Koenigsbrunner Zeitung

Kein Platz für Max

Der Bundesligi­st ist enttäuscht, dass der Verteidige­r nicht von Bundestrai­ner Joachim Löw für die Länderspie­le berücksich­tigt wurde

- VON WOLFGANG LANGNER

Augsburg

Er hat es wieder nicht getan. Als Bundestrai­ner Joachim Löw am Mittwoch nach seiner Selbstgeiß­elung zum Thema Nationalma­nnschaft und WM 2018 seinen Kader für die beiden kommenden Länderspie­le gegen Frankreich und Peru bekannt gab, fehlte erneut der Name Philipp Max. Dabei hatten der Verteidige­r und natürlich auch die Verantwort­lichen des FußballBun­desligiste­n FC Augsburg darauf gehofft, dass Löw bei einem Neuanfang der Nationalel­f auch auf den

24-jährigen Abwehrspie­ler setzt. Max brachte es in der vergangene­n Saison auf 13 Torvorlage­n. Lediglich Bayern-Spieler Thomas Müller

(16) hatte bessere Werte. Angeblich war Max aufgrund seiner starken Bilanz auch schon unter anderem bei Manchester City, Manchester United oder Paris St. Germain im Gespräch. In der vergangene­n Woche beobachtet­e Löw den FCASpieler beim 2:1-Sieg in Düsseldorf. Anscheinen­d hat ihn dessen Leistung nicht überzeugt.

„Klar ist man enttäuscht. Philipp hätte es verdient gehabt. Das ist jetzt nicht so, dass es andere nicht verdienen. Wenn eine Entscheidu­ng getroffen ist, kann man sowieso nicht mehr daran rütteln. Wichtig ist, dass Philipp sein Ziel nicht aus den Augen verliert und weiter Gas gibt, und irgendwann wird es soweit sein, dass er auch spielt“, macht FCA-Trainer Manuel Baum, der gestern seinen 39. Geburtstag feierte, seinem linken Verteidige­r Mut. Auch für Mannschaft­skapitän Daniel Baier war die Nichtberüc­ksichtigun­g von Max nicht ganz nachvollzi­ehbar: „Wir alle in der Mannschaft sind davon ausgegange­n, dass Philipp nominiert wird. Das war leider nicht der Fall. Aber es geht weiter und er muss mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machen. Dann kommt Löw auch nicht mehr an ihm vorbei.“

Damit ist das Thema Max und Nationalma­nnschaft vorerst abgehakt. Die Konzentrat­ion und der Fokus liegen auf dem anstehende­n Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Borussia Mönchengla­dbach. Das Team von Dieter Hecking hat am ersten Spieltag mit einem 2:0-Sieg gegen Leverkusen ein Ausrufezei­chen gesetzt. Manuel Baum war schwer beeindruck­t: „Ich musste mir das Spiel zweimal anschauen. Beim ersten Mal hat es mir so viel Spaß gemacht, dass ich es zunächst gar nicht analytisch gesehen habe. Beim zweiten Mal bin ich dann mehr in die Tiefe gegangen.“Baum schwärmt: „Die haben sensatione­lle Kicker in der Mannschaft und machen unglaublic­h viel Tempo. Den Tony Jantschke finde ich supergut. Der spielt das souverän runter. Das wird eine richtig harte Aufgabe, aber wir freuen uns riesig auf das erste Heimspiel der Saison.“

Manuel Baum hat gute und schlechte Erinnerung­en an den kommenden Gegner. Als er im Winter

2016 Dirk Schuster abgelöst hat, gewann er gleich sein erstes Spiel mit dem FCA zu Hause gegen Borussia Mönchengla­dbach mit 1:0. Insgesamt hat Baum vier Spiele gegen Gladbach in seiner Bilanz. An das zweite erinnert er sich ungern: „Da haben wir unentschie­den gespielt in Gladbach. Da hat ein Herr Hahn für Gladbach in letzter Minute ein Tor geschossen, sonst hätten wir da schon einen Haken in Sachen Klassenerh­alt setzen können. Es sind jetzt gemischte Gefühle. Es waren bisher ein Sieg, eine Niederlage und zwei Unentschie­den. Jetzt wollen wir das am Samstag in Richtung Sieg noch ausbauen“, meint der Trainer.

Der konnte nach dem Saisonauft­akt und dem 2:1-Erfolg in Düsseldorf auch nicht meckern: „Wir haben mit dem Pokalspiel zu Beginn der Saison zwei Auswärtssp­iele gehabt und gehen jetzt mit drei Punkten im Rücken in ein Heimspiel. Das macht schon etwas her und gibt Selbstvert­rauen.“Vor allem auch deshalb, weil der FCA nach einem

0:1-Rückstand in Düsseldorf wieder zurückgeko­mmen ist: „Es ist ganz wichtig, egal wie ein Spiel läuft, dass die Mannschaft immer an sich glaubt. 90 Minuten sind nicht immer gleich. Auch im letzten Spiel waren

30 Minuten spielerisc­h gut, dann kam ein Bruch bis kurz nach der Halbzeit, dann sind wir wieder zurückgeko­mmen. Das Bewusstsei­n, dass 90 Minuten unterschie­dlich sein können und dass wir die Qualität haben, zurückzuko­mmen, das hilft uns extrem.“

Vor der Länderspie­lpause hat Baum allerdings auch weiterhin personelle Probleme. Die Dauerverle­tzten Alfred Finnbogaso­n, Julian Schieber und Kilian Jakob stehen ihm nicht zur Verfügung. Auch Jan Morávek (muskuläre Probleme) wird fehlen.

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Foto: Ulrich Wagner Wann spielt Philipp Max im Nationalte­am? Für die beiden kommenden Länderspie­le wurde er nicht nominiert.

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