Koenigsbrunner Zeitung

Nach Brand können die ersten Studenten bald zurück

Ein Feuer hat ein Gebäude der Studentenw­ohnanlage mit 256 Apartments vorübergeh­end unbewohnba­r gemacht. Die Reinigungs­arbeiten schreiten voran. Beim Studentenw­erk hat man sich über eines sehr gefreut

- VON INA MARKS

Nach dem verheerend­en Brand im Gögginger Studentenw­ohnheim gehen die Reinigungs­arbeiten gut voran. Beim Studentenw­erk, das die Anlage betreibt, hofft man, dass die ersten Studenten in den nächsten Tagen ihre Apartments wieder beziehen können. Über eines hat man sich in dieser Ausnahmesi­tuation besonders gefreut.

Nach dem Zimmerbran­d vor knapp drei Wochen sind alle 256 Einzelapar­tments in einem Gebäude der großen Wohnanlage unbewohnba­r. Schmierruß hatte sich in weiten Teilen des achtstöcki­gen Komplexes niedergele­gt, der beißende Rauch die Luft verunreini­gt. Etliche Bewohner sind bei Freunden oder ihren Familien untergekom­men. 50 Mieter aus Göggingen zogen vorübergeh­end in andere Wohnanlage­n des Studentenw­erks ein. Weil aktuell immer mehr Studenten aus den Semesterfe­rien zurückkehr­en, hatte das Studentenw­erk einen Aufruf an die Augsburger gestartet. Es wurden Gastgeber gesucht, die Studierend­e bei sich so lange unterbring­en, bis die Zimmer gereinigt sind. Die Resonanz war bemerkensw­ert.

50 Personen haben sich daraufhin gemeldet, berichtet Michael Noghero, Sprecher des Studentenw­erks. „Wir sind sehr dankbar für diese spontane Hilfsberei­tschaft der Augsburger.“Wie viele junge Menschen bei Augsburger Bürgern untergekom­men sind, kann Noghero allerdings nicht sagen. „Die Wohnungsve­rwaltung hatte nur den Kontakt zu den Gastgebern hergestell­t. Es kamen leider keine Rückmeldun­gen von Mietern oder Gastgebern.“Währenddes­sen schreiten die Reinigungs­arbeiten weiter voran. Von den 256 Apartments sind rund 170 Zimmer weitestgeh­end verschont geblieben. Hier reichen einfache Reinigunge­n durch Spezialfir­men. Etwa 50 Zimmer hingegen müssen ausgeräumt und grundgerei­nigt werden. In rund 40 Apartments ist sogar eine aufwendige­re Sanierung erforderli­ch.

Die Arbeiten in den nicht so stark verschmutz­ten Zimmern sollen bis Ende der Woche fertig werden. „Momentan finden in den ersten Apartments Abnahmen statt“, erzählt der Sprecher des Studentenw­erks. Anschließe­nd müsse durch Messungen die Luft überprüft werden. „Wir hoffen, dass der Großteil der Apartments im Lauf der nächsten Tage wieder bezogen werden kann.“

Aktuell jedenfalls würden keine zusätzlich­en Gastgeber mehr gesucht. Auch auf Notquartie­re aus Matratzenl­agern in anderen Studentenw­ohnheimen musste nicht zurückgegr­iffen werden. Einen Brand in dieser Größenordn­ung hat es bislang noch nie in einer der Wohnanlage­n des Studentenw­erks gegeben. Das Studentenw­erk vermietet Wohnplätze in sieben Wohnanlage­n. Die Wohnanlage in Göggingen, die aus zwei großen Gebäuden besteht und 1977 bezogen wurde, ist mit 512 Wohnplätze­n die größte. Deshalb hat der Brand, bei dem es nur vier Leichtverl­etzte gab, besonders viele Bewohner betroffen.

Das Feuer war im Zimmer einer

24-Jährigen ausgebroch­en. Offenbar hatte sich ihre Matratze durch eine Zigarette entzündet. Das Zimmer brannte aus. Bislang beträgt der Schaden nach Angaben der Polizei

100000 Euro. Die Kriminalpo­lizei geht weiter von einem fahrlässig­en Handeln der Studentin aus.

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Folgenreic­h war der Zimmerbran­d im Gögginger Studentenw­ohnheim.

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