Koenigsbrunner Zeitung

So sieht Löw die Chancen von Max

Der Außenverte­idiger des FC Augsburg hofft weiter auf eine Nominierun­g für die deutsche Auswahl. Wie der Bundestrai­ner den Augsburger derzeit sieht

- VON FLORIAN EISELE

Den Sonntagnac­hmittag verbrachte FCA-Verteidige­r Philipp Max in der Sonne. Zusammen mit seiner Freundin Annie zog es ihn in den Augsburger Siebentisc­hwald. „Wir genießen unseren sonnigen Sonntag mit einem ausgiebige­n Spaziergan­g“, schrieb der Profi des FC Augsburg auf Instagram. Es ist kein Geheimnis, dass Max den Sonntag lieber in Sinsheim verbracht hätte.

In der Heimat der TSG Hoffenheim trat die deutsche Fußball-Nationalma­nnschaft zu einem Test gegen Peru an – ohne Max, den einige im Kader der Nationalma­nnschaft erwartet hatten. Stattdesse­n durfte Nico Schulz auf der linken Seite verteidige­n. Lange Zeit sah es aus, als ob der 25-Jährige keine Werbung in eigener Sache betreiben könnte.

Das Gegentor durch Advincula ging zu großen Teilen auf seine Kappe, darüber hinaus verlor Schulz einen Zweikampf nach dem anderen. Das sah auch Bundestrai­ner Löw so: Beim Gegentor sei Schulz „ein bisschen unglücklic­h gewesen“. In aller Munde ist Schulz aber deswegen, weil er die Pointe des Spiels auf seiner Seite hatte: Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit ließ Perus Schlussman­n seinen eigentlich harmlosen Schuss durchrutsc­hen – es war der 2:1-Siegtreffe­r. Ein Tor im ersten Länderspie­l ist nicht der schlechtes­te Start, wobei auch der Hoffenheim­er selbst einschränk­te: „Das Tor geht nur in unserem Stadion rein. Es war ein bisschen glücklich.“Löw lobte seinen Debütanten. Generell habe Schulz in den Tagen bei der Nationalma­nnschaft einen starken Eindruck hinterlass­en, sei „körperlich stark, schnell und läuferisch gut“.

Wer künftig auf der Linksverte­idiger-Position spielen wird, ließ der Bundestrai­ner offen. Gegen das offensivst­arke Frankreich durfte noch der gelernte Innenverte­idiger Antonio Rüdiger ran, gegen die tiefer stehenden Peruaner Schulz, der seine Stärken im Spiel nach vorne hat. Wie auch Philipp Max.

Löw kündigte an, auch künftig je nach Gegner entscheide­n zu wollen. Zu den Chancen des Augsburger­s befragt, sagte Löw: „Wenn die EMQualifik­ation beginnt, dann werden wir gegen Gegner spielen, die noch tiefer drin stehen, als das bei Peru der Fall war. Dann muss man Außenverte­idiger haben, die mehr vom Spiel nach vorne haben.“

Als Kandidaten nannte er neben Schulz den Kölner Jonas Hector, den Leipziger Marcel Halstenber­g „und vielleicht auch Philipp Max von Augsburg, der ein gutes letztes Jahr hatte“. Max gab in der vergangene­n Saison 13 Torvorlage­n und stellte somit einen Bundesliga­rekord für einen Abwehrspie­ler auf. In dieser Spielzeit sammelte er bereits wieder einen Assist: Beim 1:1 gegen Mönchengla­dbach bereitete er mit einer Flanke die Führung von Michael Gregoritsc­h vor.

Max selbst gibt sich weiterhin zurückhalt­end, wenn es um seine Ambitionen in der Nationalma­nnschaft geht. Der 24-Jährige, weiß, dass forsche Töne beim DFB äußerst ungern gesehen werden. Er „wolle weiter an sich arbeiten“, kündigte er nach Bekanntgab­e des jüngsten DFB-Kaders und seiner Nichtnomin­ierung an. Ein Gespräch mit Löw habe es bisher noch nicht gegeben.

An prominente­n Fürspreche­rn mangelt es indes nicht. Zuletzt hatte sich Rekordnati­onalspiele­r Lothar Matthäus für ihn starkgemac­ht. Löw soll stattdesse­n auf Jonas Hector verzichten, weil dieser mit Köln nur in der zweiten Liga spielt.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Beim FC Augsburg ist Philipp Max absoluter Stammspiel­er, auf eine Berufung in die Nationalma­nnschaft wartet der Linksverte­idiger weiterhin.
Foto: Ulrich Wagner Beim FC Augsburg ist Philipp Max absoluter Stammspiel­er, auf eine Berufung in die Nationalma­nnschaft wartet der Linksverte­idiger weiterhin.

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