Anspruch nicht erfüllt
Favorit TSV Haunstetten enttäuscht beim 23:23 gegen Aufsteiger HSG Würm-Mitte
Das hatte man sich aufseiten des TSV Haunstetten dann doch etwas anders vorgestellt: Zum Auftakt der Saison 2018/19 kamen die favorisierten Drittliga-Handballerinnen beim Aufsteiger HSG Würm-Mitte nicht über eine 23:23 (15:10)-Punkteteilung hinweg.
Dabei verlief die Anfangsphase des Bayern-Derbys vor knapp 500 Besuchern ganz anders als Trainer Herbert Vornehm im Vorfeld befürchtete: Seine Schützlinge hatten alles im Griff, ließen kaum gefährliche HSG-Aktionen zu und waren im Abschluss konsequent genug. Beim
15:10-Pausenstand schien für die Gäste alles in trockenen Tüchern, aber dieser Schein trügte diesmal gewaltig. Würm kam jetzt noch frecher in die Gänge und hatte fünf Minuten nach dem Seitenwechsel die erste Annäherung geschafft (14:16). Die HSG lief durchgängig ellenlange Angriffe mit Zeitspielgefahr, die dann von ihrer Top-Werferin Beba noch erfolgreich vollendet wurden. Haunstetten verlor dagegen mehr und mehr die Struktur in seinen Bemühungen und scheiterte mit ungenügend platzierten Wurfversuchen an der über sich hinauswachsenden HSG-Keeperin. Nach dem 17:18Anschluss (44.) war die Auseinandersetzung plötzlich komplett offen und bezeichnenderweise half den Gästen auch eine 21:17-Führung nicht weiter. Die Gastgeberinnen waren in der Endphase wie elektrisiert, während dem TSV hier die Nerven vollständig abhandengekommen schienen. 30 Sekunden vor Schluss fiel folgerichtig der Ausgleich und Vornehm konnte in seiner letzten Auszeit nur noch dahingehend appellieren, den Ball jetzt nicht mehr herzugeben, sodass vielleicht noch der Super-GAU hätte eintreten können. Dementsprechend nüchtern fiel auch die Analyse aus: „Ab sofort müssen wir wieder etwas demütiger unterwegs sein und erst einmal unsere Ansprüche an die Wirklichkeit anpassen.“
TSV Haunstetten Frey, Schmidt (Tor); Irmler (9/3), Hänsel (4), Keßler, Duschner (je 3), Niebert (3/1), Walter (1), Bohnet, Smotzek, Horner, Knöpfle