Google und das Schloss Königsbrunn
Was so alles aus unserer Region im Internet gesucht wird
Königsbrunn/Landkreis
Google weiß mehr als wir ahnen. Selbst wo das Schloss Königsbrunn zu finden ist. Laufend sammelt die Suchmaschine im Internet Informationen, Bilder, Texte und selbst unsere Suchfragen. Mit jedem eingegebenen Stichwort verfeinert sich das Bild, das sich Google von jedem Kunden macht. Wäre die Suchmaschine ein menschliches Wesen, müsste ihr Leben mit ihren derzeit 20 Jahren doch sehr aufregend sein.
Doch das Gegenteil scheint der Fall: Todlangweilig scheint es zu sein. Zumindest wenn man die Auswertung dessen sieht, was ständig am häufigsten über unsere Wohnorte gefragt wird.Die Liste überrascht schon. Es sind nicht aktuelle Ereignisse, die massenweise gesucht werden, sondern Standartauskünfte: Wo liegt der Ort, Postleitzahl, Entfernungen. Und das gilt auch für die Städte im Süden von Augsburg. Doch zum Glück gibt es ja das Schloss Königsbrunn.
Nicht davon gehört? Rund zehn Mal jeden Monat erkundigen sich Internetnutzer danach. Die Frage führt die Liste aller Suchfragen zur Stadt an – gleich nach der Suche „wo liegt Königsbrunn?“Das Schloss liegt natürlich an der Königsallee – allerdings nicht in Königsbrunn, sondern in der nordrhein-westfälischen Gemeinde Engelskirchen und heißt eigentlich Schloss Ehreshoven Es war einige Zeit Außendrehort der TV-Serie „Verbotene Liebe“. Diese lief von 1995 bis 2015 im Vorabendprogramm des Ersten.
Mit der Zeit änderten sich die Schauplätze und prächtigen Kulissen mehrmals. Am Ende spielte die Handlung auf Mallorca. Doch offenbar suchen Fans noch immer nach Schloss Königsbrunn.
Weitere Dauerbrenner der Googlesuche zu Königsbrunn gelten der der Einwohnerzahl und der Stadt als Unternehmensstandort. Immerhin: Auf Platz neun wird nach Königsbrunn in Verbindung mit dem Stichwort Straßenbahn gefragt, auf Platz zehn liegen Veranstaltungstipps. Die Königstherme rangiert nur unter ferner liefen.
In Schwabmünchen kommt die Suche nach Veranstaltungstipps gleich nach der Frage zur Lage der Stadt an zweiter Stelle. In Bobingen ist das Wetter Spitzenreiter unter den verlangten Standardauskünften.
Doch bekanntlich kann man Google auf verschiedene Weise nutzen. Wer gleich „Google News“fragt, bekommt natürlich sofort aktuelle Berichte aus der Zeitung oder anderen Medien. Unter Bilder rangieren die entsprechenden Illustrationen der städtischen Internetseiten oder von Wikipedia weit vorne. Hinzu kommen andere plakative Darstellungen. In Bobingen brachte es zum Beispiel der TSV mit seiner gut ausgeleuchteten Geschäftsstelle nach oben, in Schwabmünchen schaffte es ein Gruppenbild der Kolpingsfamilie in die vorderen Leisten – mit einem spektakulär von oben aufgenommenen Massenauftritt. Was genau die Reihenfolge beeinflusst, weiß offenbar keiner wirklich genau. Das bestimmt eine komplexe mathematische Formel. Natürlich hängt es mit der Häufigkeit einzelner Anfragen zusammen.
Damit fallen zum Beispiel große Vereine auch leichter auf als kleine Gruppen. Doch lassen sich GooglePlatzierungen auch in Form von Anzeigen kaufen, wodurch sich vor allem Handelshäuser gut sichtbar machen. Individuelle Interessen der Suchenden spielen ebenso eine RolPostleitzahl, le. Jeder weiß, dass mehrfache Suche nach einem bestimmten Begriff, künftig die Suche danach durch automatisches Vervollständigen der eigenen Suche leichter macht und auf bekannte Pfade ins Netz führt.
So reicht oft schon die Ortseingabe, um immer wieder Gesuchtes schnell oben auf der Vorschlagsliste zu finden: Öffnungszeiten von Wertstoffhöfen, Freibädern oder die Seiten der Rathäuser tauchen auch deshalb weit oben auf. Die Reihenfolge kann jedoch von Nutzer zu Nutzer und auf verschiedenen Geräten unterschiedlich sein. Dafür sorgen unter anderem Cookies – kleine Dateien, die die besuchten Webseiten auf unseren Computern ablegen.
So rangieren in Bobingen und Schwabmünchen oft Stichworte wie Freibad oder Krankenhaus unter den häufigen Eingabevervollständigungen. In Königsbrunn wird hingegen öfter das Kino vorgeschlagen.
Das Kino wird öfter vorgeschlagen