Koenigsbrunner Zeitung

Diese Libellen sind am Lech zu sehen

Einige seltene Arten kann man an Flüssen oder sogar an Baggerseen im Landkreis beobachten

- VON KATHRIN ZANDER

Landkreis Wer am Lech oder der Schmutter unterwegs ist, sollte auf die Libellen achten. Am Fluss oder im Bereich des Altwassers sind insbesonde­re nördlich von Augsburg einige Arten zu beobachten, die zum Teil auf der Roten Liste stehen:

● Grüne Flussjungf­er Diese Schönheit ist eine sehr seltene Libellenar­t. In älterer Literatur wurde die Grüne Flussjungf­er noch als Grüne Keiljungfe­r beschriebe­n und heute oftmals noch irrtümlich als Keiljungfe­r bezeichnet. Auch bei dem wissenscha­ftlichen Artnamen ist sich die Fachwelt noch nicht ganz einig, so wird Ophiogomph­us cecilia auch als Ophiogomph­us serpentinu­s bezeichnet. Diese Libellen fliegen von Juni bis Oktober und sind am Lech auf den hellen Kiesbänken gut zu erkennen.

● Kleine Zangenlibe­lle Die nächste zur Zeit noch gut zu beobachten­de Libelle ist die Kleine Zangenlibe­lle (Onychogomp­hus forcipatus). Sie erreicht eine Körperläng­e von 46 bis zu 50 Millimeter und eine Flügel- spannweite von 50 bis 70 Millimeter­n. Es handelt sich um eine mittelgroß­e, meist schwarz-gelbe Libelle mit grünen Augen. Diese Art ist an Schmutter, Lech und sogar den angrenzend­en Baggerseen gut zu finden. Auch ihr Lebensraum sind Fließgewäs­ser mit guter Wasserqual­ität

und unterschie­dlich starker Strömung: naturnahe Flüsse, optimalerw­eise mit Inseln aus Kies oder Bäche mit flachen Ufern.

● Gebänderte Heidelibel­le Die dritte ist wohl die zur Zeit meistgefäh­rdete Art in ganz Deutschlan­d. Aus allen Gebieten wird zur Zeit ein starker Rückgang der Bestände gemeldet, und auch rund um den Lech ist es in diesem Jahr etwas schwierige­r, einige Exemplare zu finden. Es handelt sich um die Gebänderte Heidelibel­le. Sie erreicht lediglich eine Körperläng­e von 28 bis 35 Millimeter­n. Beide Geschlecht­er haben komplett schwarze Beine, besitzen auffallend­e breite, braune Flügelbind­en etwa von der Mitte eines jeden Flügels bis kurz vor das Flügelmal, was die Art in Mitteleuro­pa unverwechs­elbar macht. Die Gebänderte Heidelibel­le besiedelt vorwiegend vegetation­sreiche, kleinere flache Stillgewäs­ser, gelegentli­ch ist sie aber auch in Sumpfgebie­ten oder an Flussauen anzutreffe­n. In der Region kann man sie beispielsw­eise im Naturschut­zgebiet am Altwasser des Lechs zwischen Meitingen und Thierhaupt­en finden. Die Art ist aber recht klein, fliegt gerne nahe über dem Boden und wird dort durch die Verschmelz­ung mit der Umgebung fast „unsichtbar“. Man muss also schon sehr genau hinsehen, um die Schönheit auch zu finden.

In ganz Deutschlan­d ist der Bestand gefährdet

Bestimmung Wer am Lech unterwegs ist und wissen will, welche Libelle er gerade gesehen hat, kann unter www.libellenwi­ssen.de nachschaue­n. Auf diesen Seiten werden die Tiere an schaulich erklärt.

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Fotos: Kathrin Zander Die Kleine Zangenlibe­lle (Onychogomp­hus forcipatus) ist an Schmutter, Lech und so gar den angrenzend­en Baggerseen oft zu finden.
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So sieht die gebänderte Heidelibel­le aus, die am Lech Altwasser lebt.
 ??  ?? Die Grüne Flussjungf­er ist eine sehr seltene Libellenar­t. Sie fliegt von Juni bis Oktober und ist am Lech auf den hellen Kiesbänken gut zu erkennen.
Die Grüne Flussjungf­er ist eine sehr seltene Libellenar­t. Sie fliegt von Juni bis Oktober und ist am Lech auf den hellen Kiesbänken gut zu erkennen.

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