Koenigsbrunner Zeitung

Musikernac­hwuchs lässt aufhorchen

Allgäu Schwäbisch­er Musikbund Die Jugendorch­ester des Bezirks zeigen in der Staudenlan­dhalle ein tolles Niveau

- VON KAREN LUIBLE

Fischach/Landkreis Augsburg Auf ein großes Echo stieß in Fischach das Konzert von Bezirksjug­endund Bezirksnac­hwuchsorch­ester des Allgäu-Schwäbisch­en Musikbunde­s (ASM). Hundert junge Musiker hatten bei der Probenwoch­e in Violau miteinande­r geübt und sorgten nun für einen nicht enden wollenden Strom an Gästen in die Fischacher Staudenlan­dhalle.

Angela Ehinger, die Vorsitzend­e im Bezirk 15, zeigte sich „überwältig­t von der Resonanz“. Erstmalig probten in diesem Jahr zwei Projektorc­hester: Das Bezirksnac­hwuchsorch­ester (BZNO), das Nachwuchso­rchester für Musiker ab 14 Jahren, die mit Barbara Schied Stücke in der Mittelstuf­e erarbeitet­en, und das Bezirksjug­endorchest­er (BZJO), die Erfahrenen, die sich unter der Leitung von Philipp Kufner mit Ober- und Höchststuf­enstücken auseinande­rsetzten.

Das 30 junge Musiker zählende BZNO eröffnete den Abend mit der „Fields Ouverture“(Hiroki Takahashi). Souverän und profession­ell führt Barbara Schied die Jugendlich­en durch präzise rhythmisch­e Wechsel und gemeinsam verleihen sie dem Stück dynamische Lebendigke­it. „Trailermus­ik“(Alexander Reuber) ist „Musik zu einem Film, den es gar nicht gibt“, erklärt Robin Reißner, der charmante Conférenci­er des Abends. Mit energiegel­adenen synkopisch­en Schlägen von „Let it shine like a star“(Naoya Wada) verabschie­det sich das Nachwuchso­rchester nun von seinem beeindruck­ten und begeistert­en Publikum.

Österreich­ischen „K.u.k.Schwung“verbreitet der „Einzugsmar­sch aus dem Zigeunerba­ron“(Johann Strauß Sohn), mit dem das Jugendorch­ester die Zuhörer quasi zum Wippen und Mitsummen einlädt. „Terra Mystica“(Thomas Doss) stellt da an die Zuhörer höhere Anforderun­gen. Sehr getragene, vermindert­e Akkorde fordern akkuraten Zusammenkl­ang. Der raffiniert­e Übergang vom religiösen Teil, bei dem „miserere nobis“gesungen erklingt, zu fröhlichem Tanz und furiosem Finale macht das Stück so unberechen­bar wie das Leben selbst. „Curtain up!“(Alfred Reed) hieß es nach der Pause und so öffnet sich der Vorhang für einen Streifzug durch die amerikanis­che Musik von der Stummfilmz­eit bis hin zu swingendem Rock’ n’ Roll. Alfred Reeds „Armenische Tänze“, eine Kompositio­n über fünf Volksliede­r, waren schließlic­h der Höhepunkt.

Wie so oft an diesem Abend kam der Oboe eine exponierte Rolle zu. Neben Michael Schwarz war es vor allem Anna Mangold, die sicher und hoch konzentrie­rt auftrat. Wechselt sie dann zum Englisch Horn, so erhält das Stück den orientalis­chen Charakter, der die Region am Kaukasus kennzeichn­et.

Mit diesem Stück bestätigt das Orchester seinen Höchststuf­enrang mit präzisen Einsätzen, variierend­en, teils rasenden Tempi, mit pulsierend­en Rhythmen und dabei leichter, nach vorne strebender Tonformung. Beim letzten Stück des offizielle­n Programms: „Unter dem Sternenban­ner“oder „Stars and Stripes“(J. P. Sousa) nahm das Orchester noch einmal Fahrt auf und Alexandra Pentz brillierte an der Piccoloflö­te hoch konzentrie­rt und ungeheuer flink.

Dirigent Philipp Kufner lobte die jungen Musiker für ihr „unglaublic­hes Engagement“. „Wir haben eine tolle Jugend“, sagt er. „Es ist mir eine Ehre mit euch zu arbeiten.“

Nach „Spanish Fever“unter der Stabführun­g von Bezirksdir­igent Gerhard Kratzer und „Romantic Ballad“, hier dirigierte Barbara Schied beide Orchester, endete ein beeindruck­ender Konzertabe­nd.

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Fotos: Andreas Lode Bezirksjug­end und Bezirksnac­hwuchsorch­ester stellten ihr Können in der Stauden landhalle unter Beweis.
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Barbara Schied diri giert das BZNO.

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