Bobinger Tisch
Edith und Ekkehard Machalke sammeln Sauerkirschen und spenden für die soziale Einrichtung
Bobingen Mit einer besonderen Spende überraschten Edith und Ekkehard Machalke die Mitarbeiter des Bobinger Tisches in der Ausgabestelle am Mayerweg. Sie hatten 86 Gläser selbst gemachte Sauerkirschmarmelade mitgebracht. Sehr zur Freude von Waltraud Trinker. Das sorge bei ihren Kunden für strahlende Gesichter, meinte die Leiterin der sozialen Einrichtung begeistert. „Ein toller Einfall, der unser Warenangebot nicht nur bereichert, sondern auch aufwertet“, lobte sie das Engagement der beiden Bobinger. Dabei hatten Edith und Ekkehard Machalke zunächst gar nicht geplant, Obst für den Bobinger Tisch zu verarbeiten. Auslöser dazu war ein Besuch auf der Plantage von Angelika und Josef Pschorr in Steindorf bei Mering. Dort erntete Ekkehard Machalke mit Begeisterung die knackigen, großen und saftigen Sauerkirschen. „Ich war aber auch betrübt, als mir mitgeteilt wurde, dass aufgrund der diesjährigen überaus guten Obsternte ein Großteil der Früchte nicht geerntet werden könne und am Baum verderben müsse“, erzählt Machalke. Dabei sei ihm der unlängst besuchte Umweltgottesdienst in den Sinn gekommen. „Hier wurde die vorsätzliche Vernichtung und Verschwendung von Lebensmitteln angeklagt.“
Der Pensionist fragte deshalb bei den Eheleuten Pschorr nach, ob er für einen guten Zweck Kirschen unentgeltlich ernten dürfe. Er würde sie zu Marmelade verarbeiten und das Endprodukt dem Bobinger Tisch und der Aktion „Brot für die Welt“der evangelischen Kirche spenden. „Das Ehepaar stimmte meiner Bitte und dem damit verbundenen Vorschlag ohne zu zögern zu“, so Machalke.
Gesagt, getan. Edith und Ekkehard Machalke investierten drei Tage Arbeit in ihre Marmelade-Aktion. Immerhin hatte der Pensionist über 40 Kilogramm Sauerkirschen gepflückt. Danach galt es, die Früchte zu waschen, abzutupfen, zu entsteinen und mit dem Stabmixer zu pürieren. Anschließend vermischte das Ehepaar die Kirschen mit rund 20 Kilogramm Gelierzucker und ließ das Gemisch ziehen. Bevor es dann ans Einkochen ging, musste noch eine Unmenge an sterilisierten Gläsern vorbereitet werden. Zum Schluss erhielten alle Glä- ser ein liebevolles Etikett. Fazit: Dass Rezept ergab insgesamt 116 Gläser. Der Großteil des köstlichen Brotaufstrichs ging an den Bobinger Tisch. „30 Gläser werden außerdem nach einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Bobingen gegen eine Spende für ,Brot für die Welt‘ angeboten“, berichtet Ekkehard Machalke. Das Pflücken der Kirschen auf der Plantage habe er übrigens kaum als Arbeit empfunden: „Im Gegenteil: Es hat richtig Spaß gemacht.“Fast alle Früchte hätten in Reichweite gehangen. Und was ihn besonders freute: „Unter den Bäumen darf Gras wachsen.“Es werde nicht, wie oft üblich, mit Gift totgespritzt. Mit der gespendeten Marmelade schließe sich ein Kreis, nämlich das Bemühen, alle Lebensmittel zu nutzen, sinnierte Waltraud Trinker. Dieses Ziel verfolge nicht nur die Bobinger Tafel. Auch die Spender hätten es mit ihrer engagierten Aktion eindrucksvoll unter Beweis gestellt.