Koenigsbrunner Zeitung

Wo in Augsburg die meisten Hunde leben

8500 Tiere sind in der Stadt angemeldet. Eine Rasse ist am beliebtest­en – und es gibt auch negative Aspekte

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Augsburg wächst – nicht nur bei der Bevölkerun­g, sondern auch bei der Anzahl der Hunde. 8564 Tiere waren im Juli in Augsburg gemeldet – das sind rund 350 mehr als noch vor sechs Jahren. Am häufigsten sind kleine Hundearten – die beliebtest­e Rasse ist der Chihuahua.

Das städtische Statistika­mt hat untersucht, in welchen Stadtteile­n die Hundedicht­e am größten ist. Vor allem in „bürgerlich­en“Stadtteile­n am Stadtrand mit relativ großem Einfamilie­nhaus-Bestand und älterer Durchschni­ttsbevölke­rung wie Bergheim und Firnhabera­u ist die Quote mit über 50 Hunden auf 1000 Einwohner groß. Auch Spickel, Bärenkelle­r, Hammerschm­iede und Inningen liegen mit etwa 45 Tieren weit vorn. Spitzenrei­ter ist Siebenbrun­n, wo 15 Hunde auf 99 Einwohner kommen. Am geringsten ist die Hundequote Links der Wertach und im Innenstadt-Bereich – das sind die Viertel, in denen die Bewohner relativ jung sind und häufig durchwechs­eln. Im Durchschni­tt fürs Stadtgebie­t sind es knapp 30 Hunde je 1000 Einwohner.

Pro Jahr nimmt die Stadt inzwischen gut 690 000 Euro aus der Hundesteue­r ein (84 Euro für den ersten Hund, 120 Euro für jeden weiteren Hund). 2011 war der Steuersatz erhöht worden. Zudem ließ die Stadt flächendec­kend alle Haushalte befragen, um nicht gemeldeten Tieren auf die Spur zu kommen. Aufgrund der Aktion wurden 1400 bisher nicht gemeldete Tiere registrier­t. Nachdem die Befragung inzwischen sieben Jahre her ist, dürfte es wieder eine Dunkelziff­er geben. Der Ordnungsdi­enst kontrollie­rt bei seinen Rundgängen auch immer wieder, ob Tiere eine grüne Steuermark­e am Halsband tragen.

Pro Jahr registrier­t die Ordnungsbe­hörde bei der Stadt zwischen zehn und 18 Beißunfäll­e. Im vergangene­n Jahr wurden elf Menschen verletzt, ein Tier wurde gebissen. Allerdings schwanken die Zahlen jedes Jahr. In derartigen Fällen wird eine Maulkorbpf­licht oder ein Leinenzwan­g angeordnet. Zwischen 2010 und 2017 gab es in Augsburg 100 Mal die Anordnung zum Leinenzwan­g und viermal zum Maulkorb. Bei einem Hund wurde die Tötung verfügt. Sogenannte „Listenhund­e“waren in den vergangene­n Jahren an keinem einzigen Beißunfall beteiligt. Bei Listenhund­en handelt es sich um Rassen, denen eine besondere Aggressivi­tät unterstell­t wird. Allerdings kann diese Gefährlich­keit durch einen Wesenstest widerlegt werden, sodass die Haltung erlaubt ist. In Augsburg gibt es 84 solcher Hunde. Die am stärksten vertretene Rasse sind Rottweiler mit 35 Stück, gefolgt vom American Bulldog und dem Cane Corso. Die Haltung „richtiger“Kampfhunde wie dem Pitbull ist in Bayern ohnehin nur in Ausnahmefä­llen erlaubt.

Das Haupt-Reizthema im Nebeneinan­der von Mensch und Hund ist aber das Thema Hundekot. In den vergangene­n Jahren baute die Stadt darum ihr Netz an Hundetoile­tten ständig aus. Inzwischen gibt es mehr als 270 solcher Tütenspend­er. Nach Parks und Innenstadt liegt das Augenmerk inzwischen vor allem auf Neubaugebi­eten. Hundehalte­r, die beim Liegenlass­en der Hinterlass­enschaften ihres Tieres erwischt werden, müssen 50 Euro bezahlen. Der Ordnungsdi­enst zählte im vergangene­n Jahr (bis 31. Oktober) aber nur drei entspreche­nde Verwarnung­en.

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Der Chihuahua ist der be liebteste Hund in Augsburg.

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