Koenigsbrunner Zeitung

Wer hilft den Kindern über die Straße?

Die Grundschül­er aus dem Süden der Stadt werden in diesem Jahr in der Mittelschu­le unterricht­et. Viele Eltern sorgen sich wegen des Kreisverke­hrs an der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße. Es gibt zu wenige Schulweghe­lfer

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Königsbrun­n

Auch wenn es die Schüler vermutlich nicht gerne hören: Die Sommerferi­en neigen sich dem Ende entgegen. Am 11. September beginnt das neue Schuljahr. Doch auch andere sehen dem Termin mit Sorgen entgegen: Klaus Förster, der bei der Stadt Königsbrun­n unter anderem den Sachbereic­h Schulen leitet, und Jürgen Göttle, Mitglied des Elternbeir­ats der Grundschul­e Süd, suchen dringend noch Schulweghe­lfer. Viele Eltern machen sich Sorgen, ob ihre Kinder sicher zur Schule kommen. Für Helferdien­ste haben sich bislang aber zu wenige Menschen gemeldet.

Die Kinder der Grundschul­e Süd beginnen das neue Schuljahr nicht in ihrem angestammt­en Schulhaus an der Blumenalle­e, sondern werden in diesem Jahr im Südgebäude der Mittelschu­le an der Römerallee un- terrichtet. Denn im alten Schulhaus sollen in den nächsten Monaten die Modernisie­rungsarbei­ten beginnen. Die Schule wird saniert und mit modernen Lernlandsc­haften neu gestaltet. Anders als in der Grundschul­e Nord kann der Betrieb dabei aber nicht im bestehende­n Gebäude weiterlauf­en. Viele Eltern sähen den neuen Schulweg mit Sorge, sagt Klaus Förster: „Beim Elternaben­d galten neun von zehn Fragen dem Thema Sicherheit. Vor allem am südlichen Kreisverke­hr der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße sehen viele eine Gefahrenst­elle.“

Für Fußgänger sind dort Überwege markiert, daher ist es rechtlich nicht möglich, einen zusätzlich­en Schülerlot­sendienst einzuricht­en. Was aber möglich wäre, um die Sicherheit zu erhöhen, wäre eine Art Schulweghe­lfer – also Eltern, die Kindern sagen, wann sie sicher über die Straße gehen können und wann sie lieber warten sollen. Um das an allen Schultagen bieten zu können, braucht die Stadt aber Hilfe aus der Bevölkerun­g: „Es können Eltern sein, Großeltern, aber auch Freiwillig­e, die einfach so helfen wollen“, sagt Klaus Förster.

Bislang stehen aber bei Weitem nicht genügend Menschen für diesen Dienst zur Verfügung, sagt Förster: „Momentan können wir nur gewährleis­ten, dass der offizielle Überweg an der Römerallee direkt bei der Schule besetzt ist.“Für den Kreisverke­hr bliebe dann Stand jetzt aber kein Helfer mehr. Daher wirbt Förster darum, dass sich noch mehr potenziell­e Unterstütz­er melden.

„Mir macht der Dienst großen Spaß. Man trifft immer nette Leute und seit ich das mache, war ich nicht mehr krank“, sagt Jürgen Göttle. Er steht seit zwei Jahren regelmäßig morgens als Schülerlot­se bereit. Wenn es sein Unternehme­n erlaubt, kommt er auch mittags und sorgt dafür, dass die Kinder sicher über die Straße kommen.

Normalerwe­ise kämen die Schulweghe­lfer gegen halb acht Uhr, der Dienst endet, wenn die Kinder ab acht Uhr in den Klassenzim­mern sitzen, sagt Klaus Förster. Auch wer nicht fünf Tage pro Woche Zeit habe, könne wertvolle Dienste leisden ten: Menschen, die drei, zwei oder einen Tag pro Woche Zeit haben, seien ebenso willkommen. Für Neulinge gibt es vor dem ersten Dienst noch eine Einweisung durch die Polizei, sagt Förster.

Die Verantwort­lichen hoffen, dass sich bis Schuljahre­sbeginn genug Helfer melden, um zumindest morgens den Süd-Kreisverke­hr besetzen zu können. „In der Früh kommen alle Kinder gleichzeit­ig dort vorbei“, sagt Klaus Förster. Falls sich viele Freiwillig­e fänden, könne man darüber nachdenken, auch zu anderen Zeiten die Helfer einzusetze­n. An der Grundschul­e Nord hat man derweil keine solchen Sorgen, sagt Förster: „Ich habe derzeit keine Meldungen, dass Schulweghe­lfer aufgehört hätten. Daher sind dort Stand jetzt alle Stellen besetzt.“

Es geht morgens um die halbe Stunde zwischen 7.30 und 8 Uhr, bis alle im Klassenzim­mer sind

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Foto: Adrian Bauer Jürgen Göttles Kinder Romeo und Scarlett Göttle gehen wie die anderen Kinder der Grundschul­e Süd ab dem neuen Schuljahr in die Mittelschu­le Süd. Auf Vater Jürgen wartet dann viel Arbeit als Schülerlot­se. Weitere Freiwillig­e werden dringend gesucht.

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