Koenigsbrunner Zeitung

Das Diesel Gymnasium ist Großbauste­lle

Aktuell entsteht in Hochzoll ein Erweiterun­gstrakt. In den nächsten Jahren wird die Schule für rund 36 Millionen Euro rundum erneuert. Sie ist nicht der einzige Sanierungs­fall. Welche Arbeiten in den Ferien anstehen

- VON ANDREA BAUMANN

Schulleite­r sind neben den Hausmeiste­rn meist die Ersten, die in den Sommerferi­en wieder an ihre Arbeitsplä­tze zurückkehr­en. Auch Herbert Hofmann, der Chef des Rudolf-Diesel-Gymnasiums, ist wieder an Bord und hat von seinem Bürofenste­r aus einen guten Blick auf eine Baustelle: Im April begannen die Arbeiten am Erweiterun­gsbau der Hochzoller Schule. Aktuell steht das Erdgeschos­s im Rohbau, die Decke ist frisch betoniert.

Auch wenn das 1976 eröffnete „Diesel“das jüngste Augsburger Gymnasium ist, ist es in die Jahre gekommen. Die Räume passen nicht mehr zu den Anforderun­gen eines zeitgemäße­n Unterricht­s und Schulleben­s. Wegen Platzmange­ls werden seit Jahren fünf Klassen in einem Containerb­au unterricht­et. Der neue dreigescho­ssige Erweiterun­gsbau, mit dem bestehende­n Schulhaus verbunden wird, soll die Situation für die rund 900 Schüler sowie die Lehrkräfte verbessern. Im Parterre kommen neben einem Café Mehrzwecku­nd Ausweichrä­ume unter – mit mobilen Wänden. „Dadurch steht der Schule bei Bedarf ein 400 Quadratmet­er großer Veranstalt­ungsraum zur Verfügung“, sagt Architekt Hans Schuller. Die beiden oberen Stockwerke bieten Platz für zehn Klassenzim­mer und drei Informatik­räume.

Wenn der Neubau voraussich­tlich im Herbst 2019 bezogen wird, ist erst der erste Bauabschni­tt geschafft. Anschließe­nd werden die naturwisse­nschaftlic­hen Fachräume modernisie­rt. Insgesamt wird das Gymnasium in den nächsten Jahren für rund 36 Millionen Euro rundum erneuert. Laut Schuller wird dabei das Bestandsge­bäude etappenwei­se so zurückgeba­ut, dass nur noch Stützen und Betondecke­n stehen bleiben.

Im Augsburger Süden befindet sich ein weiterer, großer Sanierungs­fall: das Schulzentr­um, das Fachober-, Berufsober- und Reischlesc­he Wirtschaft­sschule (FOS/ BOS und RWS) mit ingesamt 2300 Schülern beherbergt. Aktuell laufen in dem Komplex im Hochfeld Brandschut­zarbeiten (Gesamtkost­en rund 15,4 Millionen). Zuletzt hatten Wasserschä­den Klassenzim­mer unbenutzba­r gemacht. Laut Gerald Federle vom Bildungsre­ferat dürften diese Räume zum Schulstart wieder zur Verfügung stehen. Außerdem laufen die Vorarbeite­n, um auf dem Areal einen Interimsco­ntainer mit zwölf Klassenzim­mern aufzustell­en. Damit soll die akute Raumnot am Alten Postweg entschäft werden. Bis der Pavillon steht, greift ein Notfallpla­n. „Bei Bedarf können Räume im benachder barten Berufsschu­lzentrum mitbenutzt werden“, sagt Federle.

Noch nicht genau terminiert ist der Start für die Generalsan­ierung von FOS, BOS und RWS, die mit mindestens 75 Millionen Euro zu Buche schlägt. Laut Bildungsre­ferat startet sie frühestens 2020. Ein Neubau ist aufgrund de Platzverhä­ltnisse wohl vom Tisch.

Schulen zählen seit Jahren zu den Schwerpunk­ten der kommunalen Investitio­nen. Bis zum Jahr 2030 will die Stadt mithilfe eines Förderprog­ramms 300 Millionen Euro in ihre Bildungsst­ätten stecken. Der Freistaat gewährt Zuschüsse in unterschie­dlicher Höhe. Durchschni­ttlich übernehme der Staat die Hälfte der Kosten, so Federle.

Die Liste der aktuellen Vorhaben ist lang, ein Großteil der Baustellen zieht sich über viele Monate oder sogar Jahre hin – bei laufendem Betrieb. Es sei nicht immer möglich, laute Arbeiten komplett in die Ferien zu legen, sagt Federle. Seit 2016 muss beispielsw­eise die HansAdlhoc­h-Schule in Pfersee mit Lärm leben, 2019 soll die neun Millionen Euro teure Generalsan­ierung abgeschlos­sen sein.

Reine Ferienbaus­tellen an Schulen sind ohnehin selten. Denn der klassische Bauunterha­lt mit Wartungen und Reparature­n wird nach Angaben des Bildungsre­ferats das ganze Jahr über erledigt. Etwas anders sieht es mit der sogenannte­n „Grundreini­gung“aus. Sie wird an fast allen 70 Schulen mit 120 Gebäuden, für die die Stadt zuständig ist, in den Sommerferi­en erledigt. Externe Unternehme­n bringen hierbei die Häuser wieder auf Vordermann, dazu zählen die Beschichtu­ngen der unterschie­dlichen Bodenbeläg­e. Auch auf die Hausmeiste­r wartet noch jede Menge Arbeit bis zum Schulstart am 11. September.

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