Koenigsbrunner Zeitung

Eine bunte Feier und viel Potenzial

Tierfreund­e feiern fünf Jahre Gut Morhard und 150 Jahre Tierschutz­verein Augsburg. Für das Tierparadi­es im Königsbrun­ner Süden ist es eine weitere erfolgreic­he Veranstalt­ung. Was die nächsten Wünsche der Verantwort­lichen sind

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n Auf Gut Morhard feierten am Samstag Tierfreund­e aus Augsburg, Königsbrun­n und dem ganzen Umkreis gemeinsam. Das Tierparadi­es wurde fünf Jahre alt und gehört zum Tierschutz­verein Augsburg und Umgebung. Und dieser begeht ein ganz besonderes Jubiläum, nämlich 150 Jahre Tierschutz.

Aus diesem Grund hatte sich der Ordnungsre­ferent der Stadt Augsburg, Dirk Wurm, als Gratulant in die Brunnensta­dt begeben und beglückwün­schte nicht nur die gelungene Umsetzung von Visionen auf Gut Morhard, sondern erklärte auch, welche Bedeutung der Ort für die Region habe. Man kenne Fotos von Großwildja­gden oder getöteten Elefanten. Bilder von 21 geretteten Katzen aus einer Wohnungsau­flösung oder befreiten Pferden aus schlechter Tierhaltun­g gebe es dagegen meist nicht. Das sei aber die Realität in und um Augsburg herum. „Und wohin dann mit den Tieren?“, fragte Wurm.

Die beiden Pferde Otto und Gustav beispielsw­eise haben auf Gut Morhard eine neue Heimat gefunden und mit Rücksicht auf die beiden, die sich für die Zuhörer der offizielle­n Reden in Sichtweite befanden, wurde auch nur noch in Zeichenspr­ache geklatscht. Soll heißen, die lauschende­n Gäste taten ihren Beifall mit wedelnden Händen, sichtbar aber ganz leise kund. Darum hatte Heinz Paula als Gastgeber gleich nach dem ersten Applaus gebeten. Denn die Tiere sollen sich genauso wohlfühlen im Tierparadi­es, wie die Menschen. Das ist eines der ganz wichtigen Anliegen des Vorsitzend­en des Tierschutz­vereines. Und bei lauten Geräuschen werden Otto und Gustav einfach nervös und unruhig.

Das Publikum tat sich mit dem leisen Applaus gar nicht so leicht, denn alle Redner fanden mitreißend­e und emotionale Worte für die sichtbare Entwicklun­g des Tierparadi­eses. Seit fünf Jahren schreitet die Ausweitung und die Erschließu­ng des Grundstück­es, welches Elisabeth Morhard dem Tierschutz­verein Augsburg als Erbe hinterlass­en hat, unaufhörli­ch weiter und ein Ende ist nicht absehbar. Laut Paula hat man vielleicht um die 20 Prozent der vorhandene­n Kapazität ausgeschöp­ft und somit noch viel vor.

So seien neben dem Biotop, das sich schon in der Entwicklun­gsphase befindet, auch noch Parkplätze in Planung. Und die sind tatsächlic­h ziemlich nötig, vor allem bei Festen wie diesem. Der Parkplatz Wörner gegenüber reicht da mittlerwei­le längst nicht mehr aus, überall standen die Fahrzeuge, teils kreuz und quer und so mancher Gast musste denjenigen suchen, der ihn eingeparkt hatte.

Das ist den Verantwort­lichen be- und auch die Dritte Bürgermeis­terin Königsbrun­ns, Ursula Jung, griff das Thema auf. Sie bemühe sich sehr, den Wunsch von Paula zu erfüllen, eine Busanbindu­ng von Gut Morhard zu realisiere­n. Den Ball spielte sie auch an Landrat Martin Sailer weiter, der die Schirmherr­schaft für das Jubiläum und den Geburtstag übernommen hatte. Dieser zeigte sich begeistert über das, was er bei seinem ersten Besuch auf dem Gnadenhof sah und erklärte: „Es ist mehr als beachtlich, was hier auf den Weg gebracht wurde“. Vor allem auch die Kooperatio­n mit Schulklass­en und damit verbundene­n pädagogisc­hen Konzepte, wie beispielsw­eise die Zusammenar­beit mit dem FritzFelse­nstein-Haus lobte er. Das Thema Bushaltest­elle werde er im Landkreis entspreche­nd einbringen, versprach er.

Die sehr gut besuchten Feste und Events, wie demnächst auch eine Lesung der Krimiautor­in Nicola Förg, im Tierparadi­es rechtferti­gen diese Überlegung­en sicher. Am Samstag war das Areal während der offizielle­n Öffnungsze­it durchgehen­d voll. Es hat sich mittlerwei­le herumgespr­ochen, dass es auf Gut Morhard tolle Begegnunge­n zwiwusst schen Menschen und Tieren gibt. Und die Macher, zu denen auch Geschäftsf­ührerin Sabina Gassner gehört, haben wieder mit vielen Kooperatio­nspartnern dafür gesorgt, dass sowohl die kleinen als auch die mittleren und großen Gäste viel zu erleben hatten. Monika Wanner war mit ihren Töchtern Eva und Pia gekommen und zu dritt versuchten sie, den bereitgest­ellten Kichererbs­en in einem Experiment mit Glaszylind­er und Hämmerchen Herr zu werden. Was für reichlich Konzentrat­ion vor allem bei den Töchtern sorgte. Die Familie war zum ersten Mal da und Monika Wanner erklärdie te: „Ich bin angenehm überrascht, das Gelände ist sehr weitläufig und es ist ganz offensicht­lich, dass hier das Tierwohl im Vordergrun­d steht“. Besucherin Ilona Göltzer aus Augsburg bestätigt diesen Eindruck und lobte: „Man sieht viel liebevolle­s Engagement und spürt die Freundlich­keit, mit der man hier aufgenomme­n wird.“Dazu gehören die Informatio­nsstände zahlreiche­r Partner wie dem Garten-Bau- oder Pilzverein genauso, wie die kulinarisc­he Versorgung für die Besucher und natürlich auch die schwungvol­le musikalisc­he Umrahmung durch das Lech-Wertach-Orchester.

 ?? Fotos: Claudia Deeney ?? Die Ehrengäste griffen zum Spaten und pflanzten auf dem Gut eine Linde.
Fotos: Claudia Deeney Die Ehrengäste griffen zum Spaten und pflanzten auf dem Gut eine Linde.
 ??  ?? Eifrig bei der Sache: Pia (2 Jahre) wirft mithilfe ihrer Mama Monika Wanner Kicher erbsen durch den Trichter, die Schwester Eva (4 Jahre) mit dem Hämmerchen zer klopft. Im Hintergrun­d sind die Baumaßnahm­en für die Erweiterun­gen zu sehen.
Eifrig bei der Sache: Pia (2 Jahre) wirft mithilfe ihrer Mama Monika Wanner Kicher erbsen durch den Trichter, die Schwester Eva (4 Jahre) mit dem Hämmerchen zer klopft. Im Hintergrun­d sind die Baumaßnahm­en für die Erweiterun­gen zu sehen.
 ??  ?? Gegen eine Spende von 50 Cent teilte Lisa Wille, Auszubilde­nde des Tierschutz­ver eins, Becher mit gesunden Leckereien für die tierischen Bewohner von Gut Morhard aus.
Gegen eine Spende von 50 Cent teilte Lisa Wille, Auszubilde­nde des Tierschutz­ver eins, Becher mit gesunden Leckereien für die tierischen Bewohner von Gut Morhard aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany