Wie kommt der Wurm in die Zwetschge?
Außen makellos und innen doch mit Bewohner. Was macht man überhaupt mit so viel Obst am Baum?
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Prächtig sieht es heuer in den Obstgärten aus: Die Bäume biegen sich unter der Last der Früchte. Viele Bäume lassen sogar ihr Obst fallen, weil es ihnen zu schwer wird. Auch die Zwetschgenbäume tragen besonders reichlich. Manche Gartenbesitzer wissen gar nicht mehr, wohin mit all den vielen gesunden Köstlichkeiten.
Dass die Obsternte in diesem Jahr so gut ausfällt, liege an den günstigen Witterungsbedingungen in den vergangenen Monaten und der schlechten Entwicklung im Vorjahr, erklärt Thomas Schuster vom Amt für Landwirtschaft: „Im vergangenen Jahr fiel die Obsternte sehr mager aus, bedingt durch Frost und Witterungsverlauf im Frühjahr. Das gleichen die Bäume heuer aus. Der Wetterverlauf in diesem Jahr war ideal dafür.“
Wohin mit der Ernte? Ulrich Zott vom Obsthof Zott in Ustersbach gibt sich viel Mühe im Umgang mit den Zwetschgen und hat für die perfekte Frucht einige Ratschläge parat: „Die besten Zwetschgen sind die gepflückten!“
Liegen sie nämlich erst einmal am Boden, würden sie einfach nicht mehr ganz so gut schmecken wie die vom Baum. Außerdem locken sie über Nacht die Schnecken an. Wer die Zwetschgen gerne sauer mag, pflückt sie am besten, solange sie noch hart sind. Ob die Früchte süß sind, erkennt man daran, dass sie beim Drücken leicht, aber nicht zu sehr nachgeben. Bei einer richtig reifen Zwetschge fällt der Stein beim Aufschneiden fast heraus.
Doch was macht der Gartenfreund nun mit Körben voller Zwetschgen? Mit großen Apfelmengen fertigzuwerden, ist vergleichsweise einfach: Man bringt sie zum Mosten und kann dann den Saft genießen. Bei den Zwetschgen kommt das allerdings nicht infrage.
Und irgendwann hat sich jeder auch am Zwetschgendatschi, der beliebtesten kulinarischen Variante, satt gegessen. Trotzdem sind Zwetschgen natürlich zum Wegwerfen zu schade. Ulrich Zott rät dazu, sie einzufrieren, denn dann hat man auch im nächsten Jahr noch was von der Köstlichkeit. Außerdem gibt es natürlich viele leckere Zwetschgenrezepte.
Wie wäre es beispielsweise mit Zwetschgenknödeln mit etwas Zimt und Zucker? Oder mit Kompott? Der Verband DHB – Netzwerk Haushalt Augsburg – hat eine ganz ausgefallene Alternative: Gulasch mit Zwetschgen-Zimt-Soße. Die interessante Kombination von Zwetschgen und Gulasch ist zwar kein sehr sommerliches Rezept, aber es eignet sich perfekt für den baldigen Herbst (siehe Infokasten).
Und was hat es mit dem Wurm auf sich, der sich in rein äußerlich makellosen Zwetschgen labt? Laut Thomas Schuster kommt er schon in der Zeit der Baumblüte in den Fruchtansatz. Der Pflaumenwickler, ein Obstfalter, setzt da schon die Eier hinein. Im gewerblichen Anbau werde dagegen gespritzt. Im Hausgarten empfiehlt Schuster, das Problem hinzunehmen und in jeder gepflückten Zwetschge vor dem Verzehr nachzusehen.