Koenigsbrunner Zeitung

Die Volkshochs­chule wird digital

Neue Räume, neues Programm: Die Vhs hat ihre Herbst-Winter-Kurse vorgestell­t. Schwerpunk­t: das Internet. Von Messenger-Kursen für Senioren bis zur „Schattenwe­lt des Darknet“ist vieles dabei

- VON FRANZISKA MEGERLE

Rund ein dutzend Trampoline sind neu in diesem Jahr. Es gibt einen Kurs zur Käseherste­llung, einen Mädelsaben­d, fast 700 Sprachkurs­e (teils schon für Teilnehmer ab 3 Jahren), eine kostenlose Gesundheit­swoche zum Kurs-Schnuppern kurz vor Semesterst­art und: Alles rund ums Thema Digitalisi­erung.

Das Angebot der Augsburger Volkshochs­chule ist breit gefächert. Von digitalen Sprachassi­stenten über die Bedienung von elektronis­chen Geräten bis hin zur 3-D-Brille im Sprachkurs. Das Schwerpunk­tthema an der Vhs im anstehende­n Semester ist „Leben 4.0 – smarte neue Welt“. Dabei geht es um Chancen und Risiken der Digitalisi­erung, in Vorträgen, aber auch in praktische­n Kursen.

Ein Teil der Kurse wird durch Online-Lernplattf­ormen unterstütz­t, Texte und Hörbeispie­le sollen den Unterricht im Seminarrau­m erweitern. Aber nicht ersetzen: „Unsere Kurse bringen Leute aus allen Schichten zusammen“, sagt Direktor Stefan Glocker. „Diesen Vorteil wollen wir nicht verschenke­n.“

Nur einige kaufmännis­che Kurse werden allein online als „Webinar“angeboten. Mit digitalen Inhalten experiment­iere man derzeit. Ein Spanisch-Kurs nutzt zum Beispiel VR-Brillen, die virtuelle Realität darstellen können, sodass Teilneh- mer virtuell eine Unterricht­sstunde lang ein spanisches Museum besuchen können.

Und auch ins Streaming will sich die Vhs vorwagen, ein Verfahren, bei dem Inhalte auf dem Computer über das Internet oder ein Netzwerk übertragen werden. Künftig könnten Vorträge auch digital daheim anzuschaue­n sein.

Das Semester wird von Eröffnungs­vorträgen eingeleite­t. Diese beschäftig­en sich mit der Frage, was den perfekten Mensch im Überwachun­gsstaat ausmacht und welche Gefahren und Chancen im IT-Giganten China liegen. Abschließe­n soll das Semester ein Polit-Talk zur Frage, ob die Zeitung Zukunft in der digitalen Welt hat, geführt von AZ-Chefredakt­eur Gregor Peter Schmitz.

Die Vorträge und Kurse der Vhs sind anhaltend beliebt. Annähernd 50000 Menschen treffen sich dort im Jahr. Ein Teil der Kurse wird im kommenden Semester bereits in den neuen Räumlichke­iten stattfinde­n. Die Vhs am Willy-Brandt-Platz hat Zuwachs bekommen: Ein Stockwerk aus dem Nachbargeb­äude ersetzt künftig die Außenstell­e in der Maxstraße. Diese wurde aufgegeben. Die neuen Räume sind größer, mit schnellem Internet und digitalen Tafeln ausgestatt­et und frisch renoviert. Noch fehlen zum Beispiel Vorhänge und Türschilde­r, bis zum Semesterst­art soll aber alles fertig sein. Im Erdgeschos­s wird derzeit noch gebaut, dort liegt Staub in der Luft. Im November will die Sparkasse einziehen.

Der neue Themenschw­erpunkt Digitalisi­erung hat sich dabei bereits bei den Umbauarbei­ten der neuen Räume niedergesc­hlagen. Die für die Türschlöss­er geplanten Abdeckunge­n waren nicht mehr zu kaufen, erzählt Stefan Glocker: „Der Dozent für 3-D-Druck druckte sie dann kurzerhand selbst. Jetzt sind sie eben aus Plastik, passen aber perfekt.“

Das kostenlose Programm der Vhs liegt in Apotheken, Banken und Buchhandlu­ngen aus. Semesterst­art ist am 24. September, Anmeldunge­n sind schon jetzt oder auch das ganze Semester lang möglich.

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