Koenigsbrunner Zeitung

Warum das Leben schön ist

- VON FRANZISKA OTTLIK klartext@schwabmuen­chner allgemeine.de

Es gibt Tage, an denen unser Leben in Scherben zu liegen scheint. In diesen Momenten frage wir nach dem Sinn. Jeder findet seinen eigenen Sinn, aber es gibt auch grundlegen­de Aspekte, wieso das Leben schön sein kann. Meist gäbe es so viele Gründe, warum es dein Leben wert ist, aber sie sind oft zu alltäglich, um sie zu bemerken. Das Leben ist ein Geschenk durch all deine Freunde und durch deine Familie. In schweren Zeiten stehen sie dir zur Seite.

Jeder Mensch hat irgendein Talent. Wo und wie auch immer du es ausübst, es macht deine Welt sicher jedes Mal aufs Neue bunter. Um dir dessen bewusst zu werden, könntest du beispielsw­eise Tagebuch führen. Denn wenn du dein Leben etwas genauer beschreibs­t, fallen dir vielleicht Dinge auf, die dir wichtig sind. Falls du aber nicht der Typ für Tagebücher bist, hilft Musik dir eventuell weiter. Greif einfach mal zu den Kopfhörern und probiere es aus. Musik erweckt viele Erinnerung­en.

So, jetzt hast du Positives in deinem Leben erkannt. Aber trotzdem scheint es genug Gründe zu geben, zu verzweifel­n. Am einfachste­n ist es, Stück für Stück die Sichtweise auf negative Dinge zu ändern. Denn seien wir einmal ehrlich – in den meisten Situatione­n haben wir die Wahl, ob wir uns zehn Minuten unseres Lebens aufregen oder in zehn Minuten etwas ändern. Aber um so weit zu kommen, müssen wir erst einmal anfangen, zu akzeptiere­n.

Angenommen, du hast einen Korb bekommen oder eine Fünf in Mathe. Was passiert ist, ist passiert. Daran noch so fest zu rütteln, hilft wenig. Also sehen wir der Wahrheit ins Auge, denn das ist der erste Schritt zum positiven Denken. Etwas, das schon vielen Menschen in meinem Umkreis geholfen hat, ist, ein eigenes Ritual zu führen und zu pflegen. Versetze dich in die Situation: Du bist in der Schule, in der Hand hältst du deine schlechte Note. Denke an die vielen Erfolge, die du in der Schule dank deiner Leistungen erlebt hattest und erinnere dich noch einmal an das Gefühl, welches du dabei hattest. Oder krame andere Erinnerung­en in deinem Gedächtnis hervor, die dir in diesem Moment guttun.

Rituale können alles Mögliche sein. Du kannst auch nach einer schlechten Note im Bus Musik hören oder einfach allgemein Dinge tun, mithilfe derer du dich besser fühlst. Wenn du weißt: Hey, in Mathe bin ich halt nicht so gut – dann erinnere dich an deine Schokolade­nseiten. Egal, was dich dazu veranlasst hat, zu verzweifel­n: Die Hauptsache ist, danach wieder aufstehen zu können und zu leben; denn das bedeutet es, stark zu sein.

Franziska Ottlik ist 24 Jahre alt und von Geburt an schwerbehi­ndert. Sie ist halbseitig gelähmt und kann nicht spre chen, sondern nur Laute von sich ge ben. In unserer Kolumne schreibt Franzis ka über ihren Alltag mit Behinderun­g. Wer mehr über sie erfahren will, schaut auf ihren Blog: www.franziskao­tt lik.wordpress.com.

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