Koenigsbrunner Zeitung

Die Sanierung der Kresslesmü­hle beginnt

Im Kulturhaus werden die ersten Innenwände eingerisse­n. Der Brandschut­z muss auf den neuesten Stand gebracht und für Barrierefr­eiheit gesorgt werden. Doch der Betrieb läuft noch einige Wochen weiter

- VON MIRIAM ZISSLER

Am Montag fiel der offizielle Startschus­s für die Sanierung der Kresslesmü­hle. Seit einigen Tagen wurden bereits Zimmer des ersten Stocks ausgeräumt, Heiz- und Lichtkörpe­r abmontiert. Nun kann in Teilen der Begegnungs­stätte der Abbruch einiger Innenwände beginnen, berichtet Architekt Anton Kriesch. Das Traditions­haus muss dringend saniert, der Brandschut­z und die sanitären Anlagen auf den neuesten Stand gebracht, für Barrierefr­eiheit gesorgt werden. Dafür wird unter anderem auch ein Fahrstuhl eingebaut.

Bis zum 26. November läuft der Betrieb weiter: So lange finden kulturelle Veranstalt­ungen statt und bis dahin bietet das Lokal Dreizehn wie gewohnt seine veganen Speisen an. Dann muss die Kresslesmü­hle ganz schließen. „Denn durch die Lärmund Staubentwi­cklung kann der Betrieb nicht weitergehe­n. Doch wenn es in dieser Sanierungs­phase keine Überraschu­ngen gibt, kann die Kresslesmü­hle etwas viereinhal­b Monate später wieder öffnen“, betonte Mark Dominik Hoppe, Geschäftsf­ührer der Wohnbaugru­ppe Augsburg, die die Baubetreuu­ng übernommen hat. Es wurde versucht, diese Bauphase so kurz wie möglich zu halten, damit das Restaurant schnell wieder durchstart­en kann.

Wenn die Mühle voraussich­tlich im Mai wieder eröffnet, wird die Ausrichtun­g des Traditions­hauses allerdings ergänzt. „Natürlich bleibt das Dreizehn, das kulturelle Programm und auch die Begegnungs­möglichkei­t für Vereine und Initiative­n erhalten“, sagte Reiner Erben (Grüne), Referent für Umwelt, Nachhaltig­keit und Migration. Wenn die Räumlichke­iten im Obergescho­ss neu aufgeteilt und mit moderner Veranstalt­ungstechni­k versehen sind und eine Trittschal­lschutzdäm­mung erhalten haben, dann wird dort das Bildungs- und Beratungsh­aus eingericht­et, so Erben. Neben dem Bildungsbü­ro wird es auch zwei Beratungss­tellen geben, die Menschen, die aus dem Ausland nach Augsburg kommen, Informatio­nen zum Berufs- oder Bildungsei­nstieg geben. Die Kresslesmü­hle sei ein „lebendiger Organismus“, der sich stetig verändere und den aktuellen Anforderun­gen anpasse, betonte Margret Spohn, Leiterin des Büros für Migration, Interkultu­r und Vielfalt.

Die Stadt Augsburg profitiert bei der Baumaßnahm­e von dem Förderprog­ramm „Soziale Integratio­n im Quartier“mit dem Bund und Länder die Kommunen unterstütz­en. „Dabei sollen Räume für Bildung und Begegnung geschaffen werden, um die Teilhabe und Integratio­n aller Menschen zu ermögliche­n“, erklärte Robert Schenk, Leiter des Bereichs Planung und Bau der Regierung von Schwaben. 2017 wurde erstmals Geld dafür zur Verfügung gestellt. „Es lag ein Sanierungs­konzept für die Kresslesmü­hle vor und wir konnten es spontan einreichen“, berichtete Baudirekto­rin Christine Schweiger von der Regierung von Schwaben.

Mit Erfolg: 90 Prozent der förderfähi­gen Kosten werden durch das Förderprog­ramm übernommen. Rund 1,08 Millionen Euro stehen der Stadt daraus zu Verfügung. Selber muss sie sich mit rund 500000 Euro an der Sanierung beteiligen. Für Referent Erben ist das Förderprog­ramm des Bundes ein Zeichen: „Die Kommunen haben sich vehement dafür eingesetzt, dass sie durch den Bund stärker in Sachen Integratio­n unterstütz­t werden.“

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Die Kresslesmü­hle wurde im Jahr 1276 erstmals erwähnt. Die Getreidemü­hle war bis 1975 in Betrieb. Seither wird sie als Bürgerhaus genutzt.
Foto: Silvio Wyszengrad Die Kresslesmü­hle wurde im Jahr 1276 erstmals erwähnt. Die Getreidemü­hle war bis 1975 in Betrieb. Seither wird sie als Bürgerhaus genutzt.

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